23. August 2015
„Würdest du deine Sachen packen und in den Wagen steigen, mein Freund? Ich habe keine Lust dir das nochmal zu sagen!" ,mahnte meine Tante Cameron. Cameron war größer, stärker und sah bedrohlicher aus als ich, kein Zweifel, doch er war genau so stur wie ich.
Auch ich dachte ich hätte es vermeiden können, nicht mitkommen zu müssen zu einem Familienausflug, letztes Jahr und doch hatte ich mich zum Schluss überreden lassen.
„Nein, Jenna. Ich bleib bei Bobby!" ,sagte er mit einer ernsten Miene.
Bobby war ein netter Mann, aber er hatte auch viele Geheimnisse. Eines zum Beispiel war, dass er mein Onkel war und ich dies erst letztes Jahr erfahren durfte.
„Du wirst nicht bei ihm bleiben. Jetzt steig schon ein. Ohne dich fahre ich eh nicht." ,ermutigte ich ihn. Mit dieser Behauptung hatte ich es geschafft, denn ich war der Grund weshalb wir überhaupt umziehen mussten. Ich wurde gejagt! Und das von über hunderttausend übermenschlichen Kreaturen. Jeder von ihnen wollte meinen Tod, denn mit diesem war die Gefahr eines unnormalen Vampirs zur Hälfte erloschen. Zur Hälfte aus dem Grund, da es noch einen zweiten gab und das war mein echter Vater.
Ich könnte jedoch jeden von ihnen nur mit einem Kopfnicken in den Tod stürzen, denn die Kraft die ich besaß erlaubte es mir Dinge zu tun, von denen normale Menschen nicht einmal träumen konnten.
Cameron setzte sich, nachdem er seinen Koffer in den Kofferraum gequetscht hatte, zu mir auf die Rückbank des Familienvans meiner Tante Jenna und rollte genervt mit den Augen.
„Das kann doch nicht so schlimm werden!" ,ermunterte ich ihn, doch vergebens. Er schüttelte nur mit dem Kopf und sagte, ich solle meine Klappe halten. „Danke, ich hab dich auch lieb." ,entgegnete ich ihm sarkastisch.Jetzt
„Jenna!" ,ich stürmte ins stille Haus. Kein einzigstes Geräusch. Wo war sie nur? Erneut rief ich nach ihr und wirbelte hektisch umher. „Stella!" ,anstatt ihr baute sich nun Cameron vor mir auf. Er schien verwirrt und besorgt zu sein. „Cameron.. ich.. Elena! Sie ist tot." ,sagte ich, während meine Stimme ein einzigstes heulen war. Er schüttelte den Kopf: „Elena ist nicht tot, ich habe sie mit Damon und Stefan gesehen. Sie sind in Richtung des Salvatore Hauses gegangen." Das ergab keinen Sinn, schließlich hatte ich mit eigenen Augen miterlebt, wie sie erstochen wurde. Er trat an mich ran und griff mich an den Schultern, dann zog er mich etwas an sich heran und schaute mir tief in die Augen: „Beruhig dich Stella, Elena geht es gut." Diese schmale Distanz zwischen unseren Gesichtern, sodass ich schon fast seinen Atem auf meiner Haut spüren konnte, jagte mir einen Schauer über den Rücken. Ich starrte in seine tiefblauen Augen und schien plötzlich so verloren zu sein. Doch ich holte mich zurück und stieß mich leicht von ihm weg. „Ok.. alles klar. Morgen in der Schule, werden wir schon sehen, ob sie lebt oder nicht." Er nickte und ich lief schnell an ihm vorbei in mein Zimmer. Unten war Jenna auf der Couch eingeschlafen und von meinem Geschrei wach geworden. Ich hörte wie Cameron versuchte ihr die Situation zu erklären. Hinter meiner Tür ließ ich mich langsam auf den Boden gleiten und legte ein Ohr an das Holz. Ich hatte ein komisches Gefühl, nachdem er mich an den Schultern berührt und so tief in die Augen gestarrt hatte. Doch ich beschloss schleunigst über etwas anderes nachzudenken. Keineswegs wollte ich jetzt über meinen „Bruder" nachdenken. Also setzte ich mich an meine Hausaufgaben. Es musste so schnell wie möglich fertig werden, schließlich hatte ich wieder eine Menge schlimmer Lehrer bekommen, die mir immer wieder gerne eins reinwürgten.Als ich am nächsten Morgen zur Schule kam hatte ich bereits Bonnie erblickt und wollte zu ihr gehen. Sollte ich sie darauf ansprechen was gestern passiert war? Ich war mir nicht sicher, also behielt ich es erstmal für mich. „Hi, sorry nochmal, dass ich so früh wegmusste gestern." Ich sagte ihr, dass es kein Problem sei. Natürlich betrat in diesem Moment Jeremy den Gang und schlenderte direkt auf uns zu. Ich verdrehte die Augen. Bonnie wollte offensichtlich kein Gespräch mit ihm führen und doch versuchte er es immer wieder. Naja, so gesehen war das süß, doch andererseits nervte es unausstehlich. Allerdings konnte ich mich nicht einmischen, schließlich war es nicht meine Beziehung. Kurzerhand beschloss ich auf direktem Wege zu meinem Klassenzimmer zu gehen und drehte mich ruckartig um. Doch ich hatte nicht mit Cameron gerechnet in den ich volle Kanne hineinlief. Ich schaute zu ihm nach oben: „Kannst du nicht aufpassen?" ,fragte ich wütend. Er schien überrascht zu sein, dass ich ihn so anfuhr und entschuldigte sich etwas harsch. Dann schaute er mich noch einmal verwundert an und lief dann an mir vorbei.
Wieso hatte er mich überhaupt so aufgeregt? Es gab wirklich keinen Grund. Ich war von mir selbst etwas schockiert. Mutierte ich etwa heimlich zu einer Zicke? Ekliger Gedanke. Mich schauderte es und ich lief durch die Tür ins Klassenzimmer. „Hi" ,ich konnte es nicht fassen, als ich Elena unversehrt an meinem Nachbartisch sitzen sah. „Hey." ,grüßte sie zurück und dann kam auch schon Mrs. Wimble, die ihre alte, modrige Lehrertasche auf den Tisch knallen ließ. Mrs. Wimbles Lieblingsbeschäftigung war Nachsitzen zu verteilen und ich glaube auch Kinder fressen.
Ich hatte schon einmal eine Lehrerin, die mir das Leben zur Hölle machen wollte, ob es das zweite Mal auch so gut ausgeht und ich einfach wegziehe? Eher unwahrscheinlich. Noch einmal drehte ich mich zu Elena. Wie konnte es sein, dass nichts passiert war? Welches Mädchen wurde dann gestern getötet?
Wieso konnte Mystic Falls denn nicht einfach dieser Ort sein, von dem wir geglaubt hatten, dass er es sei.
Ein Schlag auf den Tisch rüttelte mich aus den Gedanken. „Na sowas, Mrs. Chester, woran denken wir denn? Womöglich an Connor Myfield aus dem Footballteam? Oder Tyler Lockwood? Vielleicht ja an Cameron Braeden, der Neue!" ,fragte mich Mrs. Wimble. Erstens war ich verstört, wie sie von diesen drei Typen sprach und zweitens angeekelt. Gespielt schaute ich sie an: „Warum sollte ich denn an meinen eigenen Bruder denken?"
Ertappt schaute sie auf: „Eh, ja stimmt, ihr seid ja Geschwister."
Ich schaute verwirrt zu Elena, die nur mit den Schultern zuckte. Mrs. Wimble ließ jedoch nicht locker. „Ihr seid Geschwister, wieso habt ihr dann nicht den gleichen Nachnahmen?"
Ich beschloss ihrer Fragerei ein Ende zusetzten, da sie mir zu aufdringlich wurde.
„Ich hab meine Mutter, als ich 10 war aufgeschlitzt in der Badewanne gefunden und dann hab ich schwere Depressionen bekommen, darauf hin hat mein Vater eine Frau geheiratet, die einen Sohn hatte, die hat sich dann allerdings auch aufgeschlitzt und jetzt überlege ich das selbe zu tun, denn alle Frauen in der Gegend meines Vaters schlitzten sich auf." Mrs. Wimble stand schockiert und wortlos vor mir und sprach kurz darauf hin ihr Beileid aus. Ich nickte: „Danke, das war eine sehr schwere Zeit für mich und meinen Bruder."
Elena lachte und schüttelte den Kopf. „Sie hat dir das wirklich abgekauft!" Ich nickte. „Die Alte kauft einem jeden Scheiß ab."Als ich aus der Schule wieder kam aß ich und setzte mich dann an die Hausaufgaben. Jedes Mal wenn ich das tat stellte ich mir die Frage, warum ich noch Hausaufgaben machte. Ich könnte einfach jedem Lehrer den Hals umdrehen und schon wäre ich raus aus dem Schneider.
Von unten hörte ich wie Cameron die Haustür aufschloss und danach Jenna begrüßte. Dann lief er hinauf und machte halt vor meinem Zimmer. Fixiert starrte ich auf mein Heft. 'Gott, lass ihn bloß nicht rein kommen!' ,fuhr es mir durch den Kopf, doch zu spät.
„Was war denn das für eine Tussen- Aktion heute in der Schule? Ist alles in Ordnung?" ,fragte er. Ich seufzte: „Alles in Ordnung!" Doch er ließ nicht locker: „Wenn etwas ist, dann kannst du mir das immer sagen, das weißt du doch. War Elena heute in der Schule?" Ich übersprang seine Predigt und kam direkt zu der Frage: „Ja war sie. Es geht ihr wirklich gut. Allerdings frage ich mich dann, wer dieses Mädchen war. Ich hätte schwören können, dass das Elena war."
Er zuckte mit den Schultern und verließ dann den Raum. „Vielleicht ein Doppelgänger?"
Das ließ mich erstarren. „Was hast du eben gesagt?" ,hakte ich nach. „Na vielleicht hat Elena ja einen Doppelgänger, darüber hab ich schon in einem von Jennas alten Büchern gelesen. Es sind Personen aus der gleichen Blutlinie, aus verschiedenen Generationen, doch sie sehen eins zu eins gleich aus. Selbst Zwillinge weisen manchmal mehr Unterschiede auf." Immer noch wie angefesselt stand mein Mund weit offen.
Und ich dachte Mystic Falls wäre der sicherste Ort, den es nur gäbe, doch allein damals als ich herausfand was Caroline und Tyler waren hätte ich mir schon denken können, dass hier einiges nicht mit rechten Dingen zu ging. „Mund zu sonst fliegt ne Fliege rein." ,sagte Cameron und klappte meinen Unterkiefer wieder nach oben. „Oh Gott, Hände weg." ,sagte ich und verscheuchte seine Hand. Er lachte und verließ mein Zimmer. Ich musste dem dringend nachgehen, was wenn Bonnie doch etwas wusste? Letztendlich, waren ihre Wurzeln auch welche des Hexentums. Ich schnappte schnell nach meinem Handy und tippte eine Nachricht an sie: 'Um 5 im Grill?'
Nachdem sie mir geantwortet hatte packte ich schnell meine Tasche ein und lief eilig zum Restaurant.„Hier!" ,rief ich und sah Bonnie, die langsam zu mir rüber schlenderte. „Was ist denn?" ,fragte sie und setzte sich auf die gegenüberliegende Bank. Erst stockte ich und überlegte noch einmal, ob es das Richtige war, doch dann fragte ich einfach. „Was ist gestern Abend am anderen Ende des Hauses ,in dem der Homecoming Ball war, passiert?"
Erschrocken blickte sie mich an und schüttelte den Kopf: „Wa.. was meinst du?"
Natürlich tat sie jetzt auf dumm. Ich beugte mich etwas weiter vor und schaute ihr in die Augen. „Du weißt genau was ich meine! Wer wurde gestern gepfählt?"
Hastig blickte sie sich um und legte dann ihren Zeigefinger auf die Lippen. „Woher weißt du davon?" Ich antwortete nicht auf ihre Frage, sondern hakte weiter auf der Tatsache mit dem Doppelgänger herum. „Hat Elena einen Doppelgänger?"
Sie schaute mich geschockt an: „Ok stop! Die Sache ist kompliziert. Kennst du dich mit Vampiren aus?" ,fragte sie. Und wie ich das tat, schließlich saß hier einer gerade vor ihr.
„Ein bisschen." ,log ich und forderte sie auf weiter zu reden. „Na gut, die Uhrvampire sind in Mystic Falls und darunter der Mächtigste von ihnen: Klaus! Er will Elena wegen ihres Doppelgängerbluts. Das Mädchen dass gestern gestorben ist, war Kathrin. Ihre Doppelgängerin."
Interessiert lauschte ich dem Vortrag, den sie mir hielt. Cameron hatte Recht gehabt. Kathrin war also eine Doppelgängerin von Elena. „Ist diese Kathrin jetzt tot?" ,fragte ich etwas besorgt. Bonnie verdrehte die Augen. „Schön wärs. Sie ist ein Vampir, sie kann nicht sterben."Hoffe es gefällt euch bisher!💕
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Bloodline /Hunted Vampire (pausiert)
Paranormal(Vampire Diaries) |2. Band der Bloodline Reihe| Senior Year. Das bedeutet neue Schule, neue Stadt, neue Freunde und das alles als frischer Vampir, der von tausenden Kreaturen gejagt wird. Stella ist 17 und eine der meist gejagten Vampire, des Überna...