8|Erfolg zeugt von Wissen

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Die Restliche Chemiestunde hatte ich es kaum ausgehalten auf den Schulschluss zu warten.

Die ganze Zeit war ich nervös hin und her gerutscht und malte mir detaliert aus, welchen Weg ich gleich gehen würde, wie ich so leise wie möglich die Tür aufbekam, und wie ich zuhause meine Sachen möglichst koordiniert ausziehen konnte, um so wenig Zeit wie möglich zu verlieren.

Ich wusste, der frühere Bus den ich nehmen könnte, kam fünf Minuten nach Schulschluss, und mit der Zeit zusammengerechnet, die ich für den Weg bräuchte, würde ich es niemals schaffen rechtzeitig zu kommen, wenn ich meinen Freunden zuvor noch die ganze Situation erklären würde.

Aus diesem Grund ließ ich meine Hand in meine Hosentasche gleiten und kramte aus dieser möglichst unauffällig mein Handy, welches ich versteckt unter meinen Tisch hielt.

Ich linste zu meiner Lehrerin, um auf Nummer sicher zu gehen, und tippte dann eilig die knappe Nachricht in die Whatsapp-Gruppe von meinen Freunden und mir.

"Ich hab's.
Nach der Schule bei mir."

Mehr Wörter bräuchte es nicht, sie würden alle wissen was ich meinte.
Immerhin redete ich von nichts anderem mehr, als von Sandro.

Zudem wäre ich mit meinen zitternden Fingern wohl kaum in der Lage gewesen ein weiteres vernünftiges Wort zu schreiben.
Nicht umsonst hatte ich meinen Kugelschreiber beiseite gelegt, anstatt weiter auf meinem leeren blockblatt herum zu kritzeln.
Meine Hand zitterte vor Aufregung zu stark, als das ich den Stift gerade in meiner Hand halten könnte.

-

Kaum waren die Worte "Schluss" über die Lippen meiner Chemie-Lehrerin gekommen, war ich auch schon aufgesprungen und hatte meinen gepackten Rucksack geschultert.
Ich beeilte mich zum Lehrerpult zu kommen, und wartete ungeduldig bis mir meine Lehrerin ihre Aufmerksamkeit schenkte.
Ich ließ meine Finger bereits unruhig über die Arbeitsplatte Streifen, als sie mich endlich ansprach:

》Ja Luke, kann ich dir helfen?《

Ich nickte eilig:

》Ich brauche mein Blatt wieder.《

Beinahe wäre mir ein unhöfliche "Jetzt" oder "Sofort" hereausgerutscht, doch glücklicherweise konnte ich mich gerade noch zusammenreißen.

》Achso, Ja, natürlich...《

Sie kramte den zerknitterten Zettel unter einem Stapel von Arbeitsblättern hervor und gab ihn mir dann, nach einer gefühlten Ewigkeit.

》Ich finde es zwar toll das du dich mit solchen Rätseln und dem Periodensystem befasst, aber dennoch kann ich eine solche Aufmerksamkeit in meinem Unterricht nicht dulden. Es ist wichtig, dass- 《

Ich unterbrach ihre Predigt stumpf, indem ich ein schlichtes:

》Jaja, schon verstanden.《

Von mir gab, welches zugegebener Maßen nicht wirklich freundlich klang.

Die verwirrten Blicke meiner Freunde ignorierte ich wissentlich und stürmte endlich eilig aus dem nach Chemikalien-riechenden Raum.

Die schwere Metalltür ließ ich laut hinter mir zuschlagen, sodass einige der Schüler, die den Flur entlang schlenderten erschrocken zusammenzuckten.
Ich hingehen ignorierte dieses Geräusch automatisch und eilte einfach unbeirrt weiter aus dem kahlen Schulgebäude.
Ich hatte nur ein Ziel:

So schnell wie möglich nach Hause kommen.

-

》Was zum Teufel ist denn so wichtig???《

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 21, 2018 ⏰

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You make me insane - LondroWo Geschichten leben. Entdecke jetzt