Prolog

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Mit dem Sturm brach die Nacht herein und die kleine Nussschale wurde von den Wellen umher geschleudert. Kein Hoffnungsschimmer am Horizont, nur dunkle Wolken mit keifenden Winden, krachendem Donner und gleißend hellen Blitzen.

"Das war deine bescheuerte Idee!", fluchte er, während er sich mit seiner rechten Hand am Boot festklammerte.

Immer wieder klatschte ihnen kaltes, salziges Meerwasser ins Gesicht.

Beide waren nass bis auf die Haut und durchgefroren. Geschüttelt von Winden, gebeutelt von der Irrfahrt und hilflos gegenüber den Kräften der Natur.

"Wir werden es schaffen! Ich bin mir sicher, dass ..."

Ihre Worte verhallten mit dem Donner im Nichts. Die nassen Haare klebten ihr im Gesicht und bei jedem Wort, das ihre Lippen verließ, prustete sie Wasser, das ihr über den Mund und die Nase rann.

"Was hast du gesagt?", krächzte er und kniff die Augen zusammen, um im dichten Regen etwas sehen zu können. Mit der linken Hand hielt er seinen Hut fest.

"Da vorne! Wir sind gleich..."

Das winzige Boot glitt über eine Welle, sauste hinunter in die Tiefe – und verschwand in der wogenden See.

Der Horizont hinter den WellenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt