1.Kapitel

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"Liam hör auf zu lachen, das ist nicht witzig." sage ich ernst aber fange dann selbst an. "Wann kommt er den überhaupt." schreit Liam durchs Handy, um ihn herum ist es laut da er auf der Party ist. "Morgen glaub ich das erste Mal." er lacht wieder. "Am Wochenende? Du Armer." man hört in seiner Stimme das ich ihm nicht wirklich leid tue. "Wer ist eigentlich alles auf der Party?" frage ich um vom Thema abzulenken.

"Eigentlich nur die üblichen Leute." sagt er und ich nicke obwohl ich weiß das er mich nicht sehen kann.

"Ich muss dann jetzt mal aufhören, Niall ist wieder sturzbetrunken ich muss aufpassen das er nichts kaputt macht, du kennst ja Niall." er lacht und ich stimme mit ein. "Ok bye."

"Bye." ich lege auf und schaue auf die Uhr neben mir. Es ist 1:25 Uhr. Normalerweise bin ich an Freitag abenden mindestens bis 4:00 Uhr auf irgendeiner Party.

Da ich nichts besseres zu tun habe lege ich mich ins Bett und schlafe auch sofort ein.

"Harry? Harry?" mein Vater rüttelt mich unsanft an der Schulter. "Was?" murmel ich in mein Kissen.

"Ich muss jetzt arbeiten gehen, Louis kommt um 13:00, mach dich schon mal fertig." er klopft mir auf die Schulter und verlässt anschließend das Zimmer.

Genervt schaue ich auf die Uhr. "Dad es ist erst 9:00." schreie ich ihm hinterher, doch bekomme keine Antwort, wahrscheinlich ist er schon weg.

10 Minuten noch....

Das nervige Klingeln unserer Tür reißt mich aus meinem Schlaf. Scheiße, es ist bereits 13:05 Uhr. Zuerst werde ich total hektisch und weiß nicht was ich machen soll bis mir einfällt das es nur Louis ist und das es eigentlich scheiß egal was ich anhabe. Weil wahrscheinlich sogar mein Pyjama modischer als sein Outfit ist. Das nervige Klingeln ertönt ein zweites Mal, ich laufe die Treppe runter und sperre ihm schnell dir Tür auf. "Hi." sage ich genervt und bitte ihn mit einer Handbewegung einzutreten. Sein 'Hi' ist so leise das ich es fast überhört hätte.

Er hat einen Rucksack am Rücken wo höchstwahrscheinlich die ganzen Lernsachen drinnen sind. Seine Hose sieht extrem alt aus und wurde an ein paar Stellen bereits genäht, sein T-shirt ist eigentlich ziemlich cool.

"Ähm...ja wollen wir anfangen?" fragt er und sieht mich so verdammt eingeschüchtert an das er mir schon fast leid tut. Langsam frage ich mich ob er wohl auch dazu gezwungen worden ist.

Ich schenke ihm ein Lächeln - keine Ahnung warum aber ich will das er sich etwas wohler fühlt - und sage: "Ja klar du kannst dich schon mal an den Küchentisch setzten ich hole nur noch schnell meine Sachen." gesagt getan.

Als ich wieder zurück komme sitzt er da und sieht sich um, er hat so ein Glitzern in den Augen wahrscheinlich gefällt es ihn hier. Irgendwie ja auch süß. Omg was denk ich da?

Ich setzte mich gegenüber von ihm hin und lege meine Sachen auf den Tisch vor mir.

"Wollen wir mit Mathe anfangen?" fragt er mich. Na fängt ja schon mal gut an. Ich hasse Mathe. Trotzdem nicke ich. Er geht mit mir alles genau durch und ich habe das Gefühl zum ersten Mal in meinem gesamten Leben Mathe zu verstehen. Er erklärt es mir ganz genau und erst jetzt krieg ich irgendwie mit wie intelligent er eigentlich ist.

Als meine Mutter von der Arbeit nachhause kommt bemerke ich erst wie lange wir hier eigentlich schon sitzen. "Hallo und wie läufts so?" fragt sie mit einem übertrieben großen Lächeln. "Toll ich habe zum ersten Mal in meinem Leben etwas in Mathe verstanden." sage ich viel zu entusiastisch und könnte mich innerlich dafür schlagen. Louis lacht leise und irgendwie muss ich auch lachen. "Gut so. Willst du noch zum essen bleiben? Es gibt heute Hühnchen." Louis sieht zuerst etwas überrumpelt aus aber nickt dann. "Danke." sagt er und lächelt sie an. "Geht doch derweil rauf in dein Zimmer Harry ich hole euch dann zum Eseen." natürlich konnte ich dazu nicht nein sagen. 1. Würde meine Mutter mich trotzdem mit ihm raufschicken und 2. wollte ich irgendwie seine Gefühle nicht verletzten.

Oben angekommen setzte ich mich sofort auf mein Bett. Louis steht nur nervös rum und weiß nicht was er machen soll. "Wollen wir Fifa spielen?"frage ich ihn um die peinliche Stille zu brechen. Er zuckt nur mit den Schultern, was ich einfach als ein 'Ja' gelten lasse. "Weißt du wie die Steuerung funktioniert?" frage ich ihn und erwarte natürlich ein ja aber er schüttelt den Kopf. "Ich hab das noch nie gespielt." sagt er verlegen. Zuerst bin ich etwas verwirrt weil ich sonst eigentlich keinen Jungen kenne der noch nie Fifa gespielt hat, aber dann erkläre ich es ihm. Ohne Nachzudenken lege ich meine Hände über seine welche den Kontroller halten und erkläre ihm alles. Dabei bin ich aber mit den Gedanken ganz wo anders, seine Hände sind so weich, warm und so klein und ein angenehmes kribbeln breitet sich in mir aus. "Verstanden." frage ich und schau zu ihm unsere Köpfe sind nur einige zentimeter von einander entfernt. Er nickt aber keiner von uns beiden dreht den Kopf weg wir schauen uns einfach nur in die Augen, mein Magen zieht sich angenehm zusammen und irgendwie macht mir das Angst. "Dann fangen wir an." sage ich mit einem Grinsen und drehe meinen Kopf von ihm weg. Ich versuche den Gedanken zu verdrängen das ich gerade den Drang hatte ihn zu küssen.

Um ehrlich zu sein ist er fürs erste mal gar nicht so schlecht aber trotzdem hat er keine Chance gegen mich. Am Ende steht es 12:0. Es herrscht wieder peinliche Stimme und ich habe keine Ahnung was ich sagen soll. "Was machst du eigentlich in deiner Freizeit?" ist die erste Frage welche mir einfällt und ich könnte mich wieder innerlich schlagen. Was ist heute los mit mir ich rede durchgehend scheiße. Zuerst scheind Louis ein bisschen verwirrt zu sein warum ich ihn das frage aber dann antwortet er. "Naja also ich arbeite neben der Schule und sonst schreibe ich Gedichte oder lese gerne, du wirst mich jetzt bestimmt auslachen." sagt er und sieht beschämt zu Boden. "Nein, eigentlich finde ich es ganz schön cool ich kenne noch niemanden der Gedichte schreibt." die Worte kommen wie automatisch aus meinem Mund. Er sieht auf und lächelt mich an. Mein Magen zieht sich wieder angenehm zusammen und ich muss zurück lächeln.

Irgendwie ist er doch nicht so scheiße wie ich gedacht hatte, naja eigentlich hatte ich ihn nie so richtig beachtet ich bin immer davon ausgegangen dass das was die anderen über ihn sagen stimmt. Ich habe ihn mir auch noch nie so richtig angesehn, nie bemerkt wie schön er eigentlich ist. OMG ich muss unbedingt aufhören so zu denken.

Erst jetzt bemerke ich das ich ihn die ganze Zeit angestarrt habe und er sich dabei anscheinend ziemlich unwohl gefühlt hat, er spielt nervös mit seinen Händen. Als ich gerade noch etwas sagen will fliegt plötzlich die Türe auf.

Wie gewohnt hat Mom nicht geklopft. "Essen ist fertig." sagt sie wieder mit diesen übertrieben freundlichen Grinsen und stolziert anschließend wieder die Treppe runter.

Gleichzeitig stehen ich und Louis auf und gehen ihr hinterher. Beim Essen ist mein Vater auch wieder da und alles was ihn interessiert ist die Nachhilfe, wie es gelaufen ist und so weiter. Ich beantworte natürlich alle seine Fragen und ich glaube er mag Louis jetzt schon.

"Ich muss jetzt langsam nach Hause." sagt Louis und steht auf. "Danke für das Essen." Ich begleite ihn zur Tür und verabschiede mich auch noch es ist irgendwie seltsam weil wir beide nicht wissen was wir machen sollen am Ende stehen wir einfach winkend voreinander und sagen 'Tschüss'.

♡ Two Lifes • Two Story's • One Love ~ Larry Stylinson ♡Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt