Kapitel 1

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„Eren!" Mikasa war auf der Suche nach ihm. Seitdem er zu Hanji gegangen war, um ihr bei einem Experiment zu helfen, hatte sie ihn nicht mehr gesehen. „EREN!" Sie hielt die erste Person an, die ihr entgegenkam. „Armin. Weißt du, wo Eren ist?" Hochrot wich er ihrem Blick aus und versteckte etwas hinter sich. „Armin...", begann Mikasa drohend. Armin brach unter ihrem Blick zusammen. „Na ja..." Ein Kleinkind, das verblüffende Ähnlichkeit mit Eren hatte, lugte zwischen seinen Beinen hervor. „Da ist er." Mikasa schrie auf. „Ich bringe Hanji um! Was hat sie mit Eren gemacht?!" Sie kniete sich vor ihn hin. „Hi Eren. Du erinnerst dich an mich, oder?" Zu ihrem Entsetzten traten Eren Tränen in die geweiteten Augen. „Seine Erinnerungen sind eventuell intakt. Aber sein Gehirn wurde auf das eines Kleinkindes zurückgesetzt." „Eventuell?!" Mikasa wälzte sich auf dem Boden hin und her. „Er hat mich abgewiesen..." Armin stöhnte auf. „Jetzt reagierst du aber über..." „Hey." Panisch fuhrer herum. „Corporal!" „Wo ist Eren? Ich hab Sachen für ihn zu tun." Nervös schob Armin Eren wieder hinter sich. „Ähm..." „Und wieso liegt Ackerman heulend auf dem Boden?" Bevor Armin antworteten konnte, tapste Eren hinter seinem Rücken hervor und auf Levi zu. Er griff dessen Hosenbein und schaute mit tränenden Augen und zitternder Lippe zu ihm auf. Perplex starrte Levi zurück. „Erklärung!" „Experiment...", murmelte Armin schuldig, der Hanji eigentlich versprochen hatte, Levi nichts zu sagen. „Vierauge! Komm her!", brüllte Levi, was Eren zum heulen brachte. „Toll: Jetzt schreit er." Verwundert blickte er hinunter, als Eren ihm die Arme entgegenstreckte. „Aam..." Mit verzogenem Gesicht hob Levi Eren hoch, der sich sofort an ihn schmiegte und in sein Hemd schluchzte. Wütend starrte Mikasa Levi an. „Na klar. NA KLAR!" „Sei still!", fuhr Levi sie an, nachdem Eren nach ihrem Ausbruch wieder angefangen hatte, zu heulen. Ein lautes Knurren unterbrach ihn. „Hunga." Eren verzog das Gesicht. Fassungslos blickte Levi zu Armin. Der zuckte mit den Schultern. „Weinen macht hungrig." Seufzend trug Levi Eren in die Kantine, während Armin etwas zu essen besorgte und Mikasa verstört mit am Tisch saß. „Ich dachte, du magst keine Kinder, Corporal", stellte Armin fest, während Eren neben Levi ein Chaos veranstalte, als er etwas unbeholfen mit dem Löffel hantierte. „Tu ich auch nicht. Aber er ist in Ordnung", antwortete Levi und warf Eren einen warnenden Blick zu. „Schuligun, aba Löffel is ... schwea." Levi stöhnte genervt auf. „In was für ein Alter hat Vierauge ihn denn zurückversetzt?" Er nahm eine Servierte und wischte zuerst Erens Mund, dann den Tisch ab. Anschließend nahm er Eren den Löffel aus der Hand und begann, ihn zu füttern, was besser funktionierte, aber die Hälfte immer noch daneben landete, was größtenteils daran lag, dass Eren nicht stillsitzen wollte. „Ich glaube, es geht besser, wenn du ihn auf den Schoß nimmst, sir." Mikasa warf ihm einen Todesblick zu, als er Armins Vorschlag ausprobierte. Tatsächlich hatte er wesentlich bessere Kontrolle so und schaffte es, dass das Essen zumindest in Erens Mundbereich landete. Nachdem er ihm den Mund erneut abgewischt hatte, kuschelte Eren sich gegen Levis Brust und schloss gähnend die Augen. „Wie kann er jetzt schon müde sein?", fragte Levi, etwas überrumpelt mit der Situation eines schlafenden Eren auf seinem Schoß. „Kleinkind", erinnerte Armin. „Ahh, hier ist er." Hanji hatte lautstark den Raum betreten und warnende Blicke von Mikasa, Levi und Armin geerntet. „Schhh!" „Vierauge", begann Levi drohend leise. „Was denkst du, hast du gemacht?" Hanji grinste. „Ach, er ist doch ganz süß so." „Du!" Levi stand abrupt auf und erinnerte sich gerade noch rechtzeitig an Eren. Schnell fasste er ihn so, dass er nicht hinunterfiel und sicher gegen Levis Brust gepresst schlief. „Komm runter, ich verstehe, ich verstehe. Ich arbeite daran, okay? Bis dahin bist du sein Babysitter." „Was?!" Alle drei schrien gleichzeitig auf, was Eren nicht zu stören schien. „Was ist mit mir?" „Wieso ich?" „Keine Sorge Levi. Armin und Mikasa können dir helfen. Wenn du im sterben liegst. Solange helfen sie mir bei den Forschungen. Ihr beide kennt Eren schließlich am besten und in diesem Zustand kann ich ihn nicht gebrauchen." * Zähneknirschend gab Levi nach. „Ich muss Papierkram erledigen." Sauer verschwander mit Eren auf dem Arm in seinem Büro. Schon erschöpft legte er das Kleinkind auf einen freien Stuhl und ließ sich selbst hinter seinem Schreibtisch nieder. Er beobachtete den schlafenden Eren, der friedlich ein- und ausatmete. Was für ein Chaos. Na ja, es war schon ganz nett, dass Eren kleiner war als er. Eine Viertelstunde später legte er seufzend den Stift ab. Es hatte keinen Sinn, im Moment konnte er sich sowieso nicht konzentrieren. Seinem Gähnen nachgebend hob er Eren hoch und nahm ihn mit ins Schlafzimmer. Ein wenig ratlos starrte er auf Eren, der in seinem normalen, nun aber viel zu großen T-Shirt dalag. Nach einigem Nachdenken steckte Levi ihn schließlich in eins seiner Schlafanzugsoberteile. Nachdem er im Bad durch war und sich umgezogen hatte, legte er sich mit Eren auf dem Bauch ins Bett. Die ruhige Atmung des Kleinen übertrug sich auf ihn und er schlief bald ein.


Levi erwachte, als die Person auf seinem Bauch plötzlich sehr viel schwerer wurde. „Eren! Was soll d... Gut, du bist wieder normal." Eren, zurück in seiner alten Größe, wachte ebenfalls auf und blickte ihn schlaftrunkend an. „Hallo Corporal ... Whoa! Was mache ich hier?" Seine Augen weiten sich. „Hab ich geschlafwandelt? Wenn ja tut mir das leid, ich..." „Weißt du nicht, was passiert ist?" Levi blickte ihn ausdruckslos an. Eren war aus dem Bett gesprungen und rotangelaufen, als er bemerkte, dass er eins von Levis Schlafshirts trug. „Hat du mich umgezogen, sir?" „Du warst ein Kleinkind." „WAS?!" „Vierauges Experiment ist schiefgegangen." Eren runzelte die Stirn. „An das Experiment erinnere ich mich. Aber sonst..." Levi seufzte. „Ich wurde zu deinem Babysitter ernannt. Als ob ich das nicht eh schon wäre..." Nun feuerrot im Gesicht starrte Eren nach unten. „Oh. Tut mir leid, wenn es extra Aufwand war. Ich erinnere mich überhaupt nicht." „Daran kann man auch nichts mehr ändern. Raus jetzt, wenn du wieder normal bist." „J-ja..." Schnell stolperte Eren aus dem Zimmer und Levi ließ sich zurück in die Kissen fallen. Lange hatte er aber nicht seine Ruhe. Etwa eine Stunde später klopfte Mikasa an seine Tür. „Du kannst Eren nicht um diese Uhrzeit und vor allem nicht alleine rumlaufen lassen!" Sie hatte Mühe, Eren auf ihrem Arm zu halten, der rumzappelte und die Umgebung zusammenschrie. „Was... Vorhin war er wieder normal..." „Jetzt ist er es nicht mehr!", fuhr Mikasa ihn enttäuscht und sauer an. „Ich würde ihn ja bei mir behalten, aber aus irgendeinem Grund mag er mich nicht." Stöhnend nahm Levi ihr Eren ab. „Ich mach Vierauge so fertig."


Toddler Terror (Deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt