Kapitel 1

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Es war mal wieder spät in der Nacht, da ich es einfach nicht schaffte, mein Lieblingsbuch endlich aus der Hand zu legen. Selbst beim 10. Mal lesen, teleportierte es mich in eine andere Welt, übermannte mich und ließ mich fühlen, was die Charaktere fühlten. Lesen war eine meiner Lieblingsbeschäftigungen, wenn ich nicht gerade zum Fußball ging, oder mich mit meinem Freund traf.

Matt war etwa ein Jahr älter als ich, hatte dunkel braune Haare und blaue Augen. Für mich war er einfach perfekt und ich liebte ihn so, wie er war. Auch heute war er wieder bei mir zu Hause, so wie eigentlich jeden Tag. Es war fast so als würden wir uns unser Leben lang kennen, obwohl wir erst seit 2 Jahren Freunde waren. Wir konnten uns einfach so gut ergänzen, uns alles erzählen und einfach Spaß haben.

Langsam wurde ich müde, es war schließlich bereits 2 Uhr Nachts. Ernüchternd schlug ich mein Buch zu und legte es auf den Nachttisch neben meinem Bett. Morgen war Schule, also brauchte ich zumindest etwas Schlaf. Ich schloss meine Augen und versuchte alle Gedanken aus meinem Kopf zu verbannen um endlich ein zu schlafen, was mir Gott sei Dank recht schnell gelang.

Als ich am nächsten Morgen von meinem Wecker geweckt wurde, schlug ich verschlafen meine Augen auf und bereute es direkt wieder, doch noch so lange gelesen zu haben. Ich erhob mich langsam aus meinem Bett und griff mir die nächst besten Sachen aus meinem Schrank. Ein graues T-Shirt und eine Jeans. Schnell zog ich die Sachen an und machte mich auf den Weg in die Küche um mir schnell noch eine Scheibe Toast zu nehmen. Meine Mutter saß, wie immer, schon am Tisch und trank ihren täglichen Kaffee. Als ich mein Frühstück auf hatte, nahm ich meinen Rucksack und begab mich aus der Tür.

Ich stieg in mein Auto und fuhr langsam zur Schule. Die Schule war wie immer. Ich traf meine Freunde und Matt, wir langweilten uns in den unterschiedlichsten Fächern und quälten uns durch den gefühlt endlosen Tag, bis es nach 8 Stunden endlich soweit war und wir wieder nach Hause fahren konnten. Ich nahm Matt in meinem Auto mit und wir fuhren zu mir. Es war kein weiter Weg, trotzdem dauerte es wegen des Berufverkehrs eine knappe halbe Stunde. Das war eben der Nachteil an einer Großstadt, aber damit hatte ich nun mal jeden Tag zu kämpfen.
Nicht, dass ich keine Großstädte leiden könnte, im Gegenteil, ich liebte es hier, aber manchmal konnte der Verkehr echt nerven, zumal ich fast am Verhungern war.

Zu Hause angekommen, gab es erstmal Mittagessen und schließlich gingen Matt und ich auf mein Zimmer. Wir küssten uns, lachten und hatten Spaß wie immer. Matt blieb bis zum späten Abend und von mir aus hätte er auch gerne über Nacht bleiben können, aber ihr kennt ja Eltern, wenn es am schönsten ist, muss man aufhören. Also ging Matt und ließ mich alleine in meinem Zimmer, aber  nicht, ohne mir noch einen langen Abschiedskuss zu geben.

Erschöpft ließ ich mich ins Kissen fallen. So ein Schultag konnte ganz schön anstrengend sein. Also ließ ich an diesem Abend das Buch weg und entschied mich direkt fürs schlafen. Ich fiel sofort in einen tiefen Schlaf und träumte von Matt und mir, bis ich von einem komischen Geruch geweckt wurde. Ruckartig fuhr ich aus dem Schlaf hoch und sah mich um. In meinem Zimmer war es hell und es roch komisch, irgendwie verbrannt. Erst beim zweiten Blick fiel mir das Feuer auf. Kleine Flammen schossen aus dem Boden. Ich stand auf und nahm mein Handy, so schnell es ging rannte ich Richtung Flur. Ich sah neben mir Flammen und ich spürte ihre Wärme, noch schlimmer war allerdings der Rauch, der mir die Lunge zu schnürte. Ich konnte kaum Atmen, gab aber mein Bestes. Plötzlich spürte ich einen brennenden Schmerz in meinen Augen, weshalb ich diese zu kniff. Ich kannte mich in diesem Haus auch so gut aus.

Ich hörte meine Mutter rufen:"Mike, jetzt komm schon. Beeil dich.", also bewegte ich mich so schnell ich konnte, bis ich aus der Haustür raus war. Ich musste husten und husten, bis ich endlich wieder Atmen konnte, aber meine Augen taten noch immer so sehr weh, dass ich mich nicht traute sie zu öffnen. Schnell hörte ich Sirenen, die immer näher kamen und dann Autotüren, die zu fielen. Ich spürte Hände an meinen Armen und hörte ein Stimmengewirr. Langsam half mir eine Person, der Stimme nach männlich, beim Aufstehen und befiehl mir ihm zu folgen. Langsam setzte ich einen Fuß vor den anderen, die Augen immer noch vor Schmerz geschlossen. Ich wurde behutsam auf eine Liege gedrückt und ich spürte, dass ich davon gerollt wurde. Ich spürte jeden Stein, über den wir fuhren, jede noch so kleine Erhöhung. Ich wusste, dass ich in einen Krankenwagen gefahren wurde, etwas anderes hätte es nicht sein können. Immer noch hörte ich tausende Stimmen, die aufgebracht durcheinander redeten und schrien. Dann hörte ich eine weitere Autotür und der Lärm wurde gedämpft. Vermutlich war das die Krankenwagentür. Ich hörte 2 Stimmen. Die eine war die männliche, die mich zur Liege gebracht hatte, die andere eine weibliche Stimme. Beide wirkten eher ruhig, aber trotzdem angespannt.

Mit einem Ruck setzte sich der Wagen in Bewegung. "Wie geht es ihnen?", fragte die weibliche Person. "Was, was ist passiert, geht es meinen Eltern gut?", fragte ich aufgebracht. Während der ganzen Zeit hatte ich gar nicht an die anderen gedacht. "Ihren Eltern geht es gut. Es hat gebrannt, Ihr Haus... naja, wurde ziemlich mitgenommen. Aber was ist jetzt mit ihnen, fehlt ihnen etwas? Öffnen Sie mal ihre Augen.", sagte nun die männliche Stimme. "Mir geht es gut", antwortete ich und versuchte meine Augen zu öffnen, was mir auch kurzzeitig gelang, bis ich vor Schmerzen schrie und sie wieder schloss. Erneut versuchte ich es, aber der Schmerz war so stark, dass ich plötzlich merkte, wie ich ohnmächtig wurde. Alles um mich herum wurde leise und es war fast so als wäre ich eingeschlafen.

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Hallo Leute, ich hatte spontan mal wieder Lust auf eine neue Geschichte. Ich hoffe, dass euch das erste Kapitel gefallen hat und würde mich über konstruktive Kritik freuen, ebenso wie über Kommentare und Likes.
Ich wünsche euch noch einen schönen Tag!😊

Mein eigentlich normales Leben (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt