Mira Pov:
Ich sitze schon seid einer Weile an meinem Schreibtisch und versuche einen Brief an Ciel zu schreiben. Ich schaue auf die Uhr. 18:54 Uhr. Er ist zwar erst vor zwei Stunden von mir gefahren und ich kenne ihn gerade mal 6 Stunden und doch.....ich mag ihn. Ich seufze und umklammere die Feder fester. Nur Mut Mira!, sagte ich zu mich selbst in beginne fließend und ruhig die Feder über das Papier zu führen.
Sehr geehrter Ciel Phantomhive,....
Ich halte inne und betrachte den ersten Satz. Ciel wollte das wir uns nicht mit den Höflichkeiten ansprechen. Ich lächel und fange nochmal von vorne an.
Hallo Ciel!
Ich wollte dich fragen wie es dir geht. Naja eigentlich kennen wir uns gerade erst aber ich würde mich freuen wenn du bald wieder vorbei kämst. Weist du...ich muss dir noch so viel zeigen! Sebastian würde es bestimmt auch gefallen. Ich habe schon eine genaue Idee wo wir den Nachmittag verbringen könnten und uns vielleicht ein wenig Zeit für uns nehmen. Meine Mutter ist damit einverstanden, wenn Sebastian uns begleitet. Aber es wird für dich eine Überraschung. Mein werter Earl, ich freue mich auf eine Zusage!
Deine MiraZufrieden lege ich die Feder beiseite und greife nach dem Umschlag. Mit zitternden Fingern falte ich das Papier einmal in der Mitte, um es anschließend in den viereckigen Umschlag zu stecken. Vorsichtig greife ich nach dem Wachs und lasse 5 Tropfen auf die Rückseite fallen und versiegele den Brief mit meinem Familienwappen. Stolz halte ich den Brief in die Luft, betrachte ihn von allen Seiten und erschrecke mich ungemein, als ich die Tintenflecken auf der Vorderseite bemerke. Meine Finger müssen noch voller Tinte gewesen sein, die drei Finger sind perfekt zu erkennen. Als ich mich dazu entschlossen habe, das dies nur ein privater Brief ist und so ein paar Fingerabdrücke nicht weiter relevant wären, schreibe ich vorne sorgfältig den Namen des Empfängers und meinen Namen hin. Lächelnd betrachte ich mein Kunstwerk und springe vom Stuhl um ihn meiner Mutter zu geben, die ihn bestimmt verschicken würde. Auf dem Weg in ihr Zimmer, musterte ich gedankenverloren mein Siegel. Ein Löwe, umschlungen von Bändern und Blumenranken. Seid ich denken kann, habe ich dieses Bild gesehen und nun kommt es mir aufeinmal unglaublich fremd vor. Kopfschüttelnd beschleunige ich meine kleinen Schritte und klopfe schließlich an die Türe meiner Mutter. Mama? Keine Antwort. Zögernd sehe ich die Türe an. Kein Laut ist zu hören. Ob sie eingeschlafen ist? Nein. Sie macht doch jetzt um die nachmittagszeit immer ihre Papiere. Sie muss in ihrem Büro sein. Langsam drücke ich die Klinke herunter und öffne die Türe einen kleinen Spalt. Das Zimmer ist nur spärlich beleuchtet, da die Vorhänge zugezogen sind. Nachdenklich runzle ich die Stirn. Vielleicht ist sie früher fertig geworden und hat sich dann schlafen gelegt. Leise betrete ich das dunkle Zimmer und sehe mich um. Der Schreibtisch steht schräg zum Fenster. Alte Papiere liegen stapelweise auf dem brauen Holz und einige auch auf dem Boden. Doch von meiner Mutter ist nichts zu sehen. Vorsichtig trete ich von der einen Seite ans Bett heran. Ich sehe keine Person, doch etwas rotes auf der weißen Bettwäsche erregt meine Aufmerksamkeit. Mit einem Sprung, sitze ich auf dem Bett und beuge mich über den Fleck. Er ist rot - bräunlich und sieht noch frisch aus. Als ich ihn berühre, färbt etwas an meine Fingerspitzen ab. Ein metallischer Geruch steigt in meine Nase und überrascht entdecke ich noch weitere Spritzer weiter auf der linken Seite. Neugierig krabbel ich über das Bett. Ein einziger Blick über die Bettkante reicht mir um meine gesamte Situation anzuzweifeln. Mein weißes Kleid färbt sich strahlend rot, als ich vor Schreck das Gleichgewicht verliere und auf dem Boden lande. Blaue Augen sehen mir entgegen, blicklos und starr. Die Augen meiner Mutter. Ich hebe die Hand und berühre ihre Wange. Eine Blutspur bleibt zurück und traumatisiert starre ich auf meine Hände, die mit Blut benetzt sind. Der Brief an Ciel liegt in der roten Flüssigkeit und saugt sich damit voll. Inzwischen ist mir klar, das diese Flüssigkeit Blut sein muss. Das Blut meiner Mutter. Ängstlich betrachte ich sie von oben bis unten und entdecke die Stelle, wo meine Mutter zu Tode gekommen sein muss. Ein riesiges Loch prangt in ihrer Brust. Erst nachdem ich wirklich, nach Stunden oder Sekunden realisiert habe, was geschehen ist, verlässt ein Schrei meinen Mund, der all den Schmerz in Sekunden in alle Wände zerstreut.
Ciel Pov:
Müde schließe ich die Türe hinter mir und lehne mich dagegen. Die Besprechung ist unglaublich anstrengend gewesen. Wieder einmal ist mir aufgelauert worden, Sebastian hat ein Haufen Idioten zur Strecke gebracht und nun sind es wieder 21:45 Uhr und ich bekomme nicht genügend Schlaf. Mit schnellen Schritten gehe ich zum Schreibtisch und lasse mich auf den Stuhl fallen. Sebastian räumt noch das Chaos auf und wird mich dann zu Bett bringen. Die ganze Zeit bin ich während der Besprechung abgelenkt gewesen. Ich muss dauernd an den Ausdruck in den Augen von Mira denken. Was war es gewesen? Dieses Schimmern, fröhlich und freundlich haben ihre braunen Augen mir entgegen gelacht und sich so in meinem Kopf verewigt. Seufzend ziehe ich mein Papier heran und entschließe mich, bis Sebastian kommt meine Arbeiten zu erledigen. Ich habe gerade den Brief an Mr. Jefferson in Indien fertig gestellt, als ein geordneter, aber dennoch aufgewühlter Sebastian den Raum betritt. Ich springe auf und sehe ihn erwartungsvoll an. Und? Er verneigt sich kurz und lächelt freundlich. Ich habe alle Leichen entsorgt und der Garten ist wieder hergerichtet. Seine Stimme wird bedauernd. Es tut mir außerordentlich leid, das Sie nicht nur den 5 Uhr Tee nicht zu euch nehmen konntet, sondern auch der Schlaf jetzt gestört ist. Ich winke ab und setze mich auf mein Bett. Das ist nicht weiter schlimm. Danke. Müde sehe ich ihn an und beginne damit meine Schuhe auszuziehen. Leider verknoten sich die Schlaufen ineinander und ich muss mit einem leichten Druck von Sebastian nachgeben. Er öffnet sie mit Leichtigkeit und zögernd lege ich mich ins Bett nachdem er mich vollständig entkleidet und mir ein weißes Nachthemd übergezogen hat. Meine Augenklappe legt er auf den Nachttisch und ich sehe ihn aus meinem Pentagram durchdringend an. Manchmal nervt dieses Mal. Dieser Satz ist mir einfach so rausgerutscht. Sebastian lächelt und pustet die Kerzen aus. Junger Herr ich kann sie durchaus nachvollziehen aber ihr solltet schlafen. Ich ziehe eine Augenbraue hoch und ziehe die Decke bis zum Kinn hoch. Morgen ist Sonntag Sebastian. Was steht den noch an? Wie von Geisterhand erwachen die Flammen wieder zum Leben und Sebastian sieht mich an. Der Ausdruck in seinen Augen ist mir unbegreiflich. Glauben Sie mir, morgen wird ein sehr stressiger Tag. Und nun schlaft. Damit steht er auf, löscht das Licht und schließt die Türe leise hinter sich.
Sebastian Pov:
Als ich die Türe hinter mir zugezogen habe, springe ich sofort aus dem nächst günstigen Fenster und finde mich in der Küche wieder, wo ich Bard, Finnian und Mey - Rin antreffe. Als die drei mich bemerken sehen sie auf. Hallo Sebastian! Ich lächle. Ich muss euch um etwas bitten. Sofort sind ihre Gesichter hellwach und entschlossen. Bard lächelt und hält mir einen Daumen nach oben. Welcher?, fragt er und Finnian grinst ebenfalls. Ich höre! Mey - Rin nimmt ihre Brille ab und sieht mir mit festem Blick in die Augen. Was ist das Problem? Ich breite die Hände aus und deute nach draußen. Ich werde heute Nacht weg sein und ich bitte euch, auf den jungen Earl und das Haus Acht zu geben. Ich bin morgen früh wieder hier. Die drei nicken. Jawohl Sebastian! Zufrieden trete ich aus der Küche und in den Garten hinaus. Auf die drei kann ich mich verlassen. Ich werfe einen Blick auf meine Taschenuhr. 22:49 Uhr. Ich werde mich beeilen müssen, wenn ich das Frühstück vorbereiten und pünktlich servieren möchte. Meine Augen glühen auf und ich springe los, während hinter mir 3 Killer auf die Opfer ihres Schicksals warten, die dem Hause Phantomhive schaden wollen.
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Black Butler-Engel und Teufel
FanfictionSo unterschiedlich wir auch sein mögen, Ciel Phantomhive.....ich werde dich niemals aufgeben. Denn du bist mein Teufel und ich dein Engel. Viel Spaß beim lesen! Gebt mir bitte Feedback!