Viertens

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Ich war nicht Zuhause, wie ich gedacht hatte sondern immer noch im Sarg und nicht James hatte mich gekitzelt, sondern eine riesige Vogelspinne mit langen, haarigen Beinen und einen Durchmesser von 15cm. Reflexartig fegte ich die Spinne mit einer Handbewegung aus meinem Gesicht. Aber stattdessen landete sie auf meinem linken Bein. Schnell knippste ich die Taschenlampe an. Wild, kreischend, angeekelt und ängstlich schüttelte ich sie ab. Ich entfernte mich so weit wie möglich von der riesigen Spinne und machte mich so klein wie nur möglich in diesem engen Sarg. Angstverzerrt stellte ich fest, dass das ganze unmöglich ein Traum sein konnte. Dafür fühlte es sich viel zu echt an.
Zu meinem Glück saß die Spinne nur reglos in der Ecke. Kaum hatte ich diesen Gedanken zuende gedacht krabbelt die Vogelspinne direkt auf mich zu und biss mir in die Ferse. Schmerzverzerrt schrie ich auf. Mir schossen Tränen in die Augen. Zitternd behielt ich das ekelhafte Tier im Auge, dass sich nicht mehr für mich zu interessieren schien. "Ich will nicht mehr! Ich will nach Hause!", wimmerte ich.
Schon wieder fing mein Handgelenk an zu jucken, ich musste mich wirklich beherrschen, dass ich mich nicht die ganze Zeit kratzte. Wie ein Häufchen-Elend in der Ecke liegend beobachtete ich wie die Spinne ein Netz webte. Komischerweise, wahrscheinlich aus Langeweile, begann ich mit ihr zu reden: "Wieso hast du mich gebissen?! Das war echt gemein von dir! Hör doch mal für einen Moment auf, dieses dumme Spinnennetz zu weben und hör mir stattdessen zu!" Im Nachhinein komme ich mir echt bescheuert vor. Schließlich hatte ich mit einem achtbeinigen Monster geredet. Langsam wurde meine Angst weniger, obwohl ich mich nicht traute die Spinne auch nur für eine Sekunde aus den Augen zu lassen.

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