K8 "Freunde?"

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"Also, was wollen wir machen?" Fragte Jordan nach der Schule.
"Was macht man denn so, wenn man was unternehmen will?" Fragte ich nach.
"Äh naja man geht essen oder man geht zu jemandem oder man hängt einfach draußen ab oder so" erklärte er.

"Oh, und was machen wir?"
"Schlag du was vor" meinte er.
"Nein, du."
"Wir können zu mir gehen. Einverstanden?"
"Ja" antwortete ich.

"Wohnst du denn weit?" Fragte ich.
"Ey, Jordan, nicht cool. Echt nicht cool, dass du mit ihm abhängen willst" sagte Mike, ebenfalls ein Schüler in meiner Klasse.
"Darf ich nicht?"
"Doch, Aber du machst dich so echt unbeliebt" sagte Mike lachend.
"Na und? Ist mir egal" sagte er mit fester Stimme.

"Ich will nicht, dass du wegen mir auch runtergemacht wirst" sagte ich ehrlich.
"Es ist nicht schlimm, wirklich" sagte er und lächelte.

Nach einem ca. 15 Minuten langen Gehweg kamen wir an Jordans Haus an. Es war nicht wirklich groß oder sehr modern, aber es sah sehr bequem aus.

Er machte seine Haustür auf und wir traten hinein. Auch, wenn es von außen nicht modern aussieht, ist es von ihnen echt schick.
Ein Flur mit weißen Fliesen kam mir entgegen. Es stand ein weißer Schrank mit Beleuchtung da und viele Schuhe.

"Seid ihr so eine große Familie?" Fragte ich nach.
"Ja, aber die hälfte der Schuhe gehören meinem Dad" sagte er lachend.
"Mein Vater mag Schuhe. Deshalb stehen hier so viele."

"Achso."
"Hast du Hunger?"
"Ja, schon" gab ich zu.
"Ist deine Mum nicht zuhause?" Stellte ich erneut eine Frage.
"Doch, sie ist wahrscheinlich im Keller und trainiert. Sie macht viel Sport" erklärte er.

"Magst du Spaghetti Bolognese?"
"Klar" antwortete ich.
Als das Essen fertig war, kam eine blondhaarige Frau, die ziemlich gut gebaut war, ins Haus.

Sie sah genauso aus wie Jordan.
Blonde Haare, blaue Augen, gleiche Gesichtszüge. Man merkt sofort, dass sie verwandt sind.

"Wie war dein Schultag, Jordan?" Fragte sie und gab ihm einen Kuss auf den Kopf.
Ohne auf eine Antwort zu warten redete sie weiter.
"Und wer ist der hübsche Junge Mann? Ich sehe dich das erste Mal" sagte sie an mich gerichtet.

"Ich bin Tyler" sagte ich höflich.
"Warum habe ich dich nie gesehen?"
"Vermutlich, Weil ich nie wirklich was mit Jordan zu tun hatte."
"Aber Du wirst ihn öfter sehen" ergänzte Jordan. Sind wir jetzt eigentlich Freunde?

"Das freut mich" sagte seine Mutter mit einem strahlenden Lächeln.
Nachdem wir gegessen haben, gingen wir in sein Zimmer, was sich auf der zweiten Etage befand.

Sein Zimmer war relativ groß. Ein sehr großer Schreibtisch mit einem Computer befand sich unter einem großen Fenster. Daneben viele verschiedene Regale und Schränke und auch ein Bett mit Stauraum.

Seine Wände waren grün-weiß gestrichen und auf dem Boden lag auch ein passender Teppich. Insgesamt sah es sehr modern aus.

Ich ging etwas näher an seinen Tisch und entdeckte ein Foto, auf dem mehrere Menschen zu sehen waren und unter anderem auch Jordan und seine Mutter.
Alle lächelten glücklich in die Kamera.

"Wer ist das?" Fragte ich und zeigte auf diese Menschen.
"Meine Familie. Das hier ist mein Vater" sagte er und zeigte auf den gebräunten Mann mit einem schwarzen Hemd, der sehr sportlich aussah.

"Und das hier ist meine kleine Schwester Ashley und daneben meine große Schwester Rachel." Er zeigte auf die zwei Mädchen neben ihm. Sie wirkten ebenfalls schlank und sportlich. Beide von ihnen trugen ein ähnliches Kleid, welches blau-weiß war mit blauen Rosen. Sie sahen echt
Hübsch aus.

"Und das ist mein großer Bruder Jason" sagte er und zeigte auf einen muskulösen Jungen rechts von Jordan. Sie sahen alle sehr sportlich und gut aus.

"Und wer ist der kleine neben Ashley?" Fragte ich und zeigte auf einen kleinen, ca. 4 Jährigen Jungen.
"Das ist mein Neffe, Charlie" antwortete er.

"Ihr seid eine große Familie" sagte ich und betrachtete sie. Sie waren so glücklich auf diesem Bild.
"Oh ja. Aber Rachel lebt nicht mehr hier. Sie ist umgezogen" sagte er.

"Und wo sind alle anderen?"
"Mit Dad eine Fahrradtour machen."
"Ihr seid eine sportliche Familie, nicht wahr?"
"Ja und jeder hält zu jedem" sagte er stolz.
Wie gerne ich auch so eine Familie hätte.

Auf der anderen Seite des Tisches befand sich noch ein Bild mit einem Mädchen und Jordan. Es hatte blonde Haare und braune Augen. Beide lächelten in die Kamera.
"Und wer ist das?"
"Das ist meine Freundin" sagte er und guckte sich das Bild lächelnd an.
"Und wie lange seid ihr schon zusammen?" Stellte ich erneut eine Frage.

"Vor einer Woche wären es vier Jahre." Sein Lächeln verschwand langsam.
"Warum wären?" Ich ahne was schlimmes.
"Sie hat uns verlassen. Vor einem halben Jahr. Wegen einem scheiß Autounfall" sagte er und setzte sich auf sein Bett.

"Sie ist schon am Unfallort gestorben. Ich konnte mich nicht mal verabschieden." Eine Träne lief ihm die Wange hinunter.
Ich legte eine Hand auf seine Schulter.
"Ich bin mir ziemlich sicher, dass es ihr gut geht, da wo sie Grad ist" versuchte ich ihn aufzumuntern.

Er lächelte leicht und wischte sich die paar Tränen weg.
"Sie war so ein tolles Mädchen. Wir haben uns immer alles erzählt. Sie war so loyal. Und so witzig" erzählte er verträumt.
"Ich weiß noch, wie wir uns kennenlernten" er lachte kurz unter Tränen.
"Als ich sie Ausversehen angerempelt habe. Ungewöhnlich, nicht war?"
Ich nickte.

"Naja egal jetzt. Hattest du eine Freundin?"
"Ja, Sie ist nach New York gezogen."
"Oha. Das ist ja ganz schön weit weg" stellte er fest.
"Vermisst du sie nicht?"
"Nicht wirklich. Ist länger her" antwortete ich.

Ohne dich bin ich nicht glücklichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt