Kapitel 6

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Will

Ich muss schon zugeben, dass es mich nicht kalt gelassen hat, als Hazel gesagt hat, dass sie die "perfekte Freundin" für Nico gefunden hat. Ich war mir zwar bewusst, dass Nico schwul war und nur mich liebte, aber dennoch wusste ich jetzt, dass es da eine Person gab, die schon länger auf meinen Freund stand. Nico hatte das Ganze auch nicht kalt gelassen das war mir bewusst geworden als er einfach gegangen war.

Jetzt saßen wir wieder alle am Wasser und Nico starrte nur in die Gegend. Hazel hatte er komplett ignoriert und auch nicht mehr mit ihr geredet. Gleich würde wir alle zum Essen gehen und dann hieß es auch schon, dass ich diese Nacht ohne Nico überstehen musste. Naja eher gesagt muss Nico die Nacht ohne mich überstehen. Ich mache mir Sorgen um ihn und seine Albträume. Was ist wenn er wieder schlecht träumt und dann bin ich nicht da um ihn aufzuwecken und in den Arm zu nehmen.

,, Hey Sunny Boy. Bist du noch da ? Die Anderen sind schon gegangen. Worüber machst du dir jetzt schon wieder Gedanken ?", riss mich Jason aus meinen Gedanken. Verwirrt sah ich mich um und stellte fest das wirklich nur noch wir zwei da waren.

,, Ich mache mir Sorgen um Nico. Du weißt doch die Albträume !", gestand ich ihm und er nickte wissend bevor er mich auf die Beine zog und wir zusammen zurück gingen.

,, Nico schafft das ! Er ist stärker als wir alle denken.", sagte der Blonde bevor er mich in den Speisepavillion schob und ich mich auf meinen Platz setzte.

Wir lachten, aßen und redeten. Auch Nico hatte sein Schweigen gebrochen und redete wieder mit seiner Schwester. Ich beteiligte mich ab und zu mal an den Gesprächen stocherte, aber ansonsten nur in meinem Essen rum. Ich wurde erst hellhörig als mich Jason anstupste und ich das Gespräch von Hazel mitbekam.

,, Nico ? Willst du sie nicht vielleicht doch mal kennen lernen ? Sie ist wirklich nett ! Und du würdest sie wirklich glücklich machen." Ich schluckte.

,, Hazel ! Ich will nicht !", knurrte Nico.

,, Komm schon, Nico. Sie ist ein richtig nettes Mädchen !", redete sie weiter und ich ballte meine Hände zu Fäusten.

Ich konnte nicht verhindern, dass meine Augen in alle Richtungen blickten und jedes Mädchen abcheckten, was sich hier im Camp befand. Es war als ob ich alle Stimmen doppelt so laut hörte, wie sie eigentlich waren. Ich hatte das Gefühl, jedes Mädchen aus dem Camp guckte Nico an und flirtete mit ihm. Mein Kopf pochte und drohte zu explodieren. Ich sprang von meinem Platz auf und taumelte in Richtung Ausgang. Alles drehte sich und ich hatte das Gefühl den Boden unter den Füßen zu verlieren. Ganz ganz leise vernahm ich die Stimmen von meinen Freunden die immer wieder meinen Namen riefen, aber ich kämpfte mich selbst dazu einfach weiter zu gehen. Ich stolperte und stützte mich an einem Balken ab, bevor ich weiter lief. Weiter weg von diesen Stimmen und Blicken, die mich verrückt machten. Ich hielt mir meinen schmerzenden Kopf und fuhr erschrocken zusammen als eine Hand auf meiner Schulter landete und mich somit zurück holte.

,, Will ? Alles okay ? Was ist los ?" Ich sah in das besorgte Gesicht von meinem Bruder Austin.

,, Bring mich hier weg.", keuchte ich. Am Rand bekam ich mit wie Austin nach Jason rief und ich kurz darauf von den beiden gestützt und nach draußen gebracht wurde.

Ich spürte etwas weiches unter mir und vernahm den vertrauten Geruch von Desinfektionsmittel war. An den weißen Wänden erkannte ich, dass ich auf der Krankenstation war. Ich legte mich nach hinten und ließ die Untersuchungen über mich ergehen.

,, Er hatte sowas wie eine Panikattacke ich denke es wäre besser, wenn er hier bleibt. Er scheint unter Stress zu stehen und das ist nicht gut für ihn. Er ist immer noch geschwächt von seiner Gehirnerschütterung." Austins Stimme war nur ein Flüstern in meinen Ohren.

,, Nico....Nico ! NICO !!!!", flüsterte ich und wurde immer lauter bis ich förmlich schrie.

,, Hol Nico ! Sofort ! Will braucht ihn und zwar jetzt !", rief mein Bruder und kurz darauf verschwand Jason aus der Tür.

Immer weiter schrie ich seinen Namen und schlug um mich als Austin versuchte mich zu beruhigen. Die Tür ging auf und kurz darauf hörte ich Stimmen. Ich hörte auch Nicos Namen zu schreien sondern schreite einfach nur noch so.
Etwas warmes legte sich auf meine Wangen und zwangen mich dazu die Person anzugucken. Ehe ich realisieren konnte, wer das war legten sich die mir so vertrauten Lippen auf meine und erstickten meinen Schrei. Ich fing an zu weinen. Mein Schluchzen wurde immer lauter und ich zitterte. Langsam löste sich der Kuss und ich sah in Nicos besorgtes Gesicht.

,, Engel beruhig dich. Ich bin hier. Ich bin hier bei dir.", flüsterte der schwarzhaarige in mein Ohr und ich klammerte mich an ihn.

,, Verlass mich nicht. Bitte geh nie wieder von mir weg. Lass mich nicht alleine. Ich kann nicht ohne dich.", wimmerte ich und krallte mich an ihn.

,, Pscht ich hatte nie vor zu gehen.", sagte Nico und streichelte mir über den Rücken.

Irgendwann wurden meine Augen schwer und ich schlief einfach in Nicos Armen ein.

Nico

,, Was ist mit ihm Austin ?", fragte ich besorgt während ich den schlafenden Jungen in meinen Armen beobachtete.

,, Ich denke, dass es ihm zu viel wurde als deine Schwester über das Andere Mächen geredet hat. Jason hat mir die Sache erzählt. Auch das Will plötzlich angefangen hat hektisch herum zu gucken und jedes Mädchen angeguckt hat bevor er aufgesprungen ist. Mein Bruder hat ziemlich große Angst dich zu verlieren. Er hat einfach zu viel Stress heute gehabt und er ist immer noch nicht wirklich fit !", sagte Austin und sah mich an.

,, Mach dir keinen Kopf ! Er weiß dass du nur ihn liebst ! Er braucht einfach nur Ruhe."

Ich nickte leise. Austin wuschelte mir einmal durch die Haare bevor er den Raum verließ und ich weiter Will beobachtete. Ich verlor mehrere Tränen und strich dem Jungen vor mir immer wieder durch die Haare. Will hatte geschwitzt, deswegen klebten einige Haarsträhnen an seiner Stirn und auch kleine Schweißperlen waren in seinem Gesicht zu erkennen. Nach einem kleinen Kuss auf die Stirn schloss auch ich die Augen und fiel in einen tiefen Schlaf....

••••

Bei den Göttern es ist verdammt schwer meine eigenen Figuren so leiden zu lassen ! Es tut mir selbst im Herzen weh, wenn ich daran denke, was ich den Beiden noch alles antun werde....

Aber gut. Meinung, Kritik und Feedback wie immer in die Kommentare.

Hattet ihr schonmal eine Panikattacke ?
- Ich schon...

Anastasia

Heaven & Hell ✔ #writeraward2018 #sommeraward2018 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt