Ein schrilles Klirren weckte mich aus meinem traumlosen Schlaf, ein Murren verließ meine rosanen Lippen und meine Hand suchte vergebens nach meinem Wecker. Langsam öffnete ich meine Augen als ich bemerkte, dass es nicht mein Wecker gewesen war, der mich aus meinem Schlaf gerissen hatte. Mein müder Blick musterte die dunkelroten Vorhänge meines Himmelbettes kritisch da sie meine Sicht zur dunklen Holztür einschränkten. Mit viel Mühe schaffte ich es dann endlich mich aus dem Bett zu heben und meine Füße auf den ebenfalls roten Teppich zu setzen. Erneut schweiften meine Gedanken zu dem furchtbaren Lärm, fragend, was das gewesen war, stand ich auf und ging langsam zum Fenster von dem man in die große Halle sehen konnte. Ein langer Tisch mit vielen Stühlen stand in dieser und oben auf der kleinen Tribüne baumelte eine große goldene Glocke von der Decke.
Ich seufzte, davon kam dieses Geräusch also doch schnell zierte wieder ein kleines Lächeln meine Lippen. Natürlich, ich hatte heute Geburtstag doch es war nicht irgendein Geburtstag mein Hundertster. Der Tag an dem ich endlich in die Welt der Menschen eintauchen konnte denn ich war nun offiziell erwachsen und darauf wartete ich bestimmt schon ein halbes Jahrhundert. Ein dumpfes Klopfen riss mich jedoch wieder aus meinen Gedanken, weswegen ich leicht verwirrt den Kopf schüttelte ehe ich zur Tür sah. "Prinzessin?" fragte nun die zarte Stimme meiner liebsten Zofe nach woraufhin ich sie hinein bat. Eine junge schwarzhaarige Frau betrat nun das Zimmer, ihre violetten Augen schienen kurz den Raum zu durchsuchen ehe sie zu mir eilte und mich fest in ihre Arme schloss. "Alles Gute, zum Geburtstag." sagte sie erfreut ehe sie wieder von mir abließ. Dankend nickte ich etwas ehe ich mich zu dem großen Spiegel, der einen golden verziehrten Rahmen besaß, bewegte.
Natürlich war es Zofen eigentlich verboten mich in der Art zu berühren genauso wie jedem anderen, jedoch war Veronica eher eine Freundin als eine Angestellte für mich. Ich kannte sie schon seitdem ich denken konnte und sie war mit großem Abstand zu anderen, die einzige die mich nicht behandelte als wäre ich eine tickende Zeitbombe. Meine roten Augen musterten meine weiße Haut im Spiegel, die blonden Haare waren leicht zerzaust und meine Lippen waren leicht ausgetrocknet, was daran lag, dass ich Hunger beziehungsweise Durst hatte doch auch dieses mal ließ Veronica mich dabei nicht im Stich. Aus ihrer kleinen Tasche ihres Kleides zog sie eine mit roter Flüssigkeit befüllten Phiole heraus, die sie mir leicht schmunzelnd reicht.
Langsam begann auch meine Nervosität zum Vorschein zu kommen denn ich konnte keine Sekunde mehr still sitzen. Ich öffnete die Phiole und trank dessen Inhalt komplett aus ehe ich ihr die leere Hülle wiedergab. "Ich kann es gar nicht erwarten bis ich endlich das Sonnenlicht auf meiner Haut spüre und der Wind durch meine Haare zieht." sprach ich nun meine Gedanken aus, woraufhin ein leises Lachen hinter mir zu hören war. Zwei Hände fuhren nun durch meine Haare, ehe sie mit einer Haarbürste begann diese zu kämen. " Dann sollten wir uns wohl beeilen bevor dein Vater ohne dich zu ihnen geht." spaßte Veronica nun als sie die Haarbürste zur Seite legte und zu einer weiteren Tür ging, die meinen begehbaren Schrank beinhaltete.
"Das würde er nicht wagen, schließlich weiß er wie viel es mir bedeutet." meinte ich nun nachdenklich und betrachtete das schwarze Kleid, dessen Ärmel ebenfalls aus schwarzer Spitze bestanden, das Veronica mir vor die Augen hielt, leicht nickend. Schnellstens streifte ich meine Nachtkleidung ab um mir dann das Kleid anzuziehen und freundlicherweise schloss Veronica mir hinten den Reißverschluss."Versprich mir aber, dass du nicht allzu lange Weg bleibst. Was soll ich sonst den ganzen Tag lang machen?" meinte sie nun bittend während sie mir meine goldene Kette mit dem Wappen des Teufels umlegte damit auch jeder wusste, wer ich war. Ich drehte mich zu ihr um und lächelte leicht. "Keine Sorge, ich werde schon noch wieder kommen und wenn mein Vater mir bis richtig vertraut, dass ich bei den Menschen auch leben kann dann frage ich ihn ob du mich begleiten darfst." sagte ich nun ehe ich mir meine schwarzen hohen Boots anzog.
Ich wusste, wie sehr sie die Menschenwelt vermisste, denn so wie die meisten hier, hatte sie einst dort als Mensch gelebt bevor sie gestorben war. Es war mir schon immer ein Rätsel, wie sie hier in der Hölle landen konnte denn sie war alles andere als eine grausame Person, aber vielleicht war sie als Mensch schlimm genug gewesen um hier zu sein.
Fertig angezogen betrachtete ich mich kurz im Spiegel ehe ich Veronica entschlossen ansah. "Es kann losgehen." meinte ich woraufhin sie Grinsend nickte und mir die Tür öffnete. Wie es sich gehörte ließ sie mir den Vortritt und senkte den Kopf leicht als sie mir folgte, denn es war zu gefährlich uns wie Freunde zu benehmen, wenn mein Vater das nämlich hören würde dann würde er sie ebenfalls einsperren. Langsam gingen wir die dunklen Flure entlang die immer wieder nur von einem kleinen Feuer an den Wänden beleuchtet wurden. Genauso stellten sich die meisten wohl auch die Hölle vor, nur, dass hier nicht alles brannte.
Kurze Zeit später betraten wir auch schon den Gang der zum Thronsaal führte. An jeder Ecke stand eine Wache, schwarz bekleidet mit einem dunkelroten Umhang auf dem ein Pentagramm drauf war. So erkannte man jegliche Angestellte hier, jeder trug schwarze Kleidung und dazu einen roten Umhang. Die Wachen trugen als extra das Pentagramm damit man sie unterscheiden konnte. Die Toten die nun hier arbeiteten das Petruskreuz und die Gefangen einen Baphomet, was eine Ziegengestalt ist, so wurde der Teufel oftmals bei den Menschen dargestellt, was einfach nur lächerlich ist und somit werden die Gefangenen hier deswegen verspottet.
Meine Schritte verschnellerten sich als ich die laute Stimme meines Vaters hörte, die aus dem Thronsaal bebte. Die Wachen öffneten hastig die großen Metalltüren als sie mich erblickten und ohne auf Veronica zu achten, betrat ich den Saal.
¥ Überarbeitet ¥
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Princess in Forks
VampireEinst reiste die Prinzessin der Hölle gemeinsam mit ihrem Vater in die Welt der Menschen. Ihre Welt wurde langsam auf den Kopf gestellt als sie auf eine Familie traf, die ihr ganzes Leben zu verändern schien. !Wird gerade überarbeitet! ©Viele Figur...