Ein streunender Hund, natürlich hätte ich mir ja denken können. In letzter Zeit seitdem das neue Rudel in der Stadt ist, bin ich noch vorsichtiger als zuvor. Vor allem seit dem ich herausgefunden habe das einer von ihnen, genauer gesagt ihr Alpha mein Mate ist. Mein innerer Werwolf, Stormie, gibt kaum noch Ruhe und nachts kann ich nicht mehr schlafen ohne einmal vom Wald zu träumen. Ich habe es sogar darüber nachgedacht zu versuchen mich wieder nach langer Zeit zu verwandeln. Doch gleich darauf werde ich mir bewusst, dass es ein Fehler wäre. Es braucht nicht noch einen Werwolf in dieser Stadt.
Zu Hause angekommen mache ich mir Mittagessen, Ryan ist nicht da, er ist wahrscheinlich mit Nina unterwegs. Natürlich, ich freue mich für die beiden aber trotzdem wäre es mir lieber gewesen, dass alles so bleibe wie es bisher war.
Auch Marie hat ihr Mate gefunden und ist glücklich, was mich natürlich auch glücklich macht. Aber gleichzeitig auch irgendwie tief tief in mir traurig. Ich würde es nie zugeben aber es stimmt, früher hätte ich mir immer so etwas wie sie gewünscht. Mein Mate zu finden und glücklich bis ans Lebensende im Rudel zu leben. So ein Leben gibt es aber nicht, zumindest nicht für mich.
Ich schalte den Fernseher an und schaue was so läuft, irgendwie bleibe ich bei den Nachrichten hängen und als plötzlich der Name „Frent" ertönt, läuft mir ein kalter schauer den Rücken hinunter. Frent, so wie Kyran Frent. Ich bewege mich nicht und traue mich kaum zu atmen, wie gefesselt schaue ich auf dem Bildschirm, darauf wartend, dass sein Gesicht darauf erscheint. Doch das passiert nicht, lediglich der berühmte Tennisspieler namens Frent wird interviewt.
Ich lasse mich zurück auf die Couch fallen, was habe ich mir dabei gedacht? Ich werde beinahe verrückt wenn ich nur seinen Nachnamen höre, ein ganz normaler Nachname, denke ich mir.2 Stunden How I Met Your Mother später höre ich den Schlüssel an der Haustür und Ryan kommt zur Tür herein. So wie bereits seit dem er Nina zum ersten Mal getroffen hat, strahlen seine Augen und er lächelt vor sich hin.
„Na, wie wars? Du strahlst wie ein Honigkuchen-Pferd" sage ich und kann mir ein Grinsen nicht verkneifen. So verliebt habe ich meinen Bruder noch nie gesehen.
„Es war echt cool, wir sind an den See gefahren." sagt Ryan und versucht so normal wie möglich zu klingen, was ihm jedoch nicht wirklich gelingt. Ryan hatte seine erste Freundin mit 16. Er wusste dass sie nicht seine Mate war, was ihn aber nicht davon abhielt mit ihr auszugehen und seinen Spaß zu haben. Ich erinnere mich noch genau, wie er sie das erste Mal mit nach Hause gebracht hat. Caroline war ihr Name, und eigentlich ein nettes Mädchen aus seiner Klasse, doch leider verlor er schnell das Interesse an ihr. Nach ihr gab es nie mehr was ernstes und die Meisten Mädchen blieben nur für eine Nacht. Mehr nicht, denn keine war für ihn mehr als ein One night stand. Doch in Nina hatte er sich in kurzer Zeit schon verliebt und ich bin mir sicher dass sie die Richtige ist. Die Mondgöttin macht nämlich keine Fehler... Außer bei Mir und Kyran natürlich!Wie jeden Abend, höre ich einen Podcast während meiner Abendroutine. Es entspannt mich und ist oft sehr interessant. Vor allem die spanischen Podcasts helfen mir sehr beim lernen dieser neuen Sprache und mein Hörverständnis wird von Tag zu Tag besser. Ich schreibe noch kurz mit Marie und gehe dann ins Bett. Diese Nacht träume ich wieder vom Wald. Doch ich merke schnell: etwas ist anders... Ich bin nicht auf der Altbekannten Lichtung zu der ich und mein Bruder immer gingen, sondern an einem mir unbekannten Ort. Es ist düster hier und alles andere als friedlich, der Wind bring die Bäume zum taumeln als würden sie gleich herunterbrechen, und der Mond ist nicht zu sehen, weshalb es stockfinster ist. Eine eiserne Kälte schleicht sich mir den Rücken hinauf und als ich mich bewegen will, merke ich, dass meine Beine wie an den Boden gefroren sind und ich stehe wie versteinert da. Als ich plötzlich ein Licht in der Ferne zu erkennen vermag, eine Flamme die auf mich zu schwebt und mir Wärme schenkt wache ich auf bevor sie mich umhüllt.
Am nächsten Morgen bin ich schon um zehn nach sieben fertig, weshalb ich Marie schreibe, dass sie mich nicht mitnehmen muss weil ich zu Fuß gehe. Der Himmel ist bewölkt und es scheint als würde es bald anfangen zu regnen, aber so vergesslich wie ich bin habe ich meinen Regenschirm in unserer Wohnung vergessen. Deshalb hoffe ich nicht in den Regen zu kommen und eile zur Schule. Schon von weiten sehe ich das Gebäude der schule und will gerade erleichtert aufatmen weil ich nicht in den Regen gekommen bin, als ich einen Tropfen auf meiner Nasenspitze spüre und viele weitere folgen bis ich komplett durchnässt ins trockene sprinte.
,, Wer stinkt hier so nach nassem Hund?" ruft Clarissa mit viel zu hoher Stimme neben mir und dreht sich um. Ihr Blick bleibt bei mir stehen und sie verzerrt erwidert das Gesicht.
,,Du solltest dringend Duschen... Und dieses mal auch Shampoo benutzen!" betont sie, damit es auch alle umstehenden hören. Natürlich wird gelacht und ich verziehe mich mit rotem Kopf in die Mädchentoilette. Ich versuche meine Haare in Ordnung zu bringen, damit ich halbwegs ertragbar aussehe und nicht wie eine Obdachlose.,,Heather?" ich drehe mich um und sehe, dass mich Marie zu suchen scheint.
"Ja, was gibts?" frage ich sie nun und als sie mich sieht, eilt sie zu mir her und zerrt mich mit sich.
,,Du wirst mir nicht glauben was ich dir jetzt gleich erzählen werde!" erzählt Marie.
,,Um was geht es?" frage ich sie ungeduldig und ein wenig genervt weil sie nicht weiter redet.
,,Die Frage ist um WEN geht es... und diese Frage kann ich dir mit: Kyran, beantworten." verrät sie nun.Natürlich, um wen denn sonst?
Wer ist gespannt darauf zu wissen was Marie, Heather gleich verraten wird? Hoffe es hat euch gefallen und bis zum nächsten Kapitel :)
Bambie♡
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Die goldene Wölfin
مستذئبHeather leidet immer noch an dem Tod ihrer Eltern. Sie kann sich seither auch nicht mehr verwandeln. Deshalb beschränken sie und ihr Bruder sich auf ihre Menschliche Seite und leben in Frieden. Jedoch was passiert wenn man plötzlich sein Mate findet...