Kapitel 1- Der Umzug

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,,Sarah, wo bleibst du denn?", die Stimme meiner Mutter hallte durch unsere leergeräumte Wohnung. Schnell schnappte ich mir meine Tasche und rannte die Stufen hinunter und schmiss mich auf einen der hinteren Sitze unseres Autos. Heute war ein sehr besonderer Tag für mich. Heute würden wir endlich nach Berlin ziehen. Wirklich glücklich war ich über die Entscheidung meiner Eltern nicht, doch mir blieb schließlich keine andere Möglichkeit, als mit ihnen zu fahren. Ich war aufgeregt, hatte aber auch ziemliche Angst auf das Neue. Vielleicht würde ich viele Freunde finden, aber vielleicht würden mich alle hassen und mir das Leben zur Hölle machen. Ich dachte über die vergangenen 14 Jahre nach, in denen ich viel mit meiner Familie und meinen Freunden hier erlebt hatte. Nun würde ich meine Freunde wahrscheinlich nie wieder sehen und wenn doch höchstens 1 Mal im Jahr.
Mein Vater startete den Motor und wir fuhren los. Ich sah mir zum letztem Mal alles genau an: die bunten Häuser, unsere Schule, den großen Park. Als wir nun die Stadt endgültig verließen entwich mir eine Träne. Sie kullerte meine Wangen herunter und landete auf meinem Tagebuch. Ich blätterte die Seiten durch und laß mir meine alten Einträge der letzten 5 Jahre durch. Irgendwann hielt das Auto dann an und die Tür wurde von meinem Vater geöffnet. Schnell schmiss ich mein Tagebuch zur Seite und stürmte hinaus. Ich traute meinen Augen nicht. Vor mir befand sich ein riesiges, wunderschönes Haus. Es lag in einer langen Straße, die mit vielen Blumen und Büschen beschmückt war. Langsam trat ich ein paar Schritte hervor und mein Vater reichte mir die Schlüssel für die Haustür. Ich öffnete sie schnell und kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus: Vor mir befand sich ein großer Flur, in dem die ganzen Umzugskartons standen. Wenn die ersteinmal alle weggeräumt waren, dann würde es hier sicherlich sehr gemütlich sein. Ich lief die Treppen hoch und suchte nach einer Tür, an der mein Name stand. Am Ende des Ganges wurde ich fündig. An der weißen Tür stand auf einem kleinen Schild mit goldener Schrift ,,Sarah'' geschrieben. Mit einem Ruck riss ich sie auf und bekam Tränen in die Augen. So etwas wunderschönes hatte ich noch nie gesehen. Das Zimmer war sehr groß, hatte viele gemütliche Ecken, in denen man es sich sicherlich mit vielen Kissen und Decken bequem machen konnte, einen Balkon und eine weitere Tür, die ich nun ebenfalls hastig öffnete. Hinter ihr befand sich ein kleines Bad. Ich lief wieder nach unten und meinen Eltern direkt in die Arme. Ich drücke beide ganz fest und schwärmte von meinem tollen Zimmer. Meinem Vater huschte ein Grinsen über das Gesicht und sah meine Mutter an, die nur nickte. ,,Deine Mutter und ich wussten ja, dass du und Max im Sommer immer baden geht. Da das in Berlin etwas schwierig sein wird, dachten wir uns, wir bauen diesen Pool, den ihr schon immer haben wolltet, in den Boden ein", sagte mein Vater und nahm meine und Max' Hand. Wir gingen in den Garten, der bestimmt dreimal so groß wie das Haus war und mein Vater deutete auf die hintere Ecke in der sich der Pool befand. Ich fiel meinem Vater jubelnd um den Hals. Anschließend schauten wir uns noch die restlichen Zimmer des Hauses an. Alle Räume waren sehr groß und würden später bestimmt sehr gemütlich aussehen. Mein jüngerer Bruder Max hatte ebenfalls ein Zimmer mit Balkon. Außerdem gab es im Keller ein Zimmer, welches wir mit Sportgeräten befüllen wollten und eine riesige Terasse, die an das Wohnzimmer angrenzte. Ich freute mich riesig und fing an, mein Zimmer einzuräumen. Abends legte ich mich in mein neu aufgestelltes Bett und schlief mit einem Lächeln auf meinem Gesicht ein. 

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