Kisumi
Hallo.
Du störst wirklich.
Es stimmt, ich meide dich, weil ich einfach mal meine Ruhe brauch. Ich hab im
Moment echt Stress und keine Zeit für dich.
Ich muss jetzt off, Bye.Mehr verstört als alles andere glotzte ich auf die Nachricht. Ein ungläubiges Lachen kam aus meinem Mund. Um ehrlich zu sein, verstand ich grad nur Bahnhof. Ein Gefühlschaos breitete sich in mir aus. Das passte gar nicht zu Kisumi, diesen Schreibstil würde ich eher Hanaka zuschreiben, aber doch nicht ihm.
Wut erfüllte mich, da es kein Sinn ergeben würde, wenn die Nachricht nicht von ihm stammte. Wie kann man nur so unhöflich sein?! Man hätte doch einfach schreiben können: „Hey, tut mir leid, dass ich dich so meide. Im Moment hab ich ziemlich viel Stress und blöderweise einfach keine Zeit...Ich hoffe du kannst es verstehen!"
Das hätte mich zwar auch traurig gemacht, aber schöner wärs trotzdem gewesen! Jungs sind manchmal einfach so blöd!! Ich sollte mich nicht so aufregen, bringt ja schließlich auch nichts...
Um wieder runterzukommen schloss ich kurz meine Augen und atmete tief durch. Die Wut nahm ab. Nun kamen die Zweifel. Was, wenn die Nachricht wirklich von Hanaka kommt und sie grad bei Kisumi ist? Vielleicht ist sie ihm einfach lieber als ich und er hat deshalb den Kontakt vermieden....Dann war vielleicht alles wirklich nur ein Spiel....
Mein leerer Blick fixierte die Bettdecke. Auf einmal verschwamm meine Sicht, Tränen fielen auf den Stoff und hinterließen Flecken. Ich schluchzte los. Immer mehr Tränen kullerten meine Wangen hinunter. Ich hielt mir meine zitternden Hände vor den Mund, damit man mein Schluchzen nicht durchs ganze Haus hörte.
Bauchschmerzen machten sich bemerkbar. Kraftlos fiel ich mit dem Rücken auf die Matratze und krümmte mich. Mein Weinen wurde immer lauter und lauter. Ich konnte einfach nicht mehr. Wie bitteschön hab ICH es geschafft mich von einem solchen Frauenheld so täuschen zu lassen? Warum war ich so blind?
Schniefend setzte ich mich auf und griff nach einem Taschentuch. Damit trocknete ich mein Gesicht und putzte mir die Nase. Weinen bringt mich auch nicht weiter, aber was soll ich schon anderes machen? Es passierte automatisch. Ein Reflex.
Wie aus dem nichts klopfte es an meiner Tür. Erschrocken bat ich die Person herein, in der Hoffnung nicht ganz scheiße auszusehen. „Onee-Chan...? Ich hab Angst...." Meine kleine Schwester stand im Türrahmen. Verwirrt sah ich sie an: „Wovor denn?" „Vor dem Gewitter..."
Kurz schaute ich rüber zu meinem Fenster und wirklich, der Regen prasselte gegen das Glas und es donnerte. Ich war so fertig mit den Nerven gewesen, dass ich nicht mal das mitbekommen hatte. Ein nettes Lächelnd zierte meine Lippen, als ich sagte: „Na komm her, ich les dir was vor!"
Chiyoko kletterte auf mein Bett und setzte sich auf meinen Schoß. Ich legte mir die Decke über die Schultern und vermummte meine Schwester darin. Danach suchte ich in einer Schublade neben meinem Bett nach dem Kinderbuch, dass ich immer in meinem Zimmer hatte. Ablenkung kam im Moment wirklich gut.
Am nächsten Tag wachte ich komplett fertig auf. In der Nacht musste ich wieder weinen und schlief deshalb nur wenige Stunden. Das hielt mich aber nicht davon ab zur Schule zu gehen. Erstens wollte ich das Training nicht verpassen und zweitens waren es die letzten paar Tage vor den Ferien.
Wie ein Zombie stolperte ich die Treppe hinunter uns setzte mich an den Tisch. Meine Mutter machte zu dem Zeitpunkt Frühstück. Als sie mir den Teller vor die Nase stellte, guckte sie mich besorgt an: „Geht es dir gut, (D/N)?" „Ja ja, ich hab nur schlecht geschlafen...", nuschelte ich vor mich hin. Dass sie mir das nicht glaubte, war klar, aber sie wusste, dass ich nicht zu Hause bleiben würde.
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Ich will nur dich...
FanfictionDamals bist du mit Kisumi auf die gleiche Mittelschule gegangen und im gleichen Basketball-Club wart ihr auch. Allerdings trennten sich eure Wege nach der 9. Klasse. Nun seht ihr euch beim Iwatobi SC wieder und baut erneut Kontakt auf. Gefühle die d...