Mein letztes Schuljahr begann bevor ich in einem Jahr studieren würde. Also machte ich mich auf den Weg zu meinem Stammkaffee und versorgte mich mit Kaffee bis ich dann in den Bus stieg und zur Schule fuhr. Während der Busfahrt las ich meist ein Buch, so ging die Zeit einfach schneller rum.
In der Schule angekommen begrüßte ich erstmal meine beste Freundin und meinen Freund Dave. Nach einer Weile viel uns auf das es wohl im letzten Jahr einen neuen Schüler an unserer Schule gibt. Und ich muss schon sagen, er sah nicht einmal schlecht aus. Seine schwarzen, verwuschelten Haare, seine dunklen Augen und das Buch was er in der Hand hielt. Es passierte mir nicht oft das ich andere Menschen mit Büchern auf der Straße sah, aber was soll's. Ich liebe meinen Freund und das schon seit 2 Jahren, wahnsinn wie schnell die Zeit vergeht.
So verging die erste Schulwoche und ich kannte den Schönling immer noch nicht. Am Freitag waren meine Mom und ich zu einem guten Bekannten auf ein Essen eingeladen, der uns seinen Neffen vorstellen wollte der ab jetzt bei ihm wohnte.
Und hey wer hätte es gedacht sein Neffe war der Schönling aus meinem Jahrgang. Sein Name war Jess. Wie ich an dem Abend merkte war er sehr wortkarg und sein Verhalten war eher abweisend gegenüber anderen. Als er kein Bock mehr hatte stand er auf und ging.
Das erste Wort was ich mit im wechselte war eigentlich gezwungen, denn er besuchte den selben Literaturkurs wie ich und wir wurden zu einem Team gewählt. Naja gut, dachte ich mir, ändern kann ich es nicht. Also begannen wir uns mit dem Werk „Anna Karenia" von Tolstoi auseinanderzusetzen. Wobei ich seine Faszination an Büchern bemerkte, und was mir dazu noch auffiel. Er sprach viel, sehr viel. - im Gegensatz zum Essen -
Als die Stunde vorbei war ging jeder wieder seine Wege, am Nachmittag trafen wir zufällig aufeinander und kamen ins Gespräch.
Er sagte mir das er gar kein Bock habe bei seinem Onkel zu leben, aber es nicht anders ging weil seine Mutter sich nicht um ihn kümmerte. Das stimmte mich nachdenklich und ich versuchte ihm unser kleines beschauliches Städtchen, indem jeder jeden kennt, gut zu reden. Als mein Freund auftauchte war das Gespräch schnell vorüber und wir verabschiedeten uns.
Dave war scheinbar sehr eifersüchtig auf Jess obwohl er keinen Grund dazu hatte.
Ich verbrachte den Tag mit Dave, aber Jess ging mir nicht aus dem Kopf. Was ist nur mit mir los?
Als unser kleines Städtchen ein kleines Fest veranstaltete trafen Jess und ich wieder aufeinander uns wurde die gleiche Aufgabe zugeordnet, was Dave gar nicht gefiehl.
Wir wurden an den See geschickt und sollten dort etwas aufräumen. Jess konnte nicht verstehen warum wir uns alle so für die Stadt engagieren. Ja wieso tun wir das alle überhaupt? Ich wusste darauf keine Antwort. Als wir fertig waren, setzten wir uns auf einen Steg und redeten miteinander, wir merkten gar nicht wie die Zeit verging es wurde Abend und Dave kreuzt auf den Steg auf und machte Jess eine Szene. Was er antwortete brachte mich zum nachdenken: „Lou hätte jederzeit gehen können, aber das wollte sie scheinbar nicht".