Minuten,
gar Stunden dachte ich an Chans Worte.
Mit jeder Sekunde,
die verstrich,
wurde mir klar,
dass er Recht hatte.
Dass ich jemanden brauchte der die gesamte Situation verstand.
Der meine Gefühle verstand.
Doch dabei konnte mir Chan nicht helfen.
Dabei konnte mir Seungmin nicht helfen,
sondern nur er.,,Es ist lange her, Changbin."
Ich stand vor seinem Grab.
Sprach mit seinem Grabstein.
Doch für mich war es nicht nur ein Stück Stein mit Gravierung,
für mich war es die einzige Möglichkeit persönlich mit ihm zu reden.,,Es ist das erste Mal, dass ich dich besuche,"
Meine Stimme war hauch dünn,
ich schnappte nach Luft.
Meine Lunge fühlte sich an wie Stein,
Mein Brustkorb hob sich kaum.,,Du bist bestimmt sauer, aber ich konnte zuvor nicht kommen. Ich konnte mich nicht überwinden vor dir zu stehen, denn dann hätte ich die Wahrheit konfrontiert. Es war einfacher für mich die Realität zu verdrängen, anstatt vor ihr zu stehen. Doch diese Ansicht hat mich nicht vor dem Schmerz oder der Schuld gerettet."
Ich setzte zu einer - langen - Pause an,
als würde ich auf eine Reaktion von ihm warten
- wissend das ich keine bekommen würde.,,Du würdest dich wohl freuen zu hören, dass ich mich mit Chan vertragen habe,"
entkam mir nun ein kühles Lachen,
welches bald wieder verstummte.,,Er vermisst dich, wie wir alle. Dennoch probiert er - wie die meisten - sein Leben weiter zu führen. Der einziger, der es nicht hinbekommt bin ich."
Tränen kullern über meine Wangen.
Meine Beine werden schwach,
weich.
Ich Knicke zusammen.
Falle auf den Boden.
Mein Blick auf den harten Untergrund gerichtet.,,Ich bereite allen nur Kummern, indem ich mir selbst Schade. Ich hatte mir eingeredet, ich hätte es verdient nicht glücklich zu werden weil ich dich schlecht behandelt habe. Anstatt dich zu Verabredungen auszuführen, habe ich dir weh getan. Anstatt dir die schöne Seite von der Liebe zu zeigen, habe ich mit deinen Gefühlen gespielt. Ich konnte dir nicht sagen, dass ich dich wirklich von ganzem Herzen liebe. Dieser Gedanke frisst mich förmlich auf, denn du kannst mir nicht mehr verzeihen. Andere reden auf mich ein und sprechen für dich. Sie sagen, dass du mir verzeihen würdest und ich weiß, dass sie recht haben. Aber ich kann mir nicht verzeihen."
Vorsichtig grabbelte ich auf den Grabstein zu,
setzte mich neben ihn,
lehnte mich langsam daran an.,,Ich stelle mir gerne vor, wie du Kopfschüttelnd mein Leben betrachtest. Ist es grausam die Person leiden zu sehen, die man liebt? Denn ich finde es schon grausam ohne die Person zu leben, die ich liebe. Erst jetzt, wo ich dich verloren habe kann ich wahllos mit den Worten "Liebe" um mich schmeißen,"
Wieder überkam mich dieses kühle, schnell verstummende Lachen.
,,An manchen Tagen überkommt mich das Gefühl, ich würde dich weiterhin leiden lassen. Während diesen bestimmten Stunden, wird mir klar das ich mich von Hyunjin los reißen sollte weil er mich nur weiter runterzieht. Das sind die Momente, bei denen ich gerne bei Chan und Seungmin wäre aber auch das Gefühl vergeht und ich stehe wieder am Anfang. Es ist wie ein nicht endender Kreislauf, welchen ich endlich durchbrechen will. Ich will damit beginnen, indem ich mich bei dir entschuldige und den restlichen Weg gemeinsam mit meinen Freunden bestreite, ohne Hyunjin."
Ich stand von dem kalten Boden auf.
Ich sah hinab auf den Grabstein.
Las noch einmal seinen Namen,
sein Geburtsdatum,
sein Todesdatum.,,Es tut mir leid, Changbin. Es tut mir leid, dass ich dir schmerzen bereitet habe und es tut mir leid, dass ich dir nicht die Liebe geben konnte, die du verdient hast. Ich werde probieren mir selbst zu verzeihen. Es wird dauern. Monate, vielleicht sogar Jahre. Es wird Tage geben an denen ich glücklich sein werde und andere an denen ich in meiner Trauer versinke, aber ich werde niemals alleine sein, denn ich habe meine Freunde an meiner Seite und dich in meinem Herzen - wissend, dass du mir alle Fehler verziehen hast und nur noch darauf wartest, dass ich dasselbe mache."
Ich schenkte ihm ein letztes Lächeln,
bevor ich mich mit den Worten "Ich Liebe dich" von ihm abwand.
Ich verließ den Friedhof in Begleitung von einer Aufgabe.
Mir zu verzeihen.
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drugs || changlix
FanfictionEr ähnelte dem Qualm, welcher aus meiner Zigarette drang. Er schien für wenige Sekunden vorhanden, doch letztlich vermischte er sich mit der Luft und verblasst als wäre er nie existent gewesen. Nur der kleine Stummel, welcher der leeren Hülle des Kö...