"Als nächstes ein Fall von Einbruch und Mord!", rief eine Stimme ernst, "Holen sie den Angeklagten herein!" Der Richter deutete mit seinem Richterhammer auf die Eingangstür.
"Du bist dran, Abschaum!"
Mit seinem Herz langsam schlagend und Schweiß nassem Körper saß er dort. Auf einer Bank in einem langen aus Marmor gefertigtem Saal, in dem mehrere Leute verstreut standen oder auf Bänken saßen und mehr oder weniger laut diskutierten. Doch er hörte kein Wort. Nur leises Geflüster und sein schlagendes Herz. Niedergeschlagen blickte er mit seinen grünen Augen zu Boden, an den Händen trug er schwere Handschellen, die zu fest um seine momentan bleichen Handgelenke befestigt wurden, welche nochmals an einer Kette befestigt waren die unter die Bank führte. Einen verdreckten orangen Overall tragend mit abgenutzten Schuhen saß er auf der Bank. Nur seinem Herzschlag lauschend, den er klar und deutlich in seinem Kopf pochen hörte, wie auch eine Beule am Hinterkopf. Sein prächtiges dunkelbraunes Haar war nun nicht mehr glatt nach hinten gekämmt, es hing auf beiden Seiten an den Ohren zerzaust hinunter bis zum Kinn, welches mit einem Vollbart bestückt war. Am Hinterkopf die Haare mit Blut und Schmutz verklebt und selbst am Bart klebte sein eigenes getrocknetes Blut. Es war als würde dort ein anderer Mensch sitzen, ein ungepflegter und schmutziger Mann. Jedoch eins hatte sich nicht geändert, die Geschichte hinter diesem Mann.
Verloren ließ er den Blick auf dem kalten weißen Marmorboden walten. Als er plötzlich ein lauter werdendes tuscheln neben sich war nahm. "Steh auf!", rief im eine laute raue Stimme direkt ins Ohr, welche er erst nur als flüstern wahrnahm. Er erlangte sein Gehör für die Außenwelt wieder. "Ich hab gesagt.. Steh auf, du Dreckssack!", schrie ihn ein Polizist neben ihm an. Er drehte den Kopf und starrte den Polizisten mit trockenen Augen an. Wütend auf die nicht kommende Reaktion packte der Polizist ihn grob am Hemd und zerrt ihn mit Gewalt auf die Beine. Seine Beine fanden gerade noch genug halt, um ihn stehen zu lassen. Er wirkte sehr schwach und man sah ihm seine Anstrengung an. Seine Beine zitterten schwach. Der Polizist kniete sich auf den Boden und fummelte unter der Bank mit einem Schlüsselbund herum und löste die Kette die am Boden befestigt war. "Du bist dran! Hörst du! Beweg dich!", schrie der Polizist erneut, der immer noch glaubte man würde ihn überhören. Doch der ganzen Saal starrte sie nun an und das Geflüster verstummte, während der Polizist ihn zu einer hohen Doppeltür führte. Die Türen öffneten sich und der Polizist schubste ihn schroff in den Raum. Er stolperte in einen großen langgezogenen Gerichtssaal, welcher durch das Tageslicht und einige grelle Lampen an der Decke beleuchtet wurde. Links und rechts erstreckten sich leere Holzbänke bis zur Mitte des Raumes und an der rechten Wand waren große Fenster. Er stolperte weiter hinein. Am Ende befand sich ein erhöhtes Podest, mit einem Richter drin sitzend, links und rechts vor ihm zwei einzelne Tische mit zwei Stühlen. Am rechten Tisch saß ein Mann mit schmierigen Blonden Haaren, einer krummen Nase, blauen Augen und einer Narbe an der Oberlippe, in einem hellgrauen Anzug und grüner Krawatte, womöglich ein Anwalt. Der Anwalt blickte über den Stuhl nach hinten auf den stolpernden Angeklagten und zeigte ein schwaches Lächeln. Der Polizist schleppte ihn zu dem Stuhl neben dem Anwalt. Mit schwachem Körper sackte er auf den Holzstuhl nieder und blickte hinauf zum Richter. Der Anwalt links neben ihn sah kurz zu ihm hinüber und man konnte ein erzwungenes Lächeln erkennen, dann wandte sich auch er dem Richter zu.
"Arthur James Reagan! Sie sind Angeklagt wegen Einbruch und Mord! Haben sie noch letzte Worte zu ihrer Verteidigung?", sprach eine tiefe Stimme zu Arthur hinab, welche dem Richter angehörte der ihn scharf ansah.
Doch Arthur war nicht anwesend, zumindest war er das nur körperlich. Eine Stimme flüsterte leise, die nur er zu hören schien.
"Wie konntest du das zulassen?", sie war sehr leise aber dennoch klar verständlich und aggressiv. Diese 5 Worte hallten in seinem Kopf wieder und wieder. Dazwischen hörte er ein scheinbar gleichmäßiges Piepen in seinem Kopf.
Dann plötzlich ein lauter Knall und ein weiterer. Arthur kam wieder zu sich und bemerkt wieder das er im Gerichtssaal saß und auf seinen Tisch starrte zu dem er geschleppt wurde, aber er wusste nicht wie lange er dort schon saß.
Dann erneut eine tiefe Stimme über ihm: "Mr. Reagan!"
Er spürte nun eine Hand auf seiner linken Schulter. Der Anwalt war aufgestanden und hatte seine Hand darauf gelegt, dabei sprach er zu dem Richter.
Für Arthur war es mehr wie ein murmeln, denn er war noch immer nicht vollständig in den Saal zurückgekehrt.
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Festung der Angst
Mistério / SuspenseEin verzweifelter Mann geht ein Risiko ein, nachdem er vor Jahren etwas sehr wichtiges in seinem Leben verlor. Sein Kummer führte ihn zu einem düsteren Abschnitt seines Lebens und er entschied sich für den falschen Weg, um seinen Leiden ein Ende zu...