Dreisamkeit

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Anmerkung: Der im Kapitel verwendete Somg ist World in my Eyes von Depeche Mode

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Neben dem prasselnden Feuer lag mittlerweile noch ein anderes Knistern in der Luft, als Hicks seinem besten Freund immer näherkam. Eret wusste weder, wo er hinschauen, noch was er sagen sollte. Astrid hatte inzwischen die Luft angehalten und beobachtete ihren Mann, in einer Mischung aus Neugierde und Faszination. Dieser hatte seine Augen fest auf Eret gerichtet und schaffte es schließlich, dessen Blick auf sich zu lenken und zu halten. Ein undefinierbares Funkeln lag in den tiefgrünen Irden und Eret glaubte, sie seien schlagartig dunkler geworden. Gänsehaut machte sich auf seinem gesamten Körper breit, dann fing er an zu stammeln: „Äh, Hic, was ... ähm, was ... hast 'en du ... vor?"

Statt eine Antwort zu geben, blieb Hicks dicht bei Erets Stuhl stehen, beugte sich hinunter und kam mit seinem Gesicht dem seines besten Freundes immer näher. Dieser erschauderte und Astrid stieß zischend die Luft zwischen ihren Zähnen hervor. Sie hätte mit vielem gerechnet, aber nicht damit.

Das Oberhaupt hielt unterdessen prüfend den Blick des Hünen, doch dann schloss er den geringen Abstand, bis er Erets Lippen sanft mit den seinen streifte. Der sonst so gestandene Schwarzhaarige fing an zu zittern, war nicht mehr fähig, sich zu bewegen. Sein Kopf wurde schlagartig leer, alles, was er wahrnehmen konnte, war Hicks' Mund, der zärtlich und ein wenig abwartend seinen berührte.

Inzwischen hatte Hicks die Augen geschlossen und ergründete, wie es sich anfühlte, einen Mann zu küssen. Es war völlig anders, als mit Astrid, aber es gefiel ihm irgendwie. Es waren weiche, warme Lippen, die nach süßlichem Met schmeckten. Als er bei dem, was er tat, sicherer wurde, nahm er zärtlich Erets Kopf in seine Hände und küsste ihn mutiger. Der hatte gar keine andere Wahl mehr, als unter dem leichten Druck seinen Mund ein wenig zu öffnen. Hicks knabberte sachte an dessen beben Lippen, bis er sich schließlich traute, seine Zunge gegen die andere zu stupsen und den Kuss intensiver werden zu lassen. Dem Hünen entwich ein leises Stöhnen, das er nicht mehr zurückhalten konnte und schließlich schlangen sich starke Arme um das Oberhaupt ...

Eret war in Valhalla ...

Dass Astrid sie alleine ließ, um nach oben zu gehen, bemerkten die Männer erst, als sie nach einer gefühlten Ewigkeit, wie weit entfernt, ihre Stimme hörten: „Kommt ihr hoch? Zu mir?"

Hicks unterbrach den Kuss, blickte Eret kurz in die Augen, zog ihn vom Stuhl und hinter sich her. Der Schwarzhaarige war kaum noch in der Lage, einen Fuß vor den anderen zu setzen, seine Knie fühlten sich an, als wären sie aus Pudding.

In der Schlafkammer stand Astrid nur noch in Leggins und Oberteil vor dem großen Bett, mit den kunstvoll ins Holz gravierten Ornamenten. Die Walküre ging um ihren Mann herum, blieb hinter ihm stehen und drehte ihn zu Eret. Während Astrid Hicks zärtlich den Nacken küsste, öffnete sie eine Schnalle nach der Anderen, bis er schließlich von allen Protektoren und dem Harnisch befreit war. Eret, nach wie vor nicht fähig, einen normalen Gedanken zu fassen, ließ seine Hände, wie in Trance, über den dünnen Stoff von Hicks' Tunika streifen, fast jeden Muskel spürend.

Das Oberhaupt schloss die Augen, bemüht, sich zu sammeln, vier Hände überall auf seinem Körper spürend. Wie im Rausch zog ihm Eret die Tunika aus, starrte dann gebannt auf den definierten, nackten Oberkörper, der nun ebenfalls von Gänsehaut überzogen war.

Erets Angst wich der Lust, so ließ er seine zittrigen Finger jedes Stück freigelegte Haut erkunden. Schließlich begann auch Hicks damit, Eret langsam auszuziehen, ihn streichelnd und küssend, dann auf das Ehebett dirigierend.

Die Luft war geladen vor Erregung, die Welt schien aufzuhören, sich zu drehen, die Zeit stand still, weißes Rauschen, Ekstase. Hände und Lippen, die weiche, nackte Haut erforschten, fern der Realität.

SeltsamWo Geschichten leben. Entdecke jetzt