Eines Tages saß ich mit Hank und meinem dreijährigen Sohn auf dem Schoß im Gemeinschaftsraum und wir unterhielten uns ein wenig. Plötzlich klopfte es auf der Tür. „Erwartest du jemanden?", fragte ich Hank verwirrt. Er schüttelte den Kopf. „Ich erwarte seit fünf Jahren niemanden mehr." Er stand auf, um im Foyer die Tür zu öffnen.
An den Stimmen konnte ich erkennen, dass es ein Mann war, den Hank nicht abwimmeln konnte. Seufzend stand ich auf, mit Tony auf meinem Arm, und lief zu meinem Freund und dem Fremden. „Hank, wer ist das?", mischte ich mich ins Gespräch ein. „Lilith?", fragte der Mann. Er war groß, muskulös und bärtig und trug eine braune Lederjacke. „Entschuldigung, kennen wir uns?", fragte ich höflich und strich meinem Sohn über den Rücken, der sich vor dem Mann zu fürchten schien. „In der Zukunft werden wir sehr gute Freunde.", antwortete er und trat einfach ein. „Kann ich Ihnen helfen?", versuchte ich es noch einmal. „Ich möchte zum Professor." „Lilith, bitte schmeiß ihn raus. Wir können ihm nicht vertrauen.", mischte sich Hank ein. Bevor der Fremde etwas erwidern konnte, fragte ich ihn: „Wie heißen Sie?" „Logan." „Bist du ein Mutant?" Er nickte. „Siehst du, Hank, wir können ihm völlig vertrauen.", antwortete ich, was Hank genervt aufstöhnen ließ.
„Wo ist der Professor?" Nervös trat ich von einem Bein aufs andere. „Wissen Sie, da gibt es ein Problem. Charles ist in letzter Zeit... Wie soll ich es am besten ausdrücken? ... ein Arschloch. Er wird ihn nicht so einfach helfen." „Komm schon. Du bist seine beste Freundin. Du wirst ihm in Zukunft noch zu anderen Dingen überreden."
„In der Zukunft? Lilith, der Typ ist doch völlig gestört!", rief Hank. „Wie ein Verrückter sieht er mir nicht aus.", entgegnete ich, „Ich werde versuchen mit Charles zu reden, aber versprechen kann ich nichts." Logan nickte dankend. Als ich auf den Weg zur Treppe war, kehrte ich noch einmal um. „Ach und könntest du kurz auf Tony aufpassen? Charles ist nicht sonderlich begeistert von ihm." Der fremde Mutant nahm ihn mir ab, sodass ich nach oben rennen konnte.
Ich klopfte dreimal an Charles Tür. „Charles. Kann ich mit der sprechen?" Ich klopfte noch zweimal. Als keine Antwort kam, öffnete ich einfach die Tür. Der Raum war stockdunkel. Das Licht, das aus dem Flur in den Raum fiel, ließ mich erkennen, dass Charles auf dem Rücken im Bett lag. Eine Spritze lag auf dem Nachttisch. „Oh, Charles." Ich kniete mich neben ihn und nahm seine Hand. „Was willst du, Lilith?", murmelte er. „Ich brauche deine Hilfe." „Du kommst nicht, um nach mir zu sehen?", fragte er spöttisch. „Das mache ich jede Woche. Eigentlich wollte ich, dass du mit deinen Problemen zu mir kommst, aber du wolltest ja nicht.", giftete ich. Augenrollend drehte er sich von mir weg. „Charles!", schrie ich sauer, sodass er zusammen zuckte, „Hör mir einmal seit vier Jahren anständig zu! Unten steht ein Mann, der deine Hilfe braucht. Ich will nur, dass du ihm zuhörst und aus deiner Höhle heraus kommst." Charles rührte sich nicht. „Nur dieses eine Mal, danach lasse ich dich in Ruhe." Nach zwanzig Sekunden setzte er sich auf. Er nickte. „Danke.", flüsterte ich und umarmte ihn.
Auf dem Weg nach unten hatte ich ihm noch ein Glas Wasser in die Hand gedrückt. Als wir bei der Treppe ankamen, sahen wir Logan auf dem Tisch in der liegen und Hank hing in seiner blauen Form über ihm mit den Füßen am Kerzenleuchter. „Hank? Logan?", rief ich erschrocken und sprintete die Stufen nach unten. „Professor?", fragte Logan und schien verwirrt zu sein, als er den Mann sah. Tony saß neben der Treppe und spielte mit einer Schraube, die eigentlich ich immer in meiner Hosentasche trug. Ich hob ihn hoch und verfolgte das Geschehen weiter. „Bitte, nenn mich nicht so.", bat Charles ihn. „Sie kennen diesen Typen?", fragte Hank ihn verwirrt. „Er kommt mir ein wenig bekannt vor und geh von dem verdammten Kerzenleuchter runter, Hank.", befahl Charles meinem Freund und setzte sich auf die Stufen. Schnell sprang er hinunter und landete sicher auf seinen Füßen. „Du kannst laufen.", kam es verwirrt von dem Fremden. „Du bist aber ein ganz scharfsinniger.", antwortete Charles ironisch. Ich warf ihm einen wütenden Blick zu. „Ich habe gedacht Erik..." Es erschreckte mich sehr, dass er von Erik und dem 'Unfall' wusste. „Anscheinend haben Sie unsere Schilder am Eingang nicht gesehen. Das hier ist privates Grundstück. Also fordere ich ihn auf, Sie zum Gehen aufzufordern.", meinte er genervt und trank einen Schluck.
Stöhnend stand Logan auf. „Leider kann ich das nicht tun. Denn ich wurde zu dir geschickt.", antwortete er und warf mir einen kurzen Blick zu. „Dann sag demjenigen, der dich geschickt hat, dass ich beschäftigt bin.", antwortete Charles sichtlich gelangweilt. Er wollte den Mann dringend loswerden. Ich war sehr enttäuscht von ihm. „Das wird jetzt etwas komplizierter.", begann Logan, „Denn die Person, die mich geschickt hat, bist du." „Was?", fragte Charles verwirrt. „In ungefähr fünfzig Jahren in der Zukunft." „Lass mich raten, er ist sehr alt und hat eine Glatze?", fragte ich sarkastisch, um die Situation aufzulockern. Logan lächelte mir zu, während Charles falsch lachte, aber nicht wegen mir, sondern wegen Logan. Ihm kam das ziemlich irre vor. Auch Hank machte ein Handzeichen, dass Logan verrückt sei. Nur ich glaubte ihn. „Fünfzig Jahre, meinst du in der Zukunft?", wiederholte Charles. „Ja." „Ich schicke dich aus der Zukunft." Charles warf mir und Hank einen merkwürdigen Blick zu. „Ja.", antwortete Logan wieder. „Verpiss dich.", meinte Charles plötzlich, als er sein Lachen unterbrach. „Charles!", fuhr ich ihn an.
„Wenn du deine Fähigkeiten hättest, wüsstest du, dass ich die Wahrheit sage.", konterte Logan. Das hatte ich jetzt nicht kommen sehen. Woher wusste er das? „Woher weißt du, dass ich nicht meine Kräfte...? Wer sind Sie?", fragte Charles, der sich genauso wie ich wunderte. „Das habe ich dir gesagt." Meine beiden Freunde warfen mir verwirrte Blicke zu, doch ich zuckte nur die Schultern. „Bist du von der CIA?", fragte Charles noch einmal. „Nein." „Hast du mich beobachtet?" „Ich kenne dich, Charles. Wir sind seit Jahren Freunde." Logan umrundete langsam den Tisch und kam Charles und mir näher. „Ich weiß, dass deine Kräfte kamen, als du neun warst.", begann er zu erzählen, „Ich weiß, dass du gedacht hast, dass du verrückt wärst, als die Stimmen in deinen Kopf waren. Mit zwölf hast du bemerkt, dass es die Gedanken der anderen Menschen waren. Willst du, dass ich weiter mache?" Charles schüttelte verängstigt den Kopf. „Ich habe es nie jemanden erzählt." „Noch nicht, nein. Aber das wirst du, in der Zukunft."
DU LIEST GERADE
Peace was never an option
FanficDie drei Freunde versuchten ohne die anderen weiter zu machen. Erik führt seine Bruderschaft an und musste immer daran denken, dass zwei wunderbare Freunde seine Reihen füllen könnten. Charles leitet seine Schule und ertränkt den Verlust seiner best...