Schmerz

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Niall hatte mir am Morgen geschrieben das er nichts vor hatte und denn ganzen Tag rumhängen würde und entspannen. >>Ich vermisse dich<< hatte er geschrieben. Also sagte ich allen die es wissen mussten Bescheid und fuhr los. Ich stellte das Auto nicht weit von Nialls Haus ab und benutze denn Schlüssel den ich für sein Haus hatte, es sollte ja eine Überraschung werden. Wir hatten uns jetzt schon zwei Monate nicht mehr gesehen. Als ich ins Haus trat und die Tür leise ins Schloss zog kam mir der Duft von Niall entgegen. Sofort fühlte ich mich zu Hause. Ich klapperte die verschiedenen Zimmer ab. Küche? Nichts. Wohnzimmer? Nichts. Bad? Nichts. Esszimmer? Nichts. Draußen war er auch nicht also musste er wohl im Schlafzimmer sein. Schlief er immer noch? Es war doch schon mittags. Die Tür zum Schlafzimmer war einen Spalt offen. Ich spähte hinein und da war er. Ich wollte gerade eintreten als ich bemerkte das er nicht alleine war. Es war eine Frau, sie musste ungefähr in seinem alter sein. Was taten sie da? Als ich genauer hin schaute, sah ich das die Frau nackt war. Ich lehnte mich mit dem Rücken an die Wand und versuchte mich zu beruhigen >>Gemma, dafür wird es eine Erklärung geben ganz ruhig. Sie schlafe ja nicht miteinander.<< Ich spähte noch einmal durch denn Tür Schlitz und meine schlimmste Befürchtung bestätigte sich. Jetzt lag Niall über der Frau und schlief mit ihr. Ich überlegte was ich machen sollte und kam zu einer Entscheidung. Ich drückte die Tür auf und sagte so kalt und so angewidert wie ich nur konnte >>Fick dich Niall<< seine Augen weiteten sich als er mich sah doch ich hatte mich schon umgedreht und rannte aus dem Haus. Ich hörte wie Niall hinter mir her schrie >>Gemma? ...Gemma?<< doch ich antwortete nicht und knalte die Tür hinter mir zu. Ich hatte bis gerade in einer Schockstarre gesteckt doch jetzt liefen mir dicke Tränen das Gesicht hinab. Ich rannte zu meinen Auto sprang hinein und fuhr los. Ich wollte mich nicht umdrehen, doch dann tat ich es doch. Gerade riss Niall die Tür auf. Er hatte nur eine Unterhose und ein T-Shirt an. Die Wut und der Schmerz durchzuckten meinen Körper, ich zwang mich nach vorne zu schauen und trat auf das Gassbedal. Ich wollte so schnell wie möglich hier weg. Wollte das der unerträgliche Schmerz aufhörte doch das tat er nicht. Um so mehr ich über Niall nach dachte und das was ich gerade gesehen hatte um so mehr tat es weh. Nach einer Weile ließen die Tränen mir keine Sicht mehr und ich fuhr an den Rand der Straße. Dort kramte ich nach meinem Handy und rief Mira an. Sie wohnte am nächsten und sie konnte mich verstehen. Sie hob nach dem vierten klingeln ab. >>Ja?<< fragte sie fröhlich. Ich schniefte fast unverständlich >>Kann ich zu dir kommen?<< ihre gute Laune war verflogen und hatte sich in Besorgnis umgewandelt. >>Giaco ist da aber der hat eh noch was anderes vor. Komm einfach vorbei<<
>>Danke<< murmelte ich. Ich wollte das Handy gerade wieder in meine Tasche pfeffern als es klingelte. Ich schaute auf das Display, es war Niall wie ich erwartet hatte. Ich ließ es klingeln und warf es auf denn Beifahrer sitz. Dann wischte ich mir die Tränen aus dem Gesicht und versuchte mich zu beruhigen. Als die Tränen nur noch schwach liefen, startete ich den Motor und fuhr zu Mira. Bei ihr angelangt blieb ich noch kurz im Auto sitzen um nach meiner Fassung zu ringen doch es war aussichtslos. Also stieg ich mit wackligen Beinen aus dem Auto und klingelte an der Tür. Ich hatte meine Hand noch an der Klingel da riss Mira die Tür auf. Ihr besorgter Blick nahm mir dir Fassung und die Tränen rollten wieder. Meine Augen brannten und ich zitterte. Mira zog mich in ihre Arme und streichelte über meine Rücken. Ich versuchte ihr zu erklären wieso ich weinte >>Er.. hat..mit...n..e.r...ande..ern.. geschlafen..<< stotterte ich. Mira drückte mich von sich und schaute mir in die Augen >>Nein hat er nicht!?<< ich schaute auf denn Boden und die Tränen tropften auf ihn herunter >>Doch<< flüsterte ich. Mira beruhigte mich, dafür war ich ihr dankbar. Als ich meine Stimme wieder gefunden hatte sagte ich >>er versucht mich dauernd zu erreichen. Ich will nicht dran gehen aber es ist so ein zwang ich weiß auch nicht<< Mira schaute mich Verständnis voll an. >>Vielleicht solltest du ran gehen. Er kann das bestimmt erklären. Gib ihm wenigstens die Chance<< ich nikkte. Und da klingelte mein Handy wieder. Ich nahm es in die Hand und hob ab. Seine Stimme ließ denn Schmerz wieder durch meinen Körper fahren. >>Du hast mich betrogen und hintergangen<< sprudelte es aus mir raus. Mira pickte mich mahnend in die Seite. >>Es tut mir so leid<< flüsterte er >>können wir uns treffen? Dann werde ich dir alles erklären<<
>>Ich will dich jetzt nicht sehen<< erwiderte ich kalt. Dann war es dahin mit meiner Fassung. Ich schluchzte auf >>Ich muss ans Set sie haben mir nicht länger als einen Tag freigegeben.<< erklärte ich ihm mit wackeliger Stimme. >>Okay. Ich liebe dich<< flüsterte Niall. Als er aufgelegt hatte zog sich alles in mir zusammen. Ich rannte zur Toilette und übergab mich. >>Ich muss jetzt zum Set<< erklärte ich auch Mira. >>Gib ihm die Chance alles zu erklären. Lass dir Zeit bis du ihm wieder in die Augen schauen kannst und dann Treff dich mit ihm.<< Ich versprach es Mira.
>>Danke das du für mich da bist<< versuchte ich sie anlächeln. >>Das ist doch selbst verständliche. Deine Augen sind ganz rot<< ich nikkte >>Danke<< mir war plötzlich so schlecht ich rannte wieder zum Klo und übergab mich. Ich hatte meine Tage nicht bekommen und jetzt musste ich dauernd spucken. Was war nur mit mir los? Mira war ins Bad gekommen >>Sicher das du so gehen möchtest?<< Ich nikkte. Auf dem Weg zum Set hielt ich an einem Supermarkt. Es konnte fast nicht sein aber um mich zu versichern kaufte ich einen Schwangerschaftstest. Als ich an Annikas, Jannis und meiner Wohnung nahe dem Set angekommen war schloss ich leise die Tür auf. Ich sah Jannis in der Küche stehen und schlüpfte schnell mit dem Test ins Bad. Jannis hatte mich im letzten Moment gesehen. Ich machte denn Test und wartete, las die Anleitung und schaute auf den Test. Ich schaute weg und nochmal auf den Test. Das durfte nicht Wahr sein. Ich war schwanger. Mit meinen 23 Jahren war ich in einem guten Alter jedoch in einem schlechten Augenblick. Ich war von Niall schwanger ! Als ich es realisierte liefen mir die Tränen über's Gesicht. Es war eine Mischung aus Freude und Hilflosigkeit.

The best friend from my brother Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt