Krass...PSYCHIATRIE

Teil 5

,, Glaubst du ernsthaft, dass du mich unter Kontrolle hast, Laya? Ich hab dich nun unter Kontrolle. Was glaubst du denn, weshalb ich so lange fort war?" Nia's Stimme hallt durch die Finsternis. Ich stehe inmitten der grausamen Rufe. Meine Füße zusammengebunden. Meine Handgelenke von hinten gefesselt, in die Höhe gestreckt. Meine Haare fallen mir in mein Gesicht. Geschwächt, ich kann mich noch kaum auf den Beinen halten. Mein Herz pocht so stark, sodass es mein Trommelfell zerreißen möchte. Ich schließe meine Augen. Ich konzentriere mich ausschließlich auf den Takt meines Herzens, blende Nia's Stimme aus und ich falle. Falle und falle. Mein Körper zieht mich nach unten, bis ich bemerke, dass ich auf einem weichen Bett liege. Das grelle Weiß des Zimmers bringt meine Augäpfel zum glühen. ,,Laya? Ist alles in Ordnung?" Eine männliche Stimme, so weich und zart. Ich blinzel leicht und erkenne sein Gesicht. Vor Schreck will ich aufschreien, doch er hält mir den Mund mit seiner Handfläche zu. Der Junge sitzt am Bettrand. Es ist Rene. Stufe 10 genau er. Was mach ich hier? Und warum ER? Ich werde sterben! Ich beiße ihm in seine Hand und er zieht sie schmerzerfüllt zurück. ,,Was mach ich hier und warum bist du hier?!" Rene schmunzelt leicht und reibt sich seine Hand, wo jetzt eine kleine Bisswunde zu dehen ist: ,,Soll ich es dir wirklich erzählen? Vielleicht lieber nicht." Ich werde wütend und packe ihm am Kragen: ,,Erzähl es mir!", brüll ich und schau ihn böse an. Rene kann sich nicht mehr vor Lachen halten und hebt mich hoch: ,,Wenn du versuchst wütend zu sein, siehst du aus, wie ein kleines flauschiges Kätzchen, dass versucht einen zu kratzen." ,,Okay... Jetzt reichts! Gleich werd ich wirklich zur Furie, wenn du mich nicht sofort runterlässt!" Ich zappel in seinen kräftigen Armen rum. So hilflos habe ich mich schon lange nicht mehr gefühlt. Ich höre letzendlich auf zu zappeln und er lässt mich runter.