drunk❀

208 29 1
                                    

Ich schwanke von Seite zu Seite,
während ich mein Gleichgewicht suche.
Es war morgens.
Die Sonne brannte auf meiner Haut,
reizte meine Augen.
Mein Kopf brummte.
Die Schüler um mich herum hielten Abstand,
machten einen Bogen um mich oder warfen mir Sticheleien zu.

,,Schon wieder?, "

hörte ich nun eine allzu bekannte Stimme hinter mir.
Schon wieder?
Ja, wieder und es wäre nicht das letzte mal - das würde es nie sein.
Ohne ein Wort zu sagen ging ich weiter.
Seine Stimme.
Sein Gesicht.
Selbst sein Geruch erinnerte mich an Changbin.
Es erinnerte mich an die Party.
Daran das ich ihn zum trinken gezwungen habe,
dass ich ihm nicht die Belohnung gegeben habe und letztlich daran das sie miteinander geschlafen haben.
Ich dachte,
ich könnte über dieses Detail hinweg sehen aber es ging nicht.

,,Du solltest aufhören,"

fuhr er fort.
Er lief nun neben mir her,
um mich zu stützen.
Ich hasste es.
Ich hasste ihn,
denn er verstand mich nicht.
Ich wollte aufhören,
aber ich konnte nicht.
Niemand verstand es.
Niemand verstand,
wie sehr mich die Schuld quälte.
Niemand verstand,
wie schmerzhaft die Wahrheit war.
Niemand verstand,
dass nur die Betäubung half.

,,Changbin würde das nicht wollen."

Ich blieb weiterhin ruhig.
Mein Mund war trocken,
während auf meiner Zunge gemeine Worte brannten.

,,Nur weil du einmal mit ihm geschlafen hast, nimmst du dir das Recht für ihn zu reden?"

Ich dachte nicht nach.
Seit Tagen standen meine Gedanken still.
Nur der Alkohol schien für mich zu sprechen.

,,Felix, ich weiß das du sauer auf mich bist und ich weiß das du es mir niemals verzeihen wirst, trotzdem solltest du nicht einfach mit Worten um dich werfen."

Verwerflich begann ich zu schnauben.

,,Lass mich in Ruhe."

Ich wollte mich aus seinem Griff befreien,
doch kaum hatte ich mich von ihm gelöst fiel ich zur Seite.
Ich spürte wie ich auf dem harten Beton aufkam,
während mich Seungmin traurig betrachtet.

,,Vielleicht habe ich deiner Meinung nach nicht das Recht für Changbin zu sprechen, aber ich habe das Recht dir als Freund einen Rat zu geben. Ich kann verstehen das du dich schlecht fühlst und das du dir an allem die Schuld gibst, aber es ist nun ein halbes Jahr her. Du solltest nicht in der Vergangenheit leben, sondern im hier und jetzt. Du solltest akzeptieren das er für immer weg ist und dir nicht die Realität schön trinken. Verbau dir nicht die Zukunft. Stell den Alkohol zur Seite und geh wieder unter Menschen, probier wieder mit deinen Freunden zu reden und finde jemanden den du wirklich lieben kannst. Ich weiß, dass es schwer ist, aber das Leben ist nun mal kein Ponyhof und das wird sich auch nicht ändern. Ich habe nur Angst, dass wenn du so weiter machst es bald keine Zukunft mehr für dich geben wird."

drugs || changlixWo Geschichten leben. Entdecke jetzt