Der Tag danach

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Der Tag danach

Die drückende Hitze, die in Chemnitz seit Anfang Mai mit über 33 Grad gefangen hielt, lähmte beinahe das gesamte öffentliche Leben. Fast jeder Einwohner, den man dieser Tage traf, litt unter dieser Schwüle und wünschte sich sehnlichst Abkühlung.

Und auch Aurora fühlte sich wie gerädert, als sie sich langsam in ihrem Bett aufrichtete und versuchte Herr über ihre Sinne zu werden.
Wie spät war es eigentlich?

Sie schaute zur Uhr und seufzte..., der Sonntagvormittag hatte schon längst begonnen.
Ein unangenehmes Pochen in ihrer rechten Hand, erinnerte sie an das Geschehene... es war also doch kein Traum gewesen.

Na, toll!!

Ihre Finger hatten sich über Nacht in Partywürstchen verwandelt und der Daumen sah auch nicht besser aus, stellte sie entgeistert fest.

Sie stand auf, zog mühevoll ihren Morgenmantel über und öffnete die Schlafzimmertür.

Wenig erfreut sah sie das Chaos in ihrer Wohnung an, dass sie bis heut Abend beseitigt haben muss.

Doch bevor sie sich ihrer Probleme widmet
ging sie ins Badezimmer um sich frisch zu machen.

Seit dem Morgen hatte sich bei Karl der Gedanke festgesetzt diese Frau lieber zu vergessen. Doch seine Gedanken wurden durch einen murrenden Felix der über einen Kater klagte unterbrochen.

„Ich habe es gestern wohl etwas übertrieben, weißt du wann Till und Steffen bei uns sein wollten?" fragt Felix

Ein verträumter Karl antwortete „Ich glaube gegen 17 Uhr wollten sie hier sein." Felix nickte.

Irgendwie fühlte sich Karl als hätte er etwas vergessen doch er konnte sich beim besten Willen nicht erinnern, also kümmerte er sich erstmal um den Haushalt.

Beim späten Frühstück, nahm Aurora ihr Telefon und rief ihren Bruder an, sie erzählte ihm, was passiert war. Ungläubig hörte er sich die Geschichte an. Für einen kurzen Moment war stille, doch dann fing er an zu lachen.

„Das ist ja wieder typisch für dich, bei dir ist immer was los Schwesterherz."
„Ich bräuchte deine Hilfe, kannst du vorbeikommen sonst brauche ich Jahre bis ich meine sieben Sachen gepackt habe." beschwerte Aurora sich und biss von ihrem Toast ab.

„Natürlich helfe ich dir, darf ich Unterstützung mitbringen?."
„Klar darfst du dein Anhang mitbringen." sagte Aurora mit zuckersüßer Stimme.

„Na dann bis später Brüderlein"sprach Aurora in das Telefon wo durch sie nur noch ein kleines „Jaja" hörte und dann da schnell weggedrückt wurde. Kopfschüttelnd mit einem Lächeln auf den Lippen legte sie das Telefon weg.

„Jetzt fängt wohl ein neuer Lebensabschnitt an Aurora" seufzte Aurora zu sich selbst und legte einen Eisbeutel auf ihre Hand.

Während Karl probierte die Wohnung auf Vordermann zu bringen, schweiften seine Gedanken immer wieder ab zu der gestrigen Begegnung, doch in den letzten Jahren hatte er damit kein rechtes Glück gehabt. Nachdem er und seine Lebenspartnerin sich nach 1 Jahr getrennt hatten, gab es ein, zwei kleine Beziehungen. Aber bei keiner hätte er sagen können, das ist DIE Frau seines Lebens. Genau deswegen wollte er sich nicht so hingeben. Zudem würde er sie eh nie wieder sehen. Also beschloss er heute Abend einfach Feiern zu gehen. Seine Gedanken wurden durch das klingeln seines Handys unterbrochen.

„Hey alte Socke sag mal wäre das schlimm wenn ich später komme heut Nachmittag?"schrie Till. „Mhm nein ist es nicht" murrte Karl. „Jo denn ist alles klärchen."

„Warte mal, gehen wir heute Abend Feiern im Atomino?" fragte Karl leicht beschämt. „Ähmm.....klaro also ich bin dabei, na dann bis dann!" ehe Karl noch etwas erwidern konnte legte Till auch schon auf und nun widmete sich Karl wieder der Ordnung in seinen vier Wänden.

Dem Wahnsinn nahe schaute Aurora auf die Finger ihrer rechten Hand. Sie waren nicht wirklich dünner geworden. Oh Gott!!

Genau in dem Moment ertönte ihre Klingel, sie rannte nahezu zu der Tür dort angekommen starrte sie in zwei vor Freude funkelnden Augen die sie nur zu gut kannte....

Es war Till ihr Bruder, neben ihm stand sein Freund Steffen den sie nur flüchtig kannte. Sie wusste zwar das er Bandmitglied war aber ihre Brüder haben ihr immer nur erzählt von den andern drei, allgemein wurde sie rausgehalten aus dieser Band Sache.

Doch nun sah sie Steffen zum ersten mal und sie fand ihn mehr als sympathisch.

Ein rosa Elefant mit FlügelnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt