Wie mein Leben sich veränderte.
Nick: Ich war eigentlich ein ganz normaler Junge. Naja, eher ein ziemlicher Streber, und hatte nie was mit Drogen oder Alkohol zu tun. Bis ich an eine neue Schule kam. Lest selbst.
Mein Wecker klingelte um 07:00 Uhr. Ich stand sofort auf, ich war nicht so der Typ der lange schlief. Ich zog mir ein schlichtes blaues T-Shirt an, und eine schwarze Hose. Dann packte ich alles ein für den Tag, und ging zur Bushaltestelle. Meine Eltern waren schon arbeiten gegangen, und mein großer Bruder ging woanders zur Schule. Heute war mein erster Tag an der Schule. Es war eine Gesamtschule, wo es alle Schulzweige gab. Ich ging zum Gymnasium in die zehnte Klasse. Meine Klasse hatte ich schnell gefunden, nachdem ich jemanden gefragt hatte. Es klappte alles gut, und ich konnte mich schnell in das Thema einfinden. In der Pause setzte mich alleine an einen Tisch in der großen Aula und aß mein Brot. Nach einiger Zeit kam ein Junge zu mir, wahrscheinlich einer von den Real oder Hauptschülern. Er hatte eine schlabbrige Hose an, und ein enges T-Shirt, was seine Muskeln betonte. „Hey, bist du neu hier?" fragte er. Ich nickte. „Hast du Lust mit mir und meinen Freunden in der Pause abzuhängen?" wieder nickte ich. „Okay, wir treffen uns am großen Baum am Ende vom Schulhof." Nochmal nickte ich. Er ging einfach wieder. Fand man so neue Freunde? Ich war sonst immer an einer Privatschule gewesen, da fand man nicht so viele Freunde.
In der Pause ging ich wie vereinbart zu dem großen Baum. Dort standen der Junge und noch drei andere Jungs. Hatte der eine etwa eine Zigarette in der Hand? „Hey Bro!" sagte der Junge, und klatschte bei mir ein. „Ich bin Jason, und das sind Max, Nathan und Kiran." Stellte er die anderen vor. „Ich bin Nick." Sagte ich. Wir standen ein bisschen da, und plötzlich bot Max mir die Zigarette an. „Willst du auch mal ziehen?" ich überlegte kurz, nickte dann aber. Ich nahm die Zigarette, und zog daran. Es schmeckte scheußlich, aber ich ließ es mir nicht anmerken. Nachdem ich ein paar mehr Züge genommen hatte, gewöhnte ich mich dran. Die Pause ging zu Ende, und ich ging zurück in meine Klasse. Im Unterricht passte ich nicht mehr so gut auf. Zuhause angekommen redete ich kurz mit meinem Bruder Dorian. „Wie war der Tag in der neuen Schule?" fragte er. „Ganz cool." „Hast du neue Freunde gefunden?" „Joa." Er guckte mich stirnrunzelnd an. „Hast du etwa geraucht?" fragte er wütend. Ich riss die Augen auf. Er musste es an meinem Atem gerochen haben. Er schubste mich, so dass ich gegen die Wand knallte. „Was machst du für 'ne Scheiße? Das ist dein erster Tag an einer normalen Schule, und du rauchst? Bist du völlig durchgeknallt?" Ich hatte mir nichts dabei gedacht, weil ich war ja immerhin schon sechzehn Jahre alt. „Sorry..." murmelte ich, und wollte gehen, aber Dorian schubste mich nochmal heftig. „Mach sowas nie wieder!" sagte er, und gab mir ein Pfefferminz Kaugummi. Ich ging schnell in mein Zimmer. Jetzt hatte ich ein ziemlich schlechtes Gewissen. Ich hatte es ja nur einmal probiert, und musste es nicht wieder machen.
Nächster Tag...
Wieder klingelte mich mein Wecker wach. Ich duschte nochmal schnell, und zog mir ein ähnliches Outfit wie Gestern an. Diesmal ließ ich meine Brille Zuhause liegen, auch wenn ich deswegen etwas verschwommen sah. Ich hasste es, dieses Teil zu tragen, weil ich damit einfach nur scheiße aussah.
Jason fiel es sofort auf. „Haste deinen Streberlook abgelegt? Geil." Wir hangen wieder zusammen ab, aber ich hielt mich von den Zigaretten fern. Jason und seine Freunde luden mich zu einer Party ein, und ich sagte natürlich ja. Ich war noch nie auf einer richtigen Party gewesen, und wollte mal wissen, wie es so war. Der Unterricht verlief wieder ganz gut. Niemand redete aus meiner Klasse mit mir, aber ich hatte ja Jason und so. Vielleicht waren sie nicht gerade die vernünftigsten, aber es schien mir so, als wären alle hier so.
Abends ging wurde ich also von Jason auf seinem Motorrad abgeholt. Er fuhr nicht gerade vorsichtig, aber es ging. Die Party fand in einem großen Haus statt. Es waren viele Leute da, und es gab viel Alkohol. Ich probierte vorsichtig aus einem Glas. Es schmeckte gar nicht mal so schlecht. Aber bestimmt war da sehr viel Alkohol drin, deswegen trank ich nur einen Becher. Schon danach fühlte ich mich leicht beschwipst. Als ich Jason einen Becher nach dem anderen trinken sah, fragte ich mich erstmal, wie ich überhaupt nach Hause kommen sollte. Das ging ich ihn dann auch erstmal fragen. "Keine Ahnung!" sagte er durch den Lärm. Ich bekam einen kurzen Anfall von Panik, aber dann wurde ich auf die Tanzfläche gedrängt. Es wurde echt gute Musik gespielt, so tanzte ich ein bisschen. Nach einiger Zeit stellte sich ein Mädchen zu mir. Da so viel geschubst wurde, wurde sie ein paar mal gegen mich geschubst. Sie war echt hübsch. "Kennt man sich?" fragte sie. Ich schüttelte den Kopf. Nach ein paar Minuten ging ich zu einem Sofa. Das Mädchen setzte sich zu mir. "Ich bin Natalie." sagte sie. Ich stellte mich auch vor. Ich merkte, wie sie immer näher zu mir rückte. Wahrscheinlich wollte sie rumknutschen, aber auf sowas ließ ich mich nicht ein. Ihr Arm legte sich langsam um meine Schulter. Ich wollte sie gerade wegdrücken, da wurde ich von ihr weggeschubst. Von... Max! "Was fällt dir ein dich an meine Freundin ranzumachen?" brüllte er. "Aber... Ich hab doch gar nicht..." versuchte ich zu erklären, aber plötzlich spürte ich einen stechenden Schmerz im Gesicht. Hatte er mich gerade ernsthaft geschlagen? Wut kochte in mir auf, aber ich hielt mich zurück. Ich fasste mir ans Gesicht, und merkte, dass ich blutete. Max Wut war immer noch nicht abgeklungen. Er holte zu einem weiteren Schlag aus, aber ich hielt seine Faust im Flug auf. Da hatten sich die vielen Stunden im Fitnessstudio echt ausgezahlt. Es machte ihn natürlich noch wütender, aber jetzt kamen seine Freunde und hielten ihn zurück. "Jason?" fragte ich ruhig. Er stand genau neben mir. "Können wir nach Hause fahren?" er nickte. Wir gingen. Das Mädchen hatte auch noch den Anstand dazu, mir zuckersüß hinterher zu lächeln. Darüber schüttelte ich nur den Kopf. Meine Wange pochte die ganze Zeit. Jason war zum Glück nicht vollkommen betrunken, so kamen wir unbeschadet zu mir nach Hause. Alle schliefen schon, weil ich erzählt hatte, dass ich bei einem Freund übernachten würde. Naja, dachte ich zumindest. Genau als ich reinkam, stürmte Dorian zu mir. "Sag mal willst du mich jetzt komplett verarschen?" er fasste vorsichtig an meine Wunde, aber ich zuckte trotzdem zusammen. "Wie viel hast du getrunken?" fragte er. "Nur einen Becher." ich ging zu einem Spiegel. Die Wunde sah echt schlimmer aus, als ich gedacht hätte. Dorian holte den Verbandskasten. "Bitte stürz mir nicht vollkommen ab." sagte Dorian zu mir.
Leider konnte ich Dorians Bitte nicht nachgehen. In den nächsten Wochen stürzte ich immer mehr ab. Jeden Tag Shisha rauchen, immer mehr Alkohol, und jede Woche ein neues Mädchen. Wenn ich an die Zeit zurück denke, frisst mich mein schlechtes Gewissen auf. Ich war, wie man es nannte, ein kompletter Bad Boy geworden.
Im nächsten Kapitel geht es weiter mit Nicks Absturz...
DU LIEST GERADE
Life changes!
Teen FictionNick war ein netter Streber, bis ein Schulwechsel sein ganzes Leben veränderte.