[In diesem Buch gibt es noch Arizona, April und Callie]
Die nächsten Tage musste Jo immer öfter heimlich auf die Toilette rennen. Sie wusste das es nicht normal war, doch sie versuchte sich krampfhaft einzureden, dass es nur Stress sei.
Als sie an einem Tag wieder mal keuchend über der Kloschüssel hing, trat plötzlich Alex hinter ihr ins Badezimmer.
"Oh sorry, ich dachte du wärst fertig", begann er doch runzelte dann seine Stirn, "Was ist los Jo? Geht's dir gut?"
Die zweite Frage war jedoch unnötig, da sie sich im selben Moment ein weiteres Mal übergab.Sofort war Alex bei ihr und strich ihr beruhigend über den Rücken.
Besorgt stellte er fest das die sich bereits zum zweiten Mal diese Wochen übergeben hatte.
"Bist du krank? Willst du zu Hause bleiben?", fragte er, "Ich dachte das wäre letztes Mal nur wegen der Aufregung vor der großen Op gewesen... aber jetzt scheinst du ja wirklich krank zu sein""Ich... ich bin nicht krank", murmelte Jo leise, woraufhin Alex ihr einen zweifelhaften Blick zu warf.
"Ich hab einfach nur zu viel Stress in der letzten Zeit, deshalb muss ich mich wahrscheinlich so oft übergeben", erklärte Jo und klang dabei aber nicht sehr sicher. Eher als müsse sie sich selber davon überzeugen.
"Was heißt denn >so oft<? Ist es noch öfter vorgekommen?", fragte Alex beunruhigt und half ihr vom Boden vor der Toilette hoch.
"Naja... schon..."
"Was heißt das? Wie oft?"
"Täglich... mehrmals...", gab sie dann zu und blickte unsicher zu Boden.
"Warum hast du mir nicht gesagt das du dich so oft übergibst?", fragte Alex besorgt.
"Ich... ich weiß nicht...", murmelte Jo und fügte dann etwas energischer hinzu, "Ich hab einfach nur zu viel Stress im Moment. Das geht wieder vorbei"
Mit diesen Worten schob sie sich an Alex vorbei und verließ das Badezimmer.
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Die nächsten Tage vergingen und die beiden hatten kein Wort mehr über das Thema verloren.
Doch als Alex sie fünf Tage später wieder im Bad über der Toilettenschüssel entdeckte, wurde ihm bewusst das er seine Vermutung aussprechen musste."Jo"
Das war das einzigste was er schließlich sagte und sah sie an.
Und etwas in der Art wie er sie anguckte, sagte Jo das er es wusste.
Er war in der Pädiatrie; natürlich wusste er es.
Und sie wusste es auch, nur das sie es sich nicht eingestehen wollte. Sie war Ärztin und ihr war klar was all die Anzeichen, wie das Übergeben oder ihre schmerzenden Brüste, zu bedeuten hatten. Doch sie hatte er versucht zu ignorieren weil sie es nicht wahrhaben wollte.„Alex, ich hab Angst", flüsterte sie.
„Du brauchst keine Angst zu haben", murmelte er liebevoll und zog sie zärtlich an sich.
Sie kuschelte sich an seine Brust, schloss die Augen und atmete ein paar mal tief ein und aus."Was machen wir als nächstes?"
"Ich würde einen Bluttest machen... ist genauer...", schlug Alex vor und obwohl er seinen Kopf auf ihren gelegt hatte, konnte Jo deutlich seine Aufgeregtheit hören.
"Ich will nicht... ich hab so Angst...", ihre Stimme war so leise, dass Alex sie kaum verstand.
"Warum hast du Angst?", fragte er sanft und schob seine Hand unter ihr Kinn, damit sie ihm in die Augen schaute.
"Ich kann doch keine Mutter werden... Ich bin Chirurgin...", begann Jo und ihre Augenlider flatterten.
"Meredith, Bailey, April, Arizona und Callie und so viele mehr sind doch auch Chirurgen und Mütter", erwiderte Alex und strich mit seiner Fingern beruhigend durch ihre Haare, da er wusste das es sie beruhigte. Doch diesmal half es ihr nicht wirklich.
"Aber ich wäre eine ganz, ganz schreckliche Mutter", erklärte sie, während Tränen in ihrer Augen schossen, "Ich hatte doch nie eine Mutter... Wie soll ich denn dann bitte eine gute sein? Ich..."
Ihre Stimme brach und sie begann zu schluchzen.
"Hey... schhhhh", hauchte er und nahm ihr Gesicht zwischen seine Hände und zog sie an sich um ihr einen zärtlichen Kuss auf die Stirn zu geben, "Alles wird gut... du wirst sicher eine fabelhafte Mutter sein... du kannst doch super mit Kindern umgehen.
Neulich als wir Bailey und Ellis gebabysittet haben, hast du dich so toll mit ihnen beschäftigt und dich um sie gekümmert. Du schaffst das ganz sicher. Du bist großartig und du bist nicht allein... du hast doch auch noch mich""Und wenn du mich irgendwann verlässt?", schluchzte Jo.
"Warum sollte ich doch verlassen? Du bist der tollste Mensch den ich kenne. Ich liebe dich und ich werde dich nicht verlassen.
Ich werde immer an deiner...", er stoppte kurz und fügte dann lächelnd hinzu, "und wenn es wirklich stimmt, eurer Seite sein."Schniefend blickte Jo von ihrem Bauch, auf dem Boden und schließlich Alex in die Augen.
"Okay", war alles was sie sagte, ehe sie die Augen schloss und ihr Gesicht an seine Schulter presste.
Es fühlte sich gut an darüber gesprochen zu haben. Die letzten Tage hatte sie all das versucht zu verdrängen und jetzt fühlte es sich an als wäre endlich eine große Last von ihrer Schulter gefallen.
[Es tut mir leid, dass ich wirklich sooo ewig nichts mehr geupdatet habe...]