Die goldene Wölfin

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Vor der Tür erblicke ich meinen Bruder und ein Mädchen oder genauer gesagt eine junge Frau.
Überrascht ziehe ich die Augenbrauen in die Höhe und als ich merkte dass mein Bruder blutete und die junge Dame ihn stützen muss, keuche ich kurz erschrocken auf.
„Ryan! Was ist passiert?" frage ich ihn besorgt.
„Er- Er hat mit dem Alpha meines Rudels gekämpft." kommt es nun schluchzend von dem Mädchen.
„Kommt beide rein." befehle ich und stütze meinen verletzten Bruder auf der anderen Seite.
Gemeinsam legen wir ihn auf die Couch und er verzerrte vor Schmerz sein Gesicht.

„Also noch mal von vorne, was ist genau passiert?" frage ich nun meinen Bruder mit wütendem, jedoch auch besorgtem Blick.
Wie konnte er nur so dumm sein und sich mit einem Alpha anlegen?!
„ Also... Ich war auf dem Weg zur Arbeit als ich sie traf." sagt Ryan.
„Wen traf?" frage ich nun verwirrt.
„ Nina... meine Mate" Ryan zeigt nun auf das Mädchen das ihn hergeschleppt hat und als er sie als seine Mate bezeichnet schnappe ich erschrocken nach Luft.
„D-Deine Mate?" frage ich ihn geschockt und er nickt. Nina hat den Kopf gesenkt und wird bei dem Wort ‚Mate' ganz rot.
„Natürlich wollte ich zuerst nur vorbei gehen und so tun als ob nichts wäre, doch als ich sah, dass sie nicht allein war und ihre Begleitung Männlich, da konnte sich Falco nicht mehr zurück halten und ging auf den Jungen los. Es war der Alpha und wir kämpften bis Nina uns unterbrach und mir erklärte dass Kyran Ihr Cousin ist." Beendete Ryan seine Erzählung.
Fassungslos blickte ich ihn an.

Es kam mir vor als würde alles wieder zusammen fallen, all die Zeit haben wir so getan als wären wir Menschen und jetzt sollen wir wieder Werwölfe werden?
Ich kann mich doch nicht mal mehr verwandeln, meinen Geruch zu verdecken gehört zum Alltag, ich habe mich damit abgefunden mein Mate niemals zu finden und jetzt soll das alles auf den Kopf gestellt werden?

„Und wie geht's jetzt mit uns weiter? Ich meine jetzt wo du deine Mate gefunden hast." frage ich meinen Bruder und habe bereits Angst vor seiner Antwort.
„Ich werde dem Alpha um einen Platz im Rudel beten, entschuldigt habe ich mich bereits. Und du bleibst einfach meine ganz normale Schwester." antwortet er.
Ganz normal betont er extra, und gibt mir so zu verstehen dass ich nur ein Mensch bleiben soll.
Er weiß nämlich dass ich mich nicht mehr verwandeln will und es auch nicht mehr kann.
Ich nicke ihm zu.

Währen Ryan mir alles erzählte, verarztet ihn Nina. Eigentlich hatte ich vor es zu machen, doch sie bat mich darum. Natürlich überließ ich es ihr da ich genau wusste wie stark so eine Mate Verbindung sein kann.
Auch Mom und Dad waren Mates, und liebten sich über alles.
Bei dem Gedanken an sie, schlucke ich den Kloß in meinem Hals einfach runter.

Ich verabschiede mich von den Beiden und gehe in mein Zimmer.
Rücklings lasse ich mich auf mein Bett fallen und schreibe Marie eine Nachricht.

Hey Marie, alles klar bei dir? ;)
Schreibe ich, weil es mich interessiert wie es ihr mit dieser Mate Sache geht.
Kurz darauf vibriert mein Handy auch schon und kündigt eine neue Nachricht von Marie an.
Ja, mir geht's super! Bin gerade beim packen, ziehe zu Jack ins Rudelhaus! Ruf dich nachher an. ;-*
Das ging ja schnell, denke ich mir als mich plötzlich Stormie aus meinen Gedanken reißt.

Gehen wir in den Wald!
Nein du weißt dass ich mich nicht mehr verwandeln kann.
Dann nur in Menschengestalt. Wir waren so lange nicht mehr dort.
Ich weiß nicht...
Bitte. Nur ein kleiner Spaziergang, ich halte es bald nicht mehr aus!
Okay aber nicht zu lange, es wird bald dunkel.

Ich ziehe mir eine Lederjacke drüber und verlasse das Haus. Ryan ist mit Nina bereits zu ihrem Rudel um mit dem Alpha zu reden.
Als ich vor dem Waldstück stehen bleibe, erinnere ich mich an all die Zeit die ich dort drinnen verbracht habe. Oft bin ich hier mit Ryan oder Marie gewesen. Aber meistens alleine.
Ich habe Stunden damit verbracht jede Ecke und jeden Zentimeter dieses Waldes kennen zu lernen und zu entdecken.
So habe ich auch meinen Geheimplatz gefunden, eine Lichtung ganz tief im Wald.
Früher ging ich oft dorthin um abzuschalten, ich fühlte mich dort geborgen. Egal ob ich Stress in der Schule hatte, oder nach einem Streit mit meinem Bruder hierher kam, danach fühlte ich mich immer besser.
Diese Lichtung war für mich heilig und ich war jetzt schon seit über einem Jahr, nicht mehr dort.
Unter meinem geliebten Baum saß ich meist in Wolfsgestalt und dachte über Dinge nach, die mich bedrückten. Ein letztes Mal kam ich nochmal hierher in Menschengestalt, nachdem meine Eltern verstorben waren. Das war auch das letzte Mal, da es für mich keinen Sinn ergab den ganzen Weg als Mensch durch den Wald und wieder zurück zu laufen.

Als ich aufsah erkannte ich erst die Umgebung, zu der mich meine Füße, während ich in Gedanken versunken war, hin brachten.
Ich stand vor einem Abgrund, rechts neben mir ein riesiger Wasserfall, unter mir eine wunderschöne Landschaft die in der Mitte von einem Fluss getrennt wurde.
Früher liebte ich diesen Fluss und ich und Ryan spielten in Wolfgestalt dort unten.
Ich kann früher oft mit meinem Bruder hier her, er hatte mir diesen Ort gezeigt.

Plötzlich hörte ich hinter mir einen Knacks, und ich drehte mich Blitz schnell um.

Wer das wohl ist?
Hoffe euch gefällt dieses Kapitel obwohl es noch nicht all zu spannend ist, gebt diesem Buch eine Chance, den es wird aufregender!

Bambie♡