Kapitel 3

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Kap 3

„Mein Beileid..." hörte ich ihn leise sagen. Ich sah ihn nicht an sondern sah mit Tränen in den Augen auf das Feld was sich vor mir ausbreitete. Ich spürte wie er sich neben mich setzte und schwieg. Was wollte er? All die Zeit waren wir ihm doch egal gewesen und jetzt? Jetzt tat er als wäre nie was gewesen. Ich sah ihn von der Seite aus an und mein Blick sprach wohl schon Bände.

„Es tut mir leid wie das damals gelaufen ist..." hörte ich ihn leise sagen. Sein Blick hob sich von seinen Händen und suchte den meinen den er auch sofort fand.

„Ich wollte nie das es soweit kommt, wirklich!" hauchte er und sah mich eindringlich an. Ich sah das er seine Worte ernst meinte und das ihn der Schmerz plagte. Ich schloss einen Moment meine Augen und sah ihn dann wieder an.

„Ich war damals ebenso verliebt und...wollte mir nicht eingestehen dass ihr recht hattet. Es tut mir so Leid...alles. Wenn ich könnte würde ich die Zeit zurück drehen und alles anders machen. Du und die anderen Zwei wart immer mit das wichtigste. Du hast meinen besten Freund zum glücklichsten Kerl gemacht...Früher hat er nur von dir geschwärmt und oh man wie oft hat er uns vollgesülzt das Marcel und ich nur noch die Augen verdrehen konnten. Du hast ihn zu einem besseren Mann gemacht. Mir tut es in der Seele weh...dich jetzt hier leiden zu sehen. Zu wissen das er nie wieder kommt, das ich nie wieder die Chance haben werde alles gut zu machen. Ich kann nur hoffen und beten das du und Marcel mir irgendwann verzeihen könnt." Ratterte er runter. Eine Frage lag mir auf der Zunge.

„Nein ich bin nicht mehr mit ihr zusammen. Ich habe mich vor zwei Monaten von ihr getrennt und nein keine Angst auf die werde ich mich nie wieder einlassen. Ich habe aus meinen Fehlern gelernt." Meinte er ruhig. Ich wand mein Blick am und sah wieder auf das Feld vor mir. Die Sonne ging unter und es wurde frischer. Ich atmete die kühle Luft tief ein und wieder aus. Irgendwie war es etwas befreiend die kalte Luft zu spüren.

„Du sprichst nicht mehr seit dem Unfall meinte Robins Mama!" hörte ich ihn leise sagen. Ich nickte leicht.
„Ich will mir nicht vorstellen wie es für dich war!" sagte er leise. Ich würde es auch am liebsten vergessen.

„Wie kommst du damit zurecht?" fragte er mich leise. Ich sah ihn wieder an und zuckte mit den Schultern. Wie sollte ich damit zurecht kommen? Es war wohl das schwerste was ich in meinem Leben durchleben musste und ehrlich gesagt wusste ich auch noch nicht so ganz damit umzugehen. Wie sollte man damit auch umgehen wenn man seine große Liebe verloren hatte?

„Reus was willst du hier?" hörte ich auf einmal Marcel laut sagen. Wir schreckten beide hoch und mein Blick blieb an ihm hängen.

„Ich wollte nach ihr sehen!" hörte ich Marco leise sagen.
„Ach auf einmal sind wir dir also wieder wichtig? Dir ist schon bewusst das es zu spät ist? Einer deiner 'besten Freunde' ist Tot...verstehst du das? Er ist Tot!" meine Augen füllten sich wieder mit Tränen. Könnten die bitte endlich aufhören über den Tot von Robin zu sprechen? Ich will es nicht mehr hören, denn jedes Mal tut es im Herzen weh.
„Marcel..." fing Marco an doch Marcel unterbrach ihn.
„Nein Marco. Du hattest deine Chance damals und hast sie nicht genutzt. Du hast uns stehen lassen für dieses billige Flittchen." Ich stand auf. Ich wollte mir das hier nicht antun. Nicht heute am Tag der Beisetzung von meinem Verlobten. Ich ging einfach ohne einen der Beiden noch mal anzuschauen. Ich musste hier weg. Am liebsten würde ich grade Auswandern und nie wieder kommen. Ich lief stumm die Straße entlang und dachte nach. Vielleicht sollte ich doch den Schritt gehen und wo anders hinziehen. In der Wohnung von mir und Robin wollte ich so wieso nicht bleiben, denn dort erinnerte mich alles an ihn und ich wollte nicht ständig an diesen Unfall denken. Es reichte mir schon dass mich dieser Unfall in meinen Träumen einholte. Immer wieder durchlebte ich diesen Unfall und immer wieder wachte ich schwer atmend und mit durchgeschwitzter Kleidung auf. Ich wollte das nicht mehr durchleben. Ich wollte endlich abschließen und wieder normal sein. Seit dem Unfall hatte ich noch kein Wort gesprochen weil mir danach nicht war. Auch Lachen war bei mir wie ausgestorben. Hach was für eine Verbindung zum Tot von Robin. Ich hielt nach einer ganzen Weile am Phönix See an. Ich setzte mich auf die Bank an dem mir Robin damals den ersten Kuss schenkte. Wir kannten uns schon lange, sehr lange. Waren zunächst nur Freunde bis zu dem Zeitpunkt wo sich was änderte. Auf einmal waren da damals die Schmetterlinge in meinen Bauch wenn ich ihn ansah. Lange hielt ich es für mich doch irgendwann aus dem nichts heraus bat mich Robin um ein Date, ja um ein richtiges Date. Dieses erste Date war das Beste und schönste was ich je hatte. Er hatte sich so viele Mühe gegeben. Da zeigte er mir zum aller ersten Mal das er ein richtiger Romantiker sein konnte, auch wenn er das im laufe unserer Beziehung nur selten zeigte. Aber das war mir auch nicht wichtig. Mir war wichtig, dass ich bei ihm sein konnte wie ich war. Das ich, ich selbst sein durfte. Er kannte alles aus meinem Leben, wirklich alles. Er kannte all meine Höhen und all meine Tiefen und war bei so vielen an meiner Seite. Ich war seit unserem ersten Date nie wieder allein. Von da an standen wir alles zusammen durch. Doch nun? Nun musste ich lerne wieder alleine mit dieser grausamen Welt fertig zu werden. Hatte keinen Halt mehr an meiner Seite. Ich legte mich auf die Bank und starrte auf den See bis mir irgendwann die Augen zu fielen. 

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Hey ho...
hoffe das neue Kapitel gefällt euch?! 
Ich bin gespannt was ihr sagt :)

Bis irgendwann :) 
LG Saskia

Lache, Lebe, Liebe... The Life must go on! Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt