Raven Elizabeth Witchwood ist ein neunzehn Jahre altes Mädchen, was sich kaum um Regeln schert. Es ist ihr egal, ob etwas verboten ist, sie macht es trotzdem. Sie liebt es diesen besonderen Kick zu spüren wenn sie es tut. Das gefrieren des Blutes in ihren Adern wenn man fast erwischt wird, das rasende Herz klopfen wenn man sich abends noch raus schleicht.Und so geht es ihr auch heute.
Leise und geschickt steigt sie in ihr eigenes Zimmer ein. Ein selbstsicheres Grinsen ziert ihre, wegen der Kälte leicht blauen, Lippen. Nun steht sie wieder in ihrem Zimmer, so wie eigentlich jede Nacht wenn sie sich nach Ausgangssperre raus schleicht. Sie streift sich gerade ihre schwarze Lederjacke von den Schultern, als das Licht angeht. Ihr grinsen bleibt bestehen, als sie sich zu ihrem Zwillingsbruder, Alex Witchwood, umdreht, der im Rahmen der Kastanien braunen Tür steht. Mit verschränkten Armen betrachtet er seine drei Minuten ältere Schwester.
,,Du bist Spät, Nee-Chan", sagt er, darauf bedacht leise zu reden um ihre Eltern nicht zu wecken.
Die Augen verdrehend geht sie zu ihrem Schrank um sich eine Schlafhose und ein Schlafshirt , sowie frische Unterwäsche herauszuholen.
,,Nee-Chan? Ist das Japanisch oder Chinesisch, ich kann die Sprachen nie auseinander halten", meint sie und macht sich offensichtlich über ihren Bruder lustig. Sie findet es albern, dass er nur wegen ein paar seiner Animes, plötzlich Japanisch lernen will.
,,Es ist Japanisch", erwidert er Stolz. Raven belächelt es nur und legt ihre Klamotten auf ihr Bett. Sie zieht ihre Schuhe aus und stellt sie neben ihren Schreibtisch. Ein kurzer Blick auf die digitale Uhr auf den Nachttisch um ihr zu verraten, dass es schon kurz vor eins ist. Sie sieht ihren Bruder an und deutet mit ihrem Finger auf die Uhr.
,,Ziemlich Spät, Bruderherz. Geh lieber ins Bett, sonst kommst du morgen mit dem Arsch nicht hoch", sagt sie lächelnd. Er sieht sie für einen Augenblick komisch an.
,,Aber das gilt doch auch für dich, Nee-Chan", kontert er, geht aber schließlich in sein Zimmer, denn er würde sonst wirklich schlecht aufstehen können. Raven schließt ihre Zimmertür und zieht sich aus. Gemütlich zieht sie ihr Schlafanzug an, das aus einer kurzen schwarzen Shorts und einem blauem Bauch-freiem T-Shirt besteht. Mit schnellen Handbewegungen hat sie sich mit einem, um ihr Handgelenk gebundenes, Haargummi ihr Schwarze Mähne zu einem unordentlichen Dutt zusammen gebunden.
Aus ihrer Jackentasche holt sie sich noch ihr Smartphone und legt sich ins Bett. Seufzend scrollt sie durch ihre verschiedenen Benachrichtigungen die sie bekommen hat. Einige sind von Instagram und Whats App, ein paar von Facebook und Twitter.
Wie üblich, denkt sich Raven während sie sich die Sachen ansieht. Instagram kündigt ein paar neue Follower an, Facebook schlägt neue Freunde und witzige videos vor, Twitter zeigt verschiedene Tweets von Promis an und Whats App ein paar neue Nachrichten.
Als sie ihre empfangenen Nachrichten als Langweilig empfindet, legt sie das Handy weg und kuschelt sich in ihre Decke ein. Sie schließt ihre Augen und seufzt wohlig auf.
Und so läuft es jeden Abend ab. Jeden Abend, seit 2 Jahren, ist sie Nachts unterwegs. Öfters trinkt sie auch, was ihrem Bruder missfällt. Jedes Mal belehrt er sie, was für Gefahren der Alkohol mit sich bringt. Und jedes Mal belächelt sie sein Gerede, wuschelt ihm durch sein schwarzes, weiches Haar und lässt ihn stehen.
Als sie also gerade dabei ist einzuschlafen, wie es normale Leute spät in der Nacht auch tun, leuchtet ihr Handy Bildschirm auf. Genervt stöhnt sie auf und greift nach dem schwarzen Handy. Mit halb geöffneten Augen sieht sie auf ihr Bildschirm und muss in der nächsten Sekunde die Augen verdrehen.
DU LIEST GERADE
Iron Heart, der Käfig den ich mir schuf.
Teen FictionRaven Elizabeth Witchwood, freut mich, dass du hier bist. Willkommen zur Geschichte meines Lebens.