Kapitel 1

722 60 3
                                    

Nervös auf meiner Unterlippe kauend sah ich auf die Uhr. Luke wollte schon vor zehn Minuten hier sein. Ich griff nach meinem Handy und wollte ihn anrufen, als es an der Haustüre klingelte.

Ich öffnete sie und wurde sofort an einen warmen Körper gezogen. Sein Geruch vernebelte meine Sinne und ich hätte ihn am liebsten nie mehr losgelassen.

Nachdem ich hinter ihm die Tür geschlossen hatte gingen wir ins Wohnzimmer.

"Was wolltest du mir sagen, Sweety?" brach Luke die Stille und ich schluckte.

Ich wollte es ihm nicht sagen. Ich wollte es nicht wahrhaben.

"Du weist das du mein bester Freund und die wichtigste Person der Welt für mich bist?" fragte ich schwach und er sah mich stirnrunzelnd an "Ja, wieso?".

Ich nahm all meinen Mut zusammen und sah ihm in die Augen.

"Ich werde sterben bald" flüsterte ich und seine Augen füllten sich mit Tränen "Nein! Nein, nein, nein, nein!".

"Es tut mir so leid Luke" schluchzte ich und er nahm mich fest in den Arm "Wann?". "Vielleicht heute, vielleicht erst nächsten Monat. Ich weiß es nicht genau.

"Gib-Gibt es n-noch irgendwas w-was das ich f-für d-dich tun k-kann?" schluchzte er und ich überlegte kurz ehe ich antwortete "Ich hab nur einen letzten Wunsch".

Fragend sah er mich an, während weiter Tränen seine Augen verließen und ich fuhr fort "Kannst du mich an den See bringen? Den See an dem wir uns kennengelernt haben?".

Er nickte und zog mich auf die Beine "Lass uns sofort hingehen". Ich nickte und er legte seinen Arm um mich.

Er führte mich zu seinem Auto und etwa eine halbe Stunde später parkte er den Wagen auf einem kleinen Parkplatz.

Wir stiegen aus und er zog mich während wir liefen wieder eng an sich.

"Es sieht noch genau so aus wie damals" flüsterte ich und Luke, der hinter mir stand, schlang seine Arme fest um meinen Bauch.

"Ja, aber ich wünschte wir wären aus einem anderen Grund hier" flüsterte Luke und ich drehte mich in seinen Armen um "Was wäre denn der beste Grund gewesen?".

Er lächelte kurz und lehnte seine Stirn an meine. "Ich dachte immer das ich dich hier fragen würde ob du mich heiraten willst" hauchte er und ich sah ihn mit großen Augen an "Wir sind doch nur beste Freunde".

"Ja, leider. Ich hatte gehofft es dir unter anderen Umständen sagen zu können, aber ich liebe dich. So verdammt sehr" flüsterte er und ich öffnete meinen Mund um ihm zu antworten. Aber es wollten einfach keine Worte heraus kommen, also schloss ich ihn wieder.

Unsicher sah Luke auf meine Lippen, ehe er sich sanft zu mir beugte und seine Lippen über meine striffen. Ich schlang schnell meine Arme um seinen Hals und als unsere Lippen aufeinander prallten fühlte es sich an, als ob Düsenjets in meinem Bauch herum fliegen würden.

"Ich liebe dich auch Luke" nuschelte ich nachdem wir uns lösten und er küsste mich erneut.

Plötzlich wurde mir schwindelig und ich krallte mich an Luke fest. "L-Luke i-ich-" fing ich an, doch um mich herum wurde alles dunkler. "Nein, Baby, bitte nicht. Bleib bei mir!" hörte ich ihn wie durch Watte flehen, doch ich konnte nicht antworten. Mein Körper reagierte nicht mehr auf mich.

Das letzte was ich spürte waren Lukes Lippen auf meinen. Das letzte was ich sah war Lukes verzweifelter Blick. Das letzte was ich hörte war "Ich werde dich nie vergessen. Ich werde dich für immer lieben. Das verspreche ich dir".

Dann wurde alles um mich herum schwarz und ich hatte das Gefühl in ein unendlich langes Loch zu fallen.

✓ one last wish ~ L.H.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt