XXVII

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Felixs Sicht

Der erste Schultag nach den Ferien war die Hölle.

Ohne es zu merken warte ich vor dem Gebäude auf (Y/N) bis mir einfällt das sie ja noch garnicht wieder zur Schule kommt. Und wenn würde sie mich wahrscheinlich keines Blickes würdigen.

Bis ich auf Chan treffe bin ich mit meinen Gedanken alleine und das Geschehene in den letzten zwei Wochen spielt sich immer wieder vor meinem inneren Auge ab.

Jedoch ändert sich dies auch nicht als Chan neben mir läuft.

Wir schweigen und auch in der Schule folgt nur ein kurzes 'Hallo' bevor sich jeder auf seinen Platz setzt und seinen eigenen Gedanken nachgeht.

Mein Blick wandert immer wieder zu (Y/N)s leeren Platz und auch Chan starrt diesen an.

Sie fehlt uns allen, die alte (Y/N).

Auch das eintreten des Lehrers kann mich nicht von meinen Gedanken und den Erinnerung ablenken.

"Bevor wir mit dem Unterricht anfangen muss ich euch noch darüber informieren das (Y/N) die Klasse gewechselt hat.", Chan steht so ruckartig auf das sein Stuhl fast umfällt.

Bevor der Lehrer etwas sagen kann ist er schon aus dem Klassenzimmer verschwunden.

"Ich gehe ihm nach!", rufe ich schnell und springe ebenfalls auf ohne auf eine Antwort vom Lehrer zu warten.

Ich sprinte durch die ganze Schule auf der Suche nach Chan.

Nach bestimmt fast fünf Minuten suchen gelange ich total außer Atem an der Rückseite der Turnhalle an.

Der einzige Ort an dem ich noch nicht gesucht habe.

Als ich um die Ecke schaue sehe ich Chan dort sitzen, er sitzt an der Wand und hat seine Beine angezogen. Seinen Kopf hat er auf seine Knie gestützt und ich kann hören das er weint.

Langsam gehe ich auf ihn zu und rutsche neben ihn die Wand hinab bevor ich einen Arm um ihn lege.

Chans weinen wird lauter und ich ziehe ihn eine Umarmung. Er hält sich an meinem Pullover fest und weint gegen meine Schulter.

Ich sitze schweigend dort und überlege ob ich was sagen soll, entscheide mich aber erstmal dagegen.

Chan war immer für mich da, er kennt (Y/N) zwar länger als ich und ist sowas wie ein Bruder für sie gewesen aber er war immer der Stärkere von uns beiden. Jedes mal wenn ich einem Nervenzusammenbruch nahe war blieb er ruhig und hat versucht mich zu beruhigen und aufzubauen. Dabei ging es ihm wahrscheinlich genau so wie mir.

Vielleicht sogar noch viel schlimmer.

Zumindest jetzt musste ich einmal für ihn stark bleiben.

Ich streiche Chan über den Rücken, so wie er es getan hatte, während er sich langsam beruhigt und sich von mir löst.

Er wischt sich die Tränen aus dem Gesicht und schenkt mir ein kleines, trauriges Lächeln.

"Tut mir leid.", murmelt Chan auch wenn ich nicht wüsste wofür er sich entschuldigen sollte.

"Du brauchst dich für nichts zu entschuldigen. Ich kann verstehen wie du dich fühlst, denn mir geht es so ähnlich. Es ist hart und tut weh wenn eine Person die man über alles liebt sich nicht mehr an einen erinnern kann.", erwidere ich und blicke ihn an.

"Und wenn sie einen hasst.", füge ich noch leise hinzu.

"Sie hasst dich nicht. Immerhin redet sie doch noch mit dir. Sie weiß bloß momentan nicht was sie für dich fühlt. Wir dürfen die Hoffung nicht aufgeben.", versucht Chan mich aufzubauen.

"Du tust es schon wieder."

"Was?"

"Du tust es schon wieder. Du versuchst mich aufzubauen während es dir selbst genau so schlecht geht. Denk doch auch mal an dich.", erkläre ich ihm was ich meine.

"Felix, meine Freunde und Familie ist das wichtigste für mich. Es ist mir wichtig das es euch gut geht. Ich kann es nicht mit ansehen wie ihr leidet.", Chan blickt mich aus seinen roten Augen sanft und ernst zur gleichen Zeit an.

"Scheiße hör auf.", fluche ich und wische mir die Tränen weg die anfangen über meine Wangen zu rinnen.

Nun bin ich es der von ihm in eine Umarmung gezogen wird und sich an seiner Schulter ausweint.

"Wir sollten in den Unterricht zurück, außerdem ist es kalt, ich spüre meine Fingerspitzen nicht mehr.", flüstere ich nachdem ich meine Tränen unter Kontrolle gebracht habe.

Ich löse mich von Chan und stehe auf um zu gehen, werde jedoch von Chan zurückgehalten.

"Felix? Wir stehen das durch.", er drückt meine Hand kurz bevor er los lässt und wir gemeinsam zurück zur Klasse gehen.

"Wer bist du!?" || Felix (Stray Kids) FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt