12. Namen verblassen

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Und irgendwann ist es komisch, deinen Namen auszusprechen. Nicht, weil es unangenehm ist, nein.
Viel eher fehlt langsam die Verbindung zwischen den Buchstaben, die deinen Namen bilden und dir als Person.
Es ist auch kein Vergessen an sich.
Aber die Erinnerung daran, dass hinter diesen Buchstaben nicht nur ein beliebiger Name steckt, sondern eine Person, die ich, die wir alle mal kannten, wird immer irrealer.

Wir verbinden das Konstrukt aus Buchstaben nicht mehr mit dem Geschmack deines Namens. Das einzigartige Gefühl, wenn das Gehirn ein Wort mit einer bekannten Sache verknüpft, wird weniger.
Jeder Name besteht aus einem Gefühl und den Buchstaben. Keine zwei Namen von Personen sind gleich, denn auch wenn ihre Buchstaben identisch sind, ist das Gefühl, das die Person in Verbindung mit ihrem Namen hinterlässt, immer ein anderes. Und so klingen sie im Kopf anders, selbst wenn sie ausgesprochen gleich klingen.

Aber nun, wo du fort bist, wandert dein Name mit dir. Das Gefühl zieht sich zurück. Deine Buchstaben bleiben bei uns, aber ohne das Gefühl, das du uns mit ihnen auf den Weg gegeben hast, wird es komisch, ja schon surreal, deinen Namen wirklich auszusprechen. Also lassen wir es.

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