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Die Nacht hatte ich nicht gut geschlafen. Ich war ständisch aufgewacht und zitternd wieder eingeschlafen.

„Honey, Zeit zum aufstehen", trällere Elias durch den halben Flur. Er hatte wirklich jeden Tag ein neuen Spitznamen für mich. Vielleicht führte er sogar Buch darüber.

Er trat in mein Zimmer und als Antwort für das rumgebrüllt brummte ich ihn einfach nur an und zog mir die Decke über den Kopf. Lächelnd zog er sie zurück und trug mich ins Badezimmer, jedenfalls glaubte ich das, da ich noch nicht richtig wach war. Es hätte auch der Kleiderschrank sein können, bis zu dem Moment als kaltes Wasser meinen noch warmen Körper traf.

Als Reaktion darauf quietschte ich auf und zappelte unter dem kalten Strahl herum, bis ich schließlich vollständig durchgefroren war.

„Du Astloch! Das ist mein letzter Tag und der Morgen ist jetzt schon der Horror.", beschwerte ich mich. Bei meiner Rede schüttelte ich meine Hände vor ihm aus. Ich stand auf und anstatt Hilfe zu bekommen lachte dieser Idiot mich auch noch aus. Grimmig nahm ich mir ein Handtuch und schloss mich im Kleiderschrank ein.

Das würde jetzt dauern. Wir hatte extra Kleidung für diesen Tag bekommen. Es war ein blau grauer ganzkörper Anzug, der extrem dehnbar war aber auch robust. Praktisch. Mehr oder weniger. Um da rein zu kommen braucht man bestimmt ein Mastertitel.

Nach so gefühlte 30 Stunden hatte ich das Ding dann auch mal an. Ich fand, ich hätte dafür einen Orden verdient. Meine Haare hatte ich zwischendurch auch schon geföhnt und zu einem lockeren Bauernzopf geflochten, der mir über die Schulter fiel.

„Und?" fragte ich als ich hinaus trat. „Auf ne Modenschau kannst du ganz bestimmt nicht gehen.", motivierend wie immer Elias. Ich tat so als ob ich auf einem Catwalk gehen würde und posierte vor Elias am Anfang von meinem Bett.

„Ich finde schon.", Elias lachte sich halb schlapp so das Hector den Kopf rein steckte.
„Wasn hier los?", fragte er verschlafen wie immer.

Halb außer Atem sagte Elias:„Wir machen hier eine eins A Modenschau mit dem Model Louise Widsdom."

„Die will ich unbedingt sehen aber erst will ich ausschlafen", also trottete er zum Bett und legte sich hin.

„Hallo? Ich bin auch noch da. Ihr bekommt erst eure Modenschau, wenn ihr mir Eintrittskarten zeigen könnt. Wenn nicht müsste ich die Herrschaften nun bitten meine Gemächer zu verlassen. Und zwar unverzüglich."  

Dafür erntete ich zwar böse Blicke aber ich war jetzt wenigstens allein. Frühstück war erst in einer halben Stunde. Was jetzt?
Schlafen? Nein
Tanzen? Nein

Ich probiere den Anzug aus!
Er war dehnbar. Ich konnte mit Leichtigkeit einen Spagat machen und auch andere Kunststücke. War er wasserfest? Die Antwort war nein. War er...

„Ich würde gerne weiteres zu ihrer Reise besprechen, Miss Widsdom." Madame Whitemore stand in der Tür.

„Ok", warum denn so früh? Auch noch vor dem Frühstück. Ich musste an gestern Abend denken, denn so ganz geheuer war sie mir nicht, aber wenn ich sie nicht reinlassen würde, fiel das schon ein bisschen auf. Also musste ich es gewisser Maßen tun.

„Gut. Ich werde ihnen so schnell wie möglich alles erklären. Bitte unterbrechen Sie mich nicht." mit einem nicken gab ich ihr mein Einverständnis. Das hier war schon irgendwie seltsam.

„Ich dürfte eigentlich gar nicht hier sein, aber ich tue das, weil ich mich für gestern entschuldigen wollte. Nur sehr wenige hätten die Choreographie so geschafft wie sie. Also gebe ich Ihnen Tipps.

1. Der Anzug.
Sie haben ihn ja schon ausgetestet also werde ich Ihnen den Rest erklären.
Er ist fast wie ein Neopren Anzug. Er hält Sie warm aber Sie werden nicht in ihm schwitzen. Außerdem haben wir ihn Ihrer Fähigkeit angepasst, die Sie nach dem verlassen der Akademie bekommen werden. Er ist sehr robust und man kann ihn sehr schwer zerstören. Außerdem ist er Feuerbeständig. Das sind so die groben Fakten. Mehr finden Sie in diesem Heft, wie auch das Überleben in der Wildnis.

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