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,,Heather, es ist bereits 7 Uhr!" mein Bruder versucht mich vergeblich zu wecken, damit ich mich für die Schule fertig mache, doch ich bewege mich keinen Zentimeter aus meinem Bett.
Ich bin müde und mein innerer Wolf spielt heute verrückt. Ich kann mich so unmöglich in der Schule konzentrieren! Geschweige denn nach diesem Traum. Immer und immer wieder träume ich davon mich wieder zu verwandeln, wieder in Wolfgestalt umherziehen zu können...
Doch seit fast einem Jahr kann ich es nicht mehr.
Von einem Tag auf den anderen ging es einfach nicht mehr, ehrlich gesagt war es der Tag nachdem unsere Eltern starben.
Ich war damals bereits 16 und es war der schlimmste Tag meines Lebens.
Immer noch sehe ich Ihre leblosen Körper vor mir.
Dieser Gedanke fährt wie ein Blitz durch mich. Jedes Mal tut es gleich fest weh, doch ich lasse es nicht zu. Ich muss jetzt wirklich aufstehen, leider...

Marie steht bereits vor dem Haus und wartet auf mich. Sie ist auch ein Werwolf, so wie ich.
Sie hat ein Rudel, in dem ihre Eltern auch sind.
Ich und Ryan sind alleine. Ohne Rudel, aber auch nicht direkt Omegas. Wir haben uns nämlich nach dem Tod unserer Eltern auf die menschliche Seite von uns Werwölfen beschränkt und leben wie jeder andere Mensch auch.

,, Na, wie geht's uns denn heute?" fragt mich Marie fröhlich.
,, Naja... Geht so." antworte ich verschlafen.
,, Schlecht geschlafen? Wieder diese Träume?" fragt sie mich mitleidig.
Ich nicke.
,, Warum verwandelst du dich denn nicht wider ein mal?"
,, Du weißt genau dass ich das nicht kann!"
,, Du hast es doch schon lange nicht mehr versucht." damit hat sie recht... Aber will ich es denn? Bin ich nach all dem wieder bereit dazu?
Ich schüttle den Kopf. ,, Lieber nicht..." sage ich und seufze.

Ich stehe mit Marie vor unserer Schule, doch heute ist etwas anders. Auch Stormie meine innere Wölfin gibt heute keine Ruhe.
Als ich Marie anschaue merke ich dass sie suchend umher schaut und nervös an ihrem Armband zupft.
,, Was ist los Marie?" frage ich sie.
Sie antwortet nicht sofort sondern sieht mich etwas panisch an.
,, Er ist hier, ich kann es spüren!" erklärt sie aufgeregt.
Sofort weiß ich wen sie meint. Ihr Mate.
Ich freue mich für sie, sie sucht schon lange nach ihm und heute ist es endlich so weit.
Sobald wie die Eingangstür der Schule öffnen, atmet sie tief ein. Sie kann ihn riechen. Ich habe mich immer schon gefragt wie das erste Treffen zwischen Mates verläuft, ob ich meinen jemals finde wenn ich doch fast kein Werwolf mehr bin...
Wir biegen um die Ecke und ich sehe eine Gruppe Jungs die anscheinend neu sind.
Maries Augen blitzen plötzlich auf, als einer der vier Jungs sich zu uns umdreht. Er stürmt auf Marie zu und drückt die an sich.
Ich gehe auf die Seite und lasse den zweien ihre Ruhe.
Schon süß, so wie sie sich umarmen... Ich kann die Verbindung bereits sehen, ich bin sicher er wird sie auf Händen tragen. Ich muss mir ein lächeln verkneifen als ich sehe, dass sie sich in seinem Nacken vergräbt und sich auch an ihn schmiegt obwohl sie zu mir immer sagte dass sie sowas niemals machen würde, sich seinem Mate so zu unterwerfen.

Nachdem Marie und ihr Mate namens "Jack", den ich dann auch kennenlernen durfte, mit dem Gekuschel fertig waren, stellte Jack Marie und mir auch noch den Rest seiner Clique vor.
Sie scheinen recht nett zu sein und ein Teil eines neuen Rudels, welches seit kurzem in unserer Stadt ist.
,, Ich muss dich unbedingt dem Alpha vorstellen und werde ihn fragen ob er dich in unserem Rudel aufnimmt!'' sagt Jack und umarmt Marie von hinten.
,, Aber ich glaube das wird kein Problem werden, denn er ist einer meiner besten Freunde und ist sicher damit einverstanden.'' lächelnd schmiegt Jack sich noch enger an Marie und sieht so aus als würde er sie nie wieder loslassen.
,, Was bist du eigentlich? Du riechst gar nicht nach Werwolf..." fragt mich plötzlich ein freundlich aussehender Typ mit kristallklaren Augen und sieht mich neugierig an.
,, Ähm... Ich. also ich-" stottere ich vor mich hin.
,, Sie ist meine Beste Freundin, nein noch besser sie ist für mich wie eine Schwester!" antwortet Marie jetzt an meiner Stelle. Ich bin ihr dafür sehr dankbar und atme erleichtert aus. Wahrscheinlich denken Sie jetzt ich sei ein stinknormaler Mensch der einfach über Werwölfe Bescheid weiß, doch das ist mir sogar ganz recht.

Nach der Schule wartet mein Bruder bereits auf dem Parkplatz und ich steige zu ihm ein.
,, Und wie wars heute?" Fragt Ryan.
,, Ganz okay, außer dass ich mich kaum konzentrieren konnte... Übrigens hat Marie heute ihre Mate gefunden." erzähle ich ihm.
Erstaunt darüber fragt mich Ryan ein bisschen aus. Ich erzähle ihm alles und er nimmt seinen Blick plötzlich von der Straße um mir in die Augen schauen zu können.
,, Was ist mit dir? Würdest du dein Mate auch gerne finden?" Verletzt sieht mich Ryan nun an.
,, Ich weiß es ehrlich gesagt nicht... Aber ich glaube es wäre keine gute Idee." Ryan wendet den Blick ab und fährt uns schweigend nach Hause.

Ob er sein Mate wohl gerne finden würde? Er ist schließlich alleine und Sorgt sozusagen für mich, auch wenn wir eigentlich mehr gegenseitig aufeinander aufpassen.

Zuhause angekommen essen wir Auflauf und Ryan muss zur Arbeit.
Ich bin alleine zuhause und schaue Fernsehen als ich etwas höre. Es es ist ein poltern an der Haustür. Erschrocken springe ich auf. Leise tapse ich zur Tür, und schaue durch das Loch. Was ich jedoch dort erblicke verschlägt mir die Sprache.

Heya,
Das hier ist auch schon das 2. Kapitel!
Schreibt gerne einen Kommi, oder Kritik.

Bambie♡

Die goldene Wölfin Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt