4. Kapitel

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Da Libbya für Harry und die anderen verantwortlich war, wohnte sie auch im Haus der Iveen's.
Libbya's Zimmer lag im dritten Stock des Hauses.
Die Wände waren mit sanften Gelb gestrichen und der Boden mit rot-braunem Holz ausgelegt.
Ein breites Bett stand unter einem kleinen Dachfenster und neben der Tür befand sich ein kleiner Schrank aus demselben brüchigem dunklen Holz wie die Regale an der Wand, die über und über mit Büchern vollgestopft waren. Das Fenster zum Hof hinaus hat eine breite Fensterbank, die mit einem weichen, türkisen Kissen versehen war.

Harry fühlte sich hier direkt wohl. Den anderen schien es ähnlich zu gehen, obwohl er sich nicht vorstellen könnte wie sie in diesem kleinen Zimmer zu fünft übernachten sollten.

Libbya hatte vier notdürftig zusammengeflickte Matratzen in das Zimmer geholt und zückte nun ihren Zauberstab. Harry hatte bis jetzt noch niemanden hier mit Zauberstab gesehen, umso überraschender war nun die Aufmachung des Stabes. Das Holz war voller geschnitzter Verzierungen und einiger Vergoldungen. Seine Spitze lief vorne spitz zu.

Sowie sie den Zauberstab auf die Wand zum Hof hinaus richtete, weitete sich das Zimmer plötzlich aus und Harry wäre durch den Ruck, wie Ron fast  zu Boden geschleudert.

,,Tut mir leid, ich hätte euch vielleicht vorwarnen sollen." Libbya lächelte ein wenig verlegen. Es war das erste Wort, dass sie mit ihnen seit der Versammlung wechselte.
Ein weiterer Schwenker verteilte die Matratzen auf dem neuen Boden.

,,Ein Ausdehnungszauber." , erklärte sie.

Inzwischen war es schon dunkel draußen und scheinbar hatte diese Gasse keine Laternen, so dass die beleuchteten Häuser und der Mond die einzige Lichtquelle waren und man durch das Fenster nur Umrissen erkennen konnte.
Libbya hatte eine ziemlich alt aussehende Öllampe an der Decke hängen, die einigermaßen gut Licht spendete.

Nachdem das Mädchen ihnen das Badezimmer gezeigt hatte und sie alle fünft eingekuschelt in ihren Bettdecken im Dunklen lagen, stellte Hermine die Frage, die Harry schon die ganze Zeit auf der Zunge brannte.

,,Libbya? Dieser Wald von dem ihr ständig redet, und - ihm ? Was bedeutet das alles?"

Harry konnte im fahlen  Mondlicht erkennen, wie sie besorgt die Stirn runzelte.
,,Das ist eine ziemlich lange Geschichte.", sagte sie schließlich. ,,Naja, eher eine Legende."
Sie senkte den Kopf und schien ihr Armband wieder ziemlich interessant zu finden.

,,Ich glaube wir wollen sie trotzdem hören.", sagte Ginny vorsichtig. Harry hatte sie bis jetzt kaum sprechen gehört und seine Gedanken fanden wieder zu James. Aber er schob ihn beiseite und sah Libbya wieder aufmerksam an.
Er konnte seinem Sohn nicht helfen, wenn sie hier nicht herauskämen.

,,Der Barrasol Forest...
Vor ungefähr tausend Jahren.", fing Libbya zögernd an. ,,verschwanden plötzlich Leute, die sich zuvor im Wald aufgehalten hatte. Holzfäller, Fischer, Jäger. Sogar spielende Kinder.
Es ging das Gerücht um, es befände sich ein Monster dort. Es versetzte die Menschen in Aufruhr, aber es wurde nicht wirklich ernst genommen, bis -", sie zögerte erneut. ,,Bis unser König verschwand. Er war laut der Königin ebenfalls im Wald gewesenen. Ab da traute sich niemand mehr hinein. Jeder war felsenfest davon überzeugt, dass dort ein Monster hause.
Bis heute weiß niemand weshalb sich die jüngste der Königskinder im Wald aufhielt, aber sie verschwand ebenfalls."

Libbya seufzte. ,,Und so starb letztendlich die Königsfamilie aus. Die beiden anderen Kinder, auch verschwunden. Die Königin blieb als Einzige, als letzte Überlebende der Königsfamilie. Das Problem war, dass durch ihren Tod, das Gleichgewicht unserer Welt schwankte. Die königliche Familie war immer auch dazu bestimmt das Gleichgewicht zu halten, aber sie hatte keine Nachkommen.
Damit wären wohl beide Fragen beantwortet. Wir sind uns sicher, dass das Monster noch da draußen ist. Es ist verboten den Wald auch nur zu betreten. Anordnung vom Gericht."

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 26, 2018 ⏰

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