Ohne dich bin ich nicht glücklich

K7 "alles bestens"

"Ich habe eine gute Neuigkeit! Wir fahren auf Klassenfahrt!" Kündigte unsere Klassenlehrerin fröhlich an.
Na toll.
Jeder freute sich.
"Wohin geht's?" Fragte Sarah.
"Das wollte ich mit euch klären. Wir hätten die Wahl zwischen New York oder irgendwo in Europa."

Sofort riefen alle Europa.
"Dann will ich paar Vorschläge hören" sagte unsere Lehrerin und wartete auf Meldungen.

"Spanien!" Rief Sarah wieder.
"Nein, Italien!" Rief dann auch Julian.
"Ich bin für Frankreich!" Meldete sich Aiden.

"Wie wär's mit Griechenland?" Fragte unsere Lehrerin.

"Neee" sagten alle im Chor.
"Ich schlage Amsterdam vor. Es ist eine gemütliche und eine schöne Stadt. Da ist für jeden was" schlug Summer vor. Jeder stimmte zu.

"Dann ist es jetzt wohl entschieden worden. Übermorgen können wir dann die Zimmereinteilung beschprechen."

Nachdem die ersten beiden Stunden zu Ende waren, ging ich runter in die Pausenhalle, um mir was zu kaufen.
"Ey, Tyler, kauf mir mal auch was!" Rief mir Luke hinterher, den ich jedoch ignorierte.

"Eine Brezel, bitte."
"Und mir?!"
"Sehe ich so aus, als würde ich dir was kaufen?" Fragte ich ernst.
"Wenn du nicht das machst, was ich sage, dann werden es viele Probleme geben für dich" drohte er mir.
"Schön. Und jetzt?"
"Alter, willst du mich verarschen?!" Er schubste Mich kurz.

"Nein, eigentlich nicht" sagte ich locker.
"Alter, fick dich!" Er verschwand. Zum Glück. Aber nicht lange. Denn schon wenige Minuten später kam er mit Aiden und Logan an. Petze...

"Er hat gesagt, dass du ihm auch was kaufen sollst. Oder bist du etwa taub?!" Sagte Logan laut.
"Taub bin ich nicht. Und dazu verpflichtet euch was zu kaufen ebenfalls nicht."

Er packte mich am Kragen.
"Hast du etwa vergessen, was ich mit dir anstellen kann?!"
Eine Schauer durchfuhr meinen Körper. Bleib locker.
"Nein, eigentlich nicht."
Er schmiss mich gegen eine Wand.
"Du mieses Stück Scheiße!" Einmal trat Er in mich hinein.

"Wirst du mich jetzt immer verprügeln?!" Rief ich voller Wut hinterher, als er mit seiner kleinen Gruppe ging.
"Liebend gerne" rief er zurück.

Vor Wut trat ich gegen die Wand und ließ mich dann an ihr hinunter sinken.

"Ist alles okay?" Fragte Summer. Verfolgt sie mich etwa?!
"Ja, alles bestens" Log ich.
"Sicher?"
"Ja, sonst würde ich es wohl nicht sagen" sagte ich genervt.
"Was ist jetzt wieder mit dir los?!" Zickte auch sie jetzt.
"Nichts, okay?! Lass mich einfach in Ruhe!"
"Du bist so ein Arsch, Tyler!" Sagte sie und bewegte sich davon.

Irgendwas stach in meinem Herzen.
Ich blickte noch einmal Summer hinterher.
Sie ist die einzige Person, die mich normal behandelt. Sie ist anders, auch wenn du es nicht wahrhaben willst.
Und diese einzige Person habe ich eben weggeschickt.

Ich stand langsam auf und ging wieder hoch zum Raum, in dem wir gleich Unterricht haben.

Schon wieder gingen Aiden und Luke auf mich zu.
"Na, Ty Ty, Schon Zimmerkamaraden gefunden?" Fragte beide belustigt.
"Und wenn es so wäre?"
"Dann nehmen wir dich eben auf. Was hälst du davon?"
Irgendwas planen die schon wieder.
"Äh, Nein."
"Warum nicht?"
"Warum sollte ich? Damit ihr mich dort noch öfter verprügelt?" Fragte ich ernst.

"Nein, Alter, wir wollen dich besser kennenlernen."
"Ach. Und ich soll glauben, nachdem ihr diese beschissene Wette am laufen hattet?!"
Beide guckten sich lachend an.
Dann nehmen die mich hoch.
"Ey! Was soll das?!"

Sie näherten sich immer näher einem Raum, den ich früher nie gesehen hatte und pressten mich dann gegen die Wand.
"Also entweder du kommst in unser Zimmer, oder du wirst wieder leiden müssen" sagte Luke und hielt mich auch am Kragen, wie auch Logan noch vor 10 Minuten.

"Und da werde ich also nicht leiden?!" Fragte ich sauer.
"Doch, aber nicht so, Wie gestern" sagte Aiden und lachte.
"Geh jetzt und wehe du wählst uns nicht!" Sagte Luke und schubste mich richtig Klassenzimmer.

Ich werde sie definitiv nicht wählen. Ich bin nicht blöd. Ich weiß, dass ich dort genauso leiden würde wie auch hier.
Aber warum wollen die das alles? Ich habe ihnen doch nie was getan.

Jeder starrte mich an. Lag es an meinen Verletzungen? Ist mir egal.
Nochmal kam Summer zu mir.
"Also ich finde es schon echt blöd von dir, dass du dich schon wieder so benimmst" fing sie an zu reden.
"Summer, Mann, mir geht es auch ohne dich scheiße."
"Was ist los? Ach stimmt... es geht mich ja nichts an." Wow. Sie begreift es endlich.

"Korrekt."
"Du bist ein verdammter Egoist" sagte sie und stampfte zu ihren Freundinnen.
Aha. Was für Egoist? Zicke...

Jetzt kam ihre ganze Mädchenclique.
"Also, Tyler. Rede noch einmal so mit Summer und du kriegst unsere langen Krallen ins Gesicht" drohe mir Cassy.
Ich verdrehte nur meine Augen und ging in das Klassenzimmer. Dicht gefolgt von Summer.

"Oh mein Gott. Was willst du?!"
"Ich sitze hier, falls du das nicht vergessen hast."
"Geh doch zu Aiden!"
"Okay" sagte sie und zuckte mit den Schultern. Sofort ging sie mit ihren Sachen zu Aiden und setzte sich auf seinen Schoß.

Kurz schon Aiden sie runter und ging auf Mich zu.
"Mir ist es völlig egal, wie du mit wem umgehst. Aber Summer lässt du da mal schön weg, ist das klar?" Sein Gesicht kam mir bedrohlich näher.
"Du bestimmst nicht, wie ich mit wem Rede" sagte ich ebenfalls mit fester Stimme.

"Du kleiner Bastard" sagte er und zeigte mir seinen Mittelfinger, bevor er zurück zu Summer ging.

Warum müssen heute alle auf mir rumhocken?
Und dann kam ein anderer Junge auf mich zu. Jedoch kein Badboy oder irgendein cooler. Sondern ein eher schüchterner Junge aus meiner Klasse. Jordan.

"Hey" sagte er und setzte sich zu mir.
Jordan ist zwar sehr schüchtern, aber auch sehr nett. Er versteht sich deshalb echt mit jedem. Aber obwohl er in meiner Klasse ist, haben wir bisher kein einziges Wort miteinander getauscht.

Ich guckte ihn skeptisch an.
"Hey" begrüßte ich ihn auch.
"Darf ich vielleicht hier sitzen? Also nur, wenn du nichts dagegen hast."
Ich meinte doch. Er ist sehr schüchtern, aber auch sehr nett.
"Klar, von mir aus." Sagte ich und rutschte etwas.

"Warum eigentlich?" Fragte ihn ihn.
"Ich weiß nicht. Ich finde es nur scheiße immer zusehen zu müssen, wie du von allen hier gemobbt wirst. Und ich wollte dir etwas Gesellschaft leisten" sagte er und lächelte nervös.
"Und das ist keine Wette?" Fragte ich misstrauisch.
"Wette? Um Gottes Willen, Nein. Ich würde nie sowas tun. Ich weiß, was Aiden abgezogen hat. Nein, war ich nicht und werde so auch nie sein. Das schwöre ich."

"Danke" bedankte ich mich. Ein kleines Lächeln bildete sich auf meinen Lippen. Nach Monaten, wenn nicht nach Jahren habe ich wieder gelächelt.

Das hat Jordan wohl auch bemerkt, denn er grinste nun noch breiter.
"Also ich bin Jordan" stellte er sich komischerweise vor.
"Ich weiß. Wir sind in einer Klasse" sagte ich lachend. Es tut gut zu lachen.
"Oh, stimmt ja" sagte er und kratzte sich am Nacken.

"Willst du nach der Schule was machen?" Fragte er.
"Sehr gerne" sagte ich und konnte nicht aufhören zu Lächeln.
"Jordan? Hier sitze eigentlich ich" sagte Summer höflich, Aber mit einem sehr zickigen Unterton. Da ist ja jemand eifersüchtig.

"Oh, ja, tut mir..." Ich unterbrach ihn.
"Du bist zu Aiden gegangen, stimmt's? Dann bleibe auch bei ihm" sagte ich frech.

Sie guckte mich sehr entsetzt an und ging dann wirklich zu Aiden.
"Ich wünschte ich könnte manchmal auch etwas frecher sein" gab Jordan zu.
"Und ich wünschte mir manchmal meine Klappe zu halten" gab ich ebenfalls zu. Wir reden gerade mal ein paar Minuten, aber es fühlt sich so an, als kannten wir uns schon länger.