So viele Gedanken

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Heute war der letzte Tag vom Wochenende, Sonntag. Ich repräsentierte die Lustlosigkeit förmlich, aber an den Hausaufgaben kam ich trotzdem nicht dran vorbei. Also setzte ich mich gleich nach dem Frischmachen und dem Frühstück an den Schreibtisch und erledigte meine Aufgaben.

Auf einmal summte mein Handy, eine Nachricht. Neugierig öffnete ich den Chat, sie kam von Kisumi: ,Hey! Morgen ist ja wieder Schwimmtraining für Hayato und Chiyoko. Soll ich euch wieder abholen? Dann können wir den beiden zuschauen, mein Bruder bettelt nämlich schon danach!' Fröhlich tippte ich meine Antwort: ‚Hi Kiss me! Ich find die Idee echt gut, Chiyoko besteht auch seit längerem darauf, dass ich ihr zugucke!' ‚Gut, dann steht die Verabredung. Bis morgen!' ‚Bye Bye!'

Jetzt war ich schon viel motivierter, weshalb ich den Rest an Aufgaben im Nu fertigstellt. Meine Eltern mussten wie immer arbeiten, deshalb entschied ich mich dazu Mittag zu kochen. Pfeifend hüpfte ich durch die Küche und suchte alles zusammen.

Chiyoko hatte mich längst bemerkt und nahm am Küchentisch Platz. „Onii-Chan? Bringst du mich morgen wieder zum Schwimmtraining?" „Klar! Hayato und Kisumi holen uns sogar ab!" „Suuuper!" Es freute mich, meine Schwester glücklich zu sehen. Als das Essen fertig war, stellte ich ihr den vollen Teller vor die Nase. „Hast du deine Hausaufgaben schon fertig, Chiyoko?" „Noch nicht ganz, die eine Aufgabe hab ich nicht kapiert...Kannst du mir vielleicht helfen?" „Natürlich!" Somit half ich ihr noch bei den restlichen Aufgaben und verbrachte den restlichen Tag damit aufzuräumen und zu entspannen.

Endlich Montag! Das mich das einmal freuen würde, hätte ich nicht gedacht. Aber wenn man sich mit Kisumi trifft, kann der Tag ja nur gut werden. Allerdings zog sich der Unterricht heute der Maßen in die Länge, dass ich hätte schreien können. Mehrmals bließ ich meine Wangen auf und atmete laut aus.

Nach einer gefühlten Ewigkeit klingelte es zum Schulschluss. Ich war die erste, die den Raum verließ. Schnell rannte ich nach Hause, auch wenn es mir nichts brachte. Im Haus angekommen, suchte ich die Küche auf um zu kochen. Doch das war nicht nötig. Auf dem Tisch lag ein kleiner Zettel von meiner Mutter. Sie schrieb, dass sie kurz hier gewesen wäre und für Chiyoko schon Mittag gemacht hätte. Also hatte ich mehr Zeit für mich.

Fröhlich stapfte ich in mein Zimmer und erledigte meine Hausaufgaben. Nach einer Weile war alles fertig. Bald würde auch Kisumi kommen. Gut gelaunt suchte ich nach meiner Schwester. „Hast du deine Schwimmsachen schon gepackt, Chiyoko?" „Jahaaa Onee-Chan!"

Schmunzelt ging ich zurück in meinen Raum. Da ich keine Lust hatte mich umzuziehen, behielt ich meine Uniform an. Trotzdem musterte ich mich minutenlang im Spiegel. /Warum mach ich mir so Gedanken darum, wie ich bei Kisumi ankomme? Hab ich es nicht geschafft diese Gefühle zu verbannen? Seit gestern schlägt mein Herz immer so schnell, wenn ich an ihn denke..../

Das Klingeln der Tür ließ mich hochschrecken. Fix griff ich nach meinem Handy und Schlüssel, lief zur Tür und öffnete: „Hallo Kiss me! Hallo Hayato! Danke fürs abholen." „Ist doch selbstverständlich!" Freudig grinste der Pinkhaarige mir entgegen. Eine angenehme Wärme breitete sich in mir aus. Chiyoko stand mittlerweile startklar neben mir.

Zu viert brachen wir zum Iwatobi SC auf. So motiviert hatte ich Chiyoko zuvor noch nie gesehen, weshalb ich mir ein Kichern nicht verkneifen konnte.  Kisumi schaute mir fragend in die Augen. Alleine schon sein Blick machte mich nervös... „Worüber lachst du denn, (D/N)?" „Ach, ich freu mich einfach, dass die Kleinen so glücklich sind!" Auf Kisumis Lippen war ein herzhaftes Lächeln zu sehen.

Mit halb offenen Mund und rosa gefärbten Wangen musterte ich meinen besten Freund. Wenn ich wieder darüber nachdachte, war Kisumi einfach perfekt. Er wirkte lustig, charmant, auch etwas flirty und sportlich war er auch. Doch wenn es drauf ankommt, konnte er auch ruhig und einfühlsam sein, er war immer für einen da. Ich hatte nie wirklich verstanden, warum ich meine Gefühle unterdrückte. Vielleicht dachte ich, dass nach einer Abfuhr unsere freundschaftliche Beziehung kaputt geht. Klar, wäre Kisumi mein Freund gewesen, dann hätte mich das sehr glücklich gemacht. Doch der Gedanke daran in genau durch diese Liebe zu verlieren, ließ mir einen kalten Schauer über den Rücken laufen.

Schon nach einigen Minuten erreichten wir unser Ziel. Wie immer rannten die Kleinen sofort los. In der Eingangshalle trafen wir auf Makoto, der uns sogleich sagte, wo wir sitzen können. Danach verschwand er mit Hayato und Chiyoko im Schwimmbereich.

Also setzten Kisumi und ich uns auf einer Art Balkon hin. „Von hier kann man sie gut sehen!", stellte Kisumi fest. Ich trat an den Rand und blickte in die Tiefe, auf der Suche nach unseren Geschwistern. Als Kisumi sie entdeckte, winkte er ihnen mit beiden Armen zu. Ich tat es ihm gleich, bevor wir uns wieder hinsetzten. Seitdem ich über ihn nachgedacht hatte, wurde ich stiller. Mein Blick fixierte den Boden. „Alles in Ordung?", fragte Kisumi leicht besorgt. Ein leises „Noh" entfuhr mir, während sich meine Augenlider ein Stück hoben. „Ja, alles gut."

„Du, Kiss me...?" „Ja?" Seine Stimme schien so ruhig und doch löste sie Unruhe in mir aus. Langsam beugte sich der Pinkhaarige zu mir rüber, bis sich unsere Nasenspitzen  fast berührten. Automatisch riss ich meine Augen auf, die Röte schoss mir ins Gesicht. Für weitere Reaktionen blieb nicht die Zeit, denn ehe ich mich versah, fühlte ich seine weichen Lippen auf meinen.

Hiii! Sorry, dass das Kapitel so spät kam, aber ich war einfach zu müde😅...Ich hab vielleicht an einer blöden Stelle aufgehört, aber ich wollte es etwas spannend machen. Morgen geht's dann weiter :)!

Ich will nur dich...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt