Kapitel 02

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Kaira

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Kaira

Schluckend verweilt meine Hand auf dem Griff der Haustür. Heute will ich meine Haare ändern lassen, weil ich Abwechslung brauche und außerdem, damit ich nicht so leicht zu erkennen bin. Meine Angst wird mich in den Wahnsinn treiben, da bin ich mir sicher.

Ich möchte meine Haare wieder in meine natürliche Haarfarbe ändern lassen. Blond. Nein... heller als blond. Meine Haare sind fast schon weiß, wenn ich sie nicht mal gefärbt trage. Sie haben eine Art... Pigmentstörung. Ich schäme mich für meine Haare. Sie sahen so... komisch aus und lassen mich überall herausstechen. Jedoch weiß ich nie, ob es ein positiver oder negativer Ausdruck in den Augen der Menschen sind, die mich zum ersten Mal betrachten. Denn wer will schon weiße Haare?

Als ich ein Kind war, wurde ich von manchen Volltrotteln Schneewittchen genannt. Schneewittchen hat pechschwarze Haare, keine weißen. Wahrscheinlich fanden sie das Schnee in ihrem Namen so unfassbar lustig und lebten dafür, andere so zu nennen. Welch Ironie. Schneewittchen ist wunderschön, weshalb ich es jedes Mal als Kompliment wahrnahm. Sie haben wohl nie gemerkt, dass sie mich mit diesem Spitznamen komplimentieren.

Andere nannten mich fetter Eisbär, Eisklotz, Iglo, Der Fluch des Eskimos und so weiter.
Mir schleicht ein leichtes Lächeln auf die Lippen, als ich an die Spitznamen denke. Sie sind witzig, das gebe ich zu.

Ich atme tief ein und blicke wieder auf meine verkrampfte Hand. Meine Angst lässt mich meine Entscheidung bereuen. Aber Augen zu und durch, richtig?

Langsam drücke ich die Klinke herunter und öffne bedacht die etwas schwere Tür. Tief einatmend schließe ich diese daraufhin und mache mich auf den Weg zum Haarsalon. Die Preise dort sind etwas billiger als normale Salons, da sie nicht gut bewertet wird. Jedoch will ich mir nur die Farbe herauswaschen lassen, weshalb es nicht so schlimm sein kann, dorthin zu gehen.

Immer wieder sprinte ich an leeren Gassen vorbei und gehe sicher, dass ich Menschen in meiner Nähe sehe. Niemals könnte ich entspannt sein, wenn ich alleine auf einer leeren Straße bin.

Überraschenderweise entdecke ich eine Katze, die in Mülltüten nach etwas Essbarem sucht. In meiner Kleinstadt gab es nie Katzen auf der Straße. Schnell wende ich meinen Blick ab und laufe zügig weiter.

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Etwas erleichterter bedanke ich mich bei der netten Friseurin und trete aus dem kleinen Salon. Ihre Reaktion auf meine dann fertigen Haare war echt süß und gab mir ein wenig Selbstbewusstsein. Ihre Komplimente werden für immer in Erinnerung bleiben.

Nach langem Überlegen entscheide ich, mich ein wenig in der wunderschönen Stadt umzusehen. Dabei entdecke ich ein riesiges Gebäude in einer wahrscheinlich bekannten Straße. Die goldene Schrift raubt mir den Atem.

Kitai - The Art Of DreamsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt