"Trööööt! Trööööööt!"
Wie jeden Morgen schreckte ich auf, reagierte sofort und griff nach meinem Baseballschläger auf meinem Nachttisch. "Jetzt reicht's mir!", fluchte ich. Mittlerweile konnte man es kaum mehr Reflex nennen, sondern eher Routine dank diesem kleinen Möchtegern, der sich einbildet, ich käme nicht alleine zurecht. Ich rappelte mich auf und klatschte meine Hand auf meinen brummenden Kopf. Aspirin - sofort.
Ich ging in die Küche, wo bereits meine Mutter mit einem satten Frühstück auf mich wartete. Mein Magen knurrte und ich hatte sowas von Kohldampf... Vorher musste ich jedoch noch etwas erledigen - es war unumgänglich, es musst sein.
Ich würgte die Tablette runter und machte mich auf den Weg nach draußen. Noch im fast schon zu knappen Pijama zerrte ich mich widerwillens vor die Türe, schnappte mir die zusammengerollte Zeitung und schritt wie eine Furie auf das schwarze Auto zu, welches vor unserem Haus geparkt war.
Mark, ein sagen wir mal Bekannter, stieg aus und wollte mich mit offenen Armen empfangen. Ich hab mal mit ihm geschlafen uns seit dem bildet er sich ein, er müsste mich beschützen und führt sich auf als wäre er mein Freund oder so... Ich hatte keine Ahnung von Beziehungen - immerhin hab ich ja auch noch keine gehabt...
5 Meter vor ihm bemerkte er jedoch, dass ich alles andere als gute Laune hatte, aussah als wäre ich gerade von Satan selbst gestyled worden und oben drein auch noch bewaffnet war. Ich konnte gar nicht so schnell schauen, flüchtete er sich hinter sein Fahrzeug und seine Lippen formten ein schüchternes, winselndes "Norry?".
Ich wollte nicht unhöflich sein und fragte ganz lieb "Ja?". Ich rannte um das Auto herum und fast hätte ich ihn gehabt... "Norry! Was... ich... warum bist du böse?"
Ein Fangen-Spiel also? Kannst du haben!
"Warum ich böse bin?! Seit Wochen trötest du mich aus meinem Bett wie ein gehirnamputierter Vollidiot! Ich hab dir schon mal gesagt du sollst es lassen, aber anscheinend willst du es ja auf die harte Tour!"
"Ich... AU!! Das tut weh! Lass das!! Eleonor, es tut mir leid!! Aber bitte, bitte, leg die Zeitung weg..." Und ich dachte ein noch ganz leises "Bitte, ich hab Angst" gehört zu haben... auf meinen Lippen breitete sich ein leichtes Grinsen aus... "Du kannst froh sein, dass ich nicht meinen Baseballschläger mitgeschleppt habe, Junge!" Sein Gesicht wurde blass, denn er wusste genau, dass ich es ernst meinte. Er war still.
Ich hatte ihn in die Ecke gezwengt und schlug nur noch zu. Mann, war ich vielleicht sauer - mir brummte immer noch der Schädel. "Wir können doch reden! Das tut scheis weh!" Mir enthuschte ein kleiner Grinser und meinte "Ich war noch nie eine Frau mit großen Worten..."
Irgendwann hatte ich mich abgeregt und in mir entfaltete sich ein Gefühl der Gerechtigkeit. Ich liebte Rache... Es war das schönste was es auf der Welt gab... Mit einem "Das nächste mal überlegst dus dir lieber zweimal bevor du nochmal auf die Hupe drückst, Kleiner" verabschiedete ich mich.
Als ich mich nicht mal 5 Schritte vom Auto entfernt hatte, dachte ich ich höre nicht richtig. Wollte sich dieser kleine Scheiskerl etwa wirklich ohne mich auf den Weg machen?! Ich drehte mich um und meine Annahme wurde bestätigt. "Wirst du wohl... Das ist doch nicht dein Ernst! Für was bist du denn her gekommen! Wenn du schon da bist, kannst du auch auf mich warten! Ich habe nichts von Wegfahren gesagt - lediglich ein Hupverbot hab ich dir auferlegt!! Wehe du fährst ohne mich, dann kannst du dich auf was gefasst machen!" Und ich setzte genervt meinen Weg fort.
Nach einem ausgiebigen Frühstück und meinem morgentlichen Anti-Routine-Styling machte ich mich auf zu Mike. Ich hasste langweilige Menschen, die jeden Tag gleich aussahen, sich jeden Tag den selben Aktivitäten widmeten und Tag für Tag mit den selben Menschen rumhangen. Deswegen versuchte ich so gut es ging, jeden Tag anders auszusehen - Make Up macht's möglich. ;)

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Hard-to-get-Bitch
DragosteNorry, die größte Schlampe von ganz Kentucky, wollte aus ihrem Alltag ausbrechen und ein neues Leben beginnen. Neues Leben, neue Umgebung, neue Freunde, eine erste Liebe. Sie wollte nicht mehr als Bitch gelten - Eleonor wollte einfach ein ganz norma...