Kapitel 14

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Ich lächelte vor mich hin. Nach über einem Jahr konnte ich mir nicht mal selber leugnen, dass mir viel an dem Jungen lag. Seine ruhige Art, die Inteligenz, der Humor und das gute Aussehen liessen auch mich für ihn schwärmen. Mit zitternden Fingern tippte ich meine Nummer ein und fasste mir an den Kopf als ich sie ihm schickte.
Er antwortete nicht. Ich habe auf eine whatsapp Nachricht gewartet doch als nach 2 Tage immer noch nichts kam, fragte ich mich wozu er meine Nummer überhaupt wollte. Ich kam mir blöd vor. Wieso sollte er mehr aus unsere hauptsächlich proffessionellen Beziehung wollen. Er war Gabriel Kelly. Er hätte jede haben können. 

Doch nach 2 Wochen kam dann doch ein Anruf.

"Guten Morgen," seine Stimme hörte sich rauh an, als wäre er gerade aufgewacht, "wollte dir schöne Festtage wünschen," ich konnte ihm sein verschmitztesLächeln anhören.
"Dir auch," lächelte ich vor mich hin und setze mich verlegen auf mein Bett.
"Wo verbringst du Weihnachten?" fragte er.
"Bei meiner Mutter in Frankfurt," antwortete ich.
"Du bist in Frankfurt aufgewachsen?" Fragte er überrascht. Mir viel plötzlich ein, dass ich sehr viel über ihn, er jedoch fast nichts über mich wusste.
"In der Nähe," sagte ich, "meine Mutter ist nach Frankfurt gezogen als ich auszog."
"Wo ist dein Vater?" fragte er und ich konnte das Knistern seiner Daundecke hören als er sich in sie kuschelte.
"In Moskau," ich warf mir ebenfalls die Decke um die Schultern.
"Was macht er in Moskau?" wollte er wissen.
"Er ist Russe," lächelte ich.
"Du bist halb Russin?" Staunte er.
"Ganz Russin," lachte ich, "bin in Moskau geboren. Ich war vier als meine Mutter und ich nach Deutschland zogen."
"Wusste ich nicht," er räusperte sich, "ich weiss eigentlich gar nichts über dich. Du stellst immer die Fragen."
"Du kannst mich jetzt fragen, wenn du willst," ich war nervös. Was würde er wohl alles wissen wollen?  
"Ok," er bewegte sich wieder im Bett und seine Decke knisterte, "wenn ich die Antwort wissen sollte dann kannst du auf den Buzzer drücken."
Ich lachte als er mich an einer unserer ersten Treffen erinnerte.
"Wie ist dein voller Name?"
"Elisabetha Rodina," ich lachte und konnte nicht glauben, dass er meinen Namen bisher nicht kannte.
"Bess klingt schon fresher," lachte er heiser.
Ich lächelte vor mich hin.
"Was ist dein Lieblingsessen?"
"Kuchen."
"Kuchen ist kein essen," hänselte er, "das ist ein Nachtisch."
"Ich mag den Nachtisch halt besser als das Essen."
"Ok," er räusperte sich wieder, "welchen Kuchen."
"Am liebsten den stinknormalen Schokokuchen mit den bunten Sträusel," ich lachte, "wie an Kindergeburtstage."
"Meine Mama macht leckeren Tahinikuchen. Ohne Eier und ohne Milch," es hörte sich an als würde er gerade heimlich was im Bett naschen.
"Klingt ekelhaft," lachte ich laut auf.
"Ist lecker," lachte er mit, "ich esse gerade welchen."
"Bei unserem nächsten Treffen brings du mir welchen mit zum kosten," ich legte mich im Bett hin.
"Lieblingslied?" fragte er weiter und leckte an seinen Finger.
Ich gab einen buzz Geräusch von mir, "solltest du wissen."
"Ist es ein Song von uns?" fragte er erstaunt.
"Von deinem Vater," nickte ich, obwohl er es nicht sehen konnte, "Singapore to London."
"Das konnte ich nicht wissen," er hatte den Mund voller Kuchen, "du hast zu unrecht gebuzzt."
Ich lachte.
"Du kriegst die gelbe Karte," scherzte er, "beim nächsten ungerechtem buzzen kriegst du eine Strafe."
"Welche Strafe?" Ich versteckte mein Gesicht verlegen im Kissen.
"Ich überlege mir was," sagte er und ich schwöre ich konnte ihn zwinkern hören.
"Lieblingsfilm," fragte er weiter.
"Aus der letzten Zeit?" Ich überlegte, "Wonder"
Er kuschelte sich wieder unter der Decke ein, "ich liebe diesen Film. Habe von Anfang bis zum Ende geheult."
"Echt?" Ich biss meine Unterlippe.
"Es hat mich total berührt," gab er verlegen zu, "ich bin Mann genug um es zuzugeben."
"Das bist du," rutschte mir aus.
Er lachte leise am anderen Ende des Telefons und überlegte an seiner nächsten Frage. Ich wusste die Frage wird mich in Verlegenheit bringen, den ich konnte ihm sein seitwärts Lächeln anhören, seine funkelnden Augen vor mir sehen, seine erröteten Wangen durchs Telefon spühren.          

"Fühlst du dich zu mir hingezogen?" fragte er schliesslich mit rauher Morgenstimme.

Ich zögerte kurz und antwortete schliesslich nur mit einem Buzzton.


Liebe und NebenwirkungenWhere stories live. Discover now