Chapter 7

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》Seltsame Situation《

Adella klatschte lachend in die Hände. "Das war beeindruckend! Nochmal, bitte!"

Kieth rückte sie auf seinem Schoß zurecht wiederholte den Trick mit den Fingern. Seine Mutter, Aileen, stickte an einen Taschentuch und tat so, als ob sie grinste. Doch ich erkannte den eigentlochen Hass, der immer dann aufflackerte, wenn Kieth's Tochter einen Ton von sich gab. Agnes musterte die beiden nicht nur mit dem selben Hass wie ihre Mutter, sondern auch mit Neid.

Seit einem Monat waren wir nun hier. Anfangs dachte ich, diese Familie sei vielleicht Gewohnheitsbedürftig. Doch ich lag falsch. Hier waren nur Nattern, getrieben von Hass, Egoismuss und Arroganz. Mein Waisenhaus war da ja noch reiner Luxus.

"Hast du noch einen Trick, Vater?" Adella sah Kieth an, als wäre er das einzig tröstende in ihrem Leben. Was auch eine Tatsache war...

Kieth hatte nicht einmal richtig Luft geholt, da fuhr Aileen dazwischen. "Es ist spät." Kieth sah bei dem für ihn ungewohnt harten Tonfall auf. Ein wenig sanfter fügte der alte Drachen hinzu, "Kieth, du weißt es vielleicht nicht, aber Adella ist die reine Hölle wenn sie zu wenig schläft."

Kieth lächelte Adella verspeilt an. "Eine Prinzessin, ja?"

Agnes verdrehte die Augen. Als sie an meinen Platz vorbei kam, trampelte sie über meinen Kleidsaum. Sie lächelte flüchtig über ihre Schulter.

Das waren diese Art kleinigkeiten, die ich mir seit einen Monat gefallen lassen musste. Dabei waren das nur die kleinen Boshaftigkeiten. Die größeren Angriffe waren viel unangenehmer um sie einfach zu Schlucken. Deshalb ließ ich sie mir nie ohne weiteres Gefallen. Doch leider behinderte mich eine Sache, die für Aileen und Agnes keine Rolle spielte. Nämlich der Respekt vor Kieth. Deshalb verlor ich oft diese Spielchen.

Ich stand auf und streckte die Hand aus. "Na komm, Adella. Ich bin auch müde."

Wie ein geprügelter Hund rutschte sie ganz langsam von Kieths Knie und nahm meine Hand. Auchwenn es mir wiedersträbte, brachte ich Adella dennoch dazu, der Familie eine Gute Nacht zu wünschen, ehe wir den Saal verließen.

"Agnes ist dir auf den Saum getretten." Murmelte sie nach einer Weile.

"Macht nichts. Das bürste ich aus."

Gequält sah sie auf. "Sind sie so grässlich zu dir, weil du mich beschützt?"

"Nein. Sie sind so... gemein, weil sie vermutlich einsam sind."

"Einsam?"

Oder gelangweilt... "Vielleicht. Manche Menschen werden komisch, wenn sie einsam sind."

Agnes war bitter böse als Kieth mir mehr als glücklich erlaubte, das ich ab nun an Adella umsorgte. Man sah den Unterschied am Morgen. Sie stand nicht mit geschwollenen Augen auf, zum Beispiel.

Nachdem das Kind im Bett war, wollte ich nicht zurück in den Saal. Dieses ewige falsche Spiel setzte mir ungemein zu und schlug irgendwann auf mein Gemüt.

Ich warf mein Kleid über die Stuhllehne, kämmte mein Haar und sah auf die Orange werdenden Blätter der Apfelbäume. Als ich sie bei meinen eintreffen entdeckte, fiel ich Kieth vor freude um den Hals. Während ich die Bäume ansah, stieg ich in den Bottich, der jeden Abend in unseren Zimmer plötzlich auftauchte.

Kaum saß ich, ging die Tür auf und Kieth kam herein. Sofort kam er zu mir, zog sich ein Schemel heran und musterte mich eingehend. Als er meinen Blick spürte, lächelte er verlegen und begann meinen Rücken einzuseifen. "Geht es dir gut? Du bist nicht zurück gekommen."

"Ich war müde."

"Bist du wirklich ehrlich, Lexi? Ich weiß das du dich mit Agnes und Mutter nicht verstehst."

Seine Lippen lagen plötzlich an meinen Hals. Ich liebte es, wenn er das tat. "Wenn du es weißt, wieso fragst du?"

"Weil ich wissen will, was passiert ist. Damit ich mit ihr reden kann. Ich habe es schon mal gesagt, niemand darf meine Frau so behandeln."

"Vom wem redest du?"

"Von Agnes. Ich hab es gesehen. Und auch das sie die Erbsen heute beim Abendessen absichtlich runtergeworfen hat, damit du keine mehr bekommst." Dabei liebte ich diese grünen Dinger. Die kannte ich im Waisenhaus nicht. "Ich bin von ihr schokiert. Wenn Cameron das hört, wird er sie windelweich prügeln." Seine Hand fuhr an meinen Arm herunter. "Lass mich doch mit ihr reden, Lexi."

"Nein, Kieth. Ich habs dir doch erklärt. In dem Moment wo du mir helfen möchtest, machst du es nur schlimmer."

Dann spürte ich seine Nase an meiner Schläfe und seine Hand an meiner Brust. Seine Haut wärmte mich mehr als das warme Wasser. Lächelnd beschloss ich, weder Agnes noch Aileen in mein Schlafzimmer zu lassen und Kieth dafür zu genießen. Warum sollte ich es ihm und mir vermießen?

Ich bog mein Kreuz durch und lehnte meinen Kopf an seine Schulter. Das plätschern des Wassers kam mir plötzlich viel lauter vor.

"Komm mit ins Bett, Lexi."

"Ich fühl mich so aber ganz wohl." Auf meine Antwort hin, knurrte er und biss mir in die Schulter.

Plötzlich stand er über mir und zog mich auf die Beine. Innerhalb einer Minute, waren wir am Bett auf das er sich mit mir fallen ließ. Lachend lagen wir ineinander verschlungen da. Meine Haare lagen über seinen Kopf ausgebreitet da und sein Hemd wurde durch mich durchnässt. Ich musste aussehen wie eine Irre. Aber Kieth sah mich an wie einen Diamanten.

"Lass dich hier von niemanden ärgern, Lexi..."

"Keine Angst, dafür bin ich viel zu frech."

Lachend umschlung er mich. Wir kamen schon beinahe in fahrt, als ein schüchternes Klopfen uns beide ins Hier und Jetzt brachte. Kieth hatte sein Hemd bereits verloren doch seine Hose trug er noch. Ich vergrub mich in unseren Laken und streckte frech ein Bein herraus. Kieth zwinkerte noch kurz, dann öffnete er.

Adella stand in ihren weißen Nachthemd im dunklen Flur. Ihre lange Locken waren geflochten auf einer Schulter und ihre Augen waren riesen groß.

Kieth musterte sie verwirrt. "Was machst du denn noch hier?"

Adella war nervös. Sie wusste sie durfte nicht mehr aus ihren Zimmer, wenn sie schon im Bett war. Es war in erster Linie zu gefährlich ein Kind in einer finsteren Burg herum laufen zu lassen. Noch dazu waren es die Highlands. Es war gefährlich wenn jemand, spezielle Kinder, einfach losgehen ohne bescheid zu sagen, war es möglich das sie in Gefahren laufen konnten. Nicht zu letzt wegen Flüchtige Verbrecher die sich hier Oben gerne verkrochen.

"Tut mir leid. Aber mir tut mein Bauch so weh."

Kieth sah mich hilflos an. Ich war schon in meinen Nachthemd halb bei ihr. "Hast du dich übergeben?" Sie glühte. "Kieth, sie hat Fieber."

Sofort hatte er seinen kleinen Engel auf dem Arm. Er sah nicht nur bersorgt, sondern panisch aus. Und verloren. Also übernahm ich das Ruder.

Der Pakt mit dem SchottenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt