Zweitens

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Wie in trance machte ich die Taschenlampe wieder aus und schloss meine Augen, um das ganze nicht mehr sehen zu müssen. Auf einmal war ich todmüde, aber ich Zwang mich dazu wach zu bleiben, da ich Angst hatte, dass ich nie wieder aufwachen würde. Aber es gelang mir nicht und ich schlief ein.

Nur ein paar Sekunden später öffnete ich meine Augen wieder und blickte in das Gesicht meines kleinen Bruders.  "Guten Morgen Schlafmütze, es gibt Frühstück", weckte er mich.
Mein kleiner Bruder James ist neun Jahre alt. Ich finde, er sieht mir ziemlich ähnlich. Er hat olivgrüne Augen und dunkelbraune, kurze Haare.
Ich war noch nie so glücklich darüber gewesen, in meinem Bett aufzuwachen. Ich warf die Decke zur Seite und umarmte James ganz fest:"Ich bin so froh, dass ich lebe!"  "Äh... Okay. Geht es dir gut?", fragte er misstrauisch. Als Antwort nickte ich bloß, rannte die Treppe hinunter, durch den Flur und zur Küche und setzte mich an den bereits mit frisch gebackenen Brötchen bedeckten Tisch.
Langsam begann ich meiner Mutter zu erzählen:"Ich hatte heute Nacht einen komischen Traum: Ich wurde lebendig beerdigt und war in dem Sarg gefangen. Aber alles hat sich so real angefühlt"  "Och Kind, du siehst zu viele Krimis!" Entsetzt starrte ich sie an. War das das einzige was sie dazu zu sagen hatte?
Ich grübelte den ganzen Tag über meinen seltsamen Traum. Hatte er was zu bedeuten? Oder war es gar kein Traum gewesen, sondern Realität?

CapturedWo Geschichten leben. Entdecke jetzt