1. Kapitel

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"Jeder von uns ist sein eigener Teufel, und wir machen uns diese Welt zur Hölle"

Oscar Wilde



*
Ich sah ihn durch mein Visier auf mich zulaufen. Es war zu spät. Ich drückte ab und verfehlte ihn knapp. Er kam immer näher. Mist, was sollte ich tun?

Ich war wie festgefroren. Konnte mich nicht bewegen. Verdammt! Was war los mit mir?!

Er war keine fünf Schritte von mir entfernt, als plötzlich gleissendes Licht den Nachthimmel erhellte. Ich kniff geblendet, meine Augen zu und bedeckte schützend mein Gesicht mit den Händen.

Ein tiefes Grollen ertönte und die Erde erzitterte unter meinen festgewachsenen Füßen.

Als ich meine Augen blinzelnd wieder öffnete und die Hände langsam runter nahm, erkannte ich, dass mein Angreifer verschwunden war.
Doch ich war nicht alleine.

Denn an der Stelle, an der mein Angreifer noch vor wenigen Sekunden, den Versuch gewagt hatte, mich zu töten, stand, mir den Rücken zugewannt, ein großer, breitschultriger Mann.

Mein Atem stockte und mein Mund öffnete sich ungläubig.
Es war nicht die Anwesenheit dieses Mannes, die mich so erschreckte.

Es waren die riesigen schwarz-goldenen Engelsflügel, die auf seinem Rücken prangten und ihn noch ganze zwei Meter überragten, die mir die Luft zum Atmen nahmen. UND die Tatsache, dass er Oberkörper frei vor mir stand und einen guten Blick auf seinen muskulösen Rücken zuließ.

Ich musste verrückt sein, als ich einen Schritt auf ihn zuging. Er bewegte sich nicht und hatte den Kopf gesenkt, auf etwas vor ihm am Boden gerichtet.

Je näher ich trat, desto besser erkannte ich in der dunklen Nacht seine große Erscheinung und die vielen Narben, die seinen Rücken fast "kunstvoll" zierten. "Fast", denn es waren natürlich  immer noch Narben.

Fasziniert von dem Anblick, streckte ich unbewusst eine Hand nach einem seiner Flügel aus. Ich merkte nicht, wie meine Hand leicht zitterte.

"Nicht!"

Erschrocken und aus meiner Trance gerissen, stolperte ich zurück.

Er hob seinen Kopf langsam an, drehte sich jedoch nicht um. Mit großen Augen sah ich auf den kohlrabenschwarzen Haarschopf.

Ich schluckte schwer.

Durch die nun wieder vergrößerte Distanz, konnte ich auch einen Blick, auf das werfen, was er zuvor noch am Boden betrachtet hatte.

Und was ich sah, ließ so große Übelkeit in mir aufsteigen, dass ich mit einem erstickten Aufschrei, weitere Schritte von diesem Wesen wegstolperte.

Nein, kein Engel stand vor. Engel mordeten nicht auf so brutale Weise! Das konnte selbst ich sagen, die, die eigentlich nicht an Himmel und/oder Hölle glaubte.

Was vor mir stand, war böse und gefährlich.

Als er mir langsam, tief in den Schatten getaucht, sein Profil zuwandte, erkannte ich rot-schwarz leuchtende Augen.

Und das einzigste was ich in diesem Moment machen konnte, war Schreien. Und ich schrie...
*

Mit einem Satz richtete ich mich in meinem Bett auf. Verschwitzt und schwer atmend, hielt ich eine Hand an meinen schmerzenden Brustkorb.

Was, verdammte Scheiße, war das für ein kranker Traum?!

Noch immer zog sich eine Gänsehaut über meinen Körper, wenn ich an die mysteriöse Gestalt mit den gruseligen Augen und den wunderschönen Flügeln dachte. Dieser Traum hatte sich so real angefühlt, dass ich fast davon ausging, dieser Typ würde jeden Moment um die Ecke spaziert kommen.

Stöhnend rieb ich mir mit meiner Hand durch mein Gesicht. Ich strampelte die Decke von meinen Beinen und schwang mich aus dem Bett.
Was ich jetzt erstmal gebrauchen konnte, war eine eiskalte Dusche.

Schlürfend nahm ich mir meine Klamotten und ging ins Bad.

Schlürfend nahm ich mir meine Klamotten und ging ins Bad

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asasel








Ohohooo Helloho❤️,
Erstes Kapitel, Klappe die zweite, geschafft!
Wie findet ihr es?!?! Feadback, pleaseeee🙏🏼

Höllisches Verlangen #GlamBookAward19 #icesplinters19Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt