1. Chapter

1.2K 44 10
                                    


1. Chapter

Ich kam vor meinem Schließfach an, gab den Code ein und öffnete die kleine silberne Eisentür. Sofort nahm ich meine Mathebücher raus und legte ordentlich das Biologiebuch hinein. Nachdem ich mein Buch und meine Formelsammlung in meine Tasche gestopft hatte, schloss ich mein Schließfach wieder. Gerade wollte ich in die nächste Stunde gehen, als ich ein bekanntes Lachen hörte. Dieses Lachen würde ich überall erkennen. Mein Blick schweifte durch den Schulflur. Etwas von mir entfernt sah ich ihn. Liam Payne! Den Kapitän des Footballteams. Der beliebteste Junge der Schule. Alle Mädchen wollten etwas von ihm und zogen regelrecht ihre Shirts weiter nach unten wenn er an ihnen vorbei ging. Jedes Mädchen wollte mit ihm zusammen sein oder einmal mit ihm schlafen.

Mein Herz schlug schneller gegen meinen Brustkorb und mein Atem wurde unregelmäßiger. Verträumt schaute ich ihn an. Seine braunen Haare waren wie immer perfekt nach oben gestylt. Heute trug er eine dunkle Jeans und ein weißes Shirt. Wenn ich nur an seine braunen Augen dachte, fing mein Bauch an zu kribbeln. Ich war zwar nicht eine dieser Mädchen die ihr Shirt weiter nach unten zogen, aber mein Herz würde dahinschmelzen wenn er mich beachten würde. Meine Gefühle zu ihm waren nicht, weil er gut aussah und ich so einen besseren Status bekommen würde. Nein, ich war schon in ihn verknallt da hatte er noch Pickel im Gesicht, hatte keine Muskeln und war nicht einer der beliebten Schüler. Aber eigentlich sollte ich ihn hassen für das was er mir antat, doch ich tat es nicht. Ich konnte es nicht einmal. Lange hatte ich versucht zu verdrängen, dass ich ihn liebe. Inzwischen habe ich es aufgegeben. Vielleicht war genau das Liebe, wenn du ihn hassen solltest aber es nicht kannst. Auch ohne ihn ansprechen zu müssen, wusste ich er würde sich niemals in mich verlieben, geschweige denn sich mit mir abgeben. So sehr ich es auch wollte. Ich war nicht sehr beliebt auf dieser Schule. Viele hielten mich für einen Streber, was ich wahrscheinlich auch war.

„Kaya?", riss mich eine bekannte Stimme aus meinen Gedanken. Ich drehte mich um und sah Danny, meinen besten und einzigen Freund, vor mir stehen. Fragend schaute ich ihn an, doch bevor er etwas sagen konnte unterbrach ihn die Schulglocke. „Wir reden in der Mittagspause.", sagte ich und ging zu meiner nächsten Stunde. Dort angekommen setzte ich mich in die vorletzte Reihe und packte meine Sachen aus. Der Klassenraum füllte sich immer mehr, bis dann auch Mister Clain, unser Mathelehrer, herein kam. Er ließ seine dunkelbraune Ledertasche aufs Pult fallen, was einen lauten Knall verursachte. Die ganze Klasse verstummte und sah nach vorne. Mister Clain begann mit dem Unterricht und ich versuchte mich auf seinen Unterricht zu konzentrieren. Was nicht sonderlich gut klappte, denn hinter mit saßen Harry und Zayn. Die Beiden waren ebenfalls im Footballteam und gehörten zu Liam's Clique. Sie spuckten Papierkugeln in meinen Nacken und lachte immer wenn ich zusammen zuckte.

Das war der einzige Kurs denn ich mit Harry und Zayn hatte, da ich nur Leistungskurse belegte. Manchmal kam es mir so vor, als hätten sie den Leistungskurs in Mathe nur wegen mir belegt. Damit sie mich mit Papierkugeln abwerfen oder mit ihren Füßen die ganze Zeit gegen meinen Stuhl schlagen konnten. Die ganze Stunde wischte ich mir die von spuckte bedeckten Papierkugeln aus meinem Nacken. Angewidert hatte ich mir ein Taschentuch aus meinem Rucksack genommen und wischte mir meine Hände ab. Währenddessen schrieb ich den Eintrag an der Tafel mit und versuchte mich irgendwie auf das neue Thema zu konzentrieren. Die Schulglocke erlöste mich von weiteren Papierkugeln. Schnell packte ich meine Sachen, während Harry und Zayn lachend an mir vorbei liefen. Nachdem ich meine Sachen gepackt hatte, ging ich aus dem Klassenzimmer zu meinem Spint um meine Bücher abzulegen.

Ich gab wieder den Code meines Schlosses ein und öffnete die Spint Tür. Doch in dem Moment wo ich sie öffnete, spritze rote Farbe heraus. Die ganze Farbe landete in meinem Gesicht und nahm mir somit die Sicht. Hinter mir hörte ich Gelächter, was immer mehr wurde. In meinen Augen sammelten sich Tränen, die langsam meinen Wangen nach unten flossen. „Kaya, komm.", hörte ich Danny's Stimme. Seine Hände umfassten meine Oberarme und er half mir von hier zu verschwinden. Meine Augen waren immer noch geschlossen. So prägten sich wenigstens nicht die Gesichter der Anderen ein, denn ihre Blicke würde sich mein Gedächtnis merken und mich für lange Zeit verfolgen. Das Gelächter wurde immer leiser. Ich hörte wie Danny eine Tür öffnete und erst jetzt machte ich meine Augen auf. Wir befanden uns in einer der Mädchentoiletten. Leise aufseufzend schaute ich mich in einen der fünf Spiegel an, die an der Wand über jeweils einem Waschbecken hingen. Die Farbe klebte in meinem Gesicht, auch einzelne Farbspritzer waren in meinen Haaren. Mein weißer Pullover war zur Hälfte mit roter Farbe bedeckt. Durch diesen Anblick weinte ich nur noch mehr. Ich wusste nicht wie ich das alles noch weiter durchhalten sollte. „W-wieso muss mir sowas passieren?", fragte ich meinen besten Freund mit zitternder Stimme. Danny zog mich in eine feste Umarmung und versuchte mich zu beruhigen. „Ich weiß es hilft dir nicht, aber bald kannst du von hier verschwinden. Das Leben auf der High School ist in zwei Monaten vorbei. Wir werden diese Zeit noch durchstehen. Okay, Prinzessin?" Leicht nickte ich. Nur seine Stimme konnte mich so beruhigen. Sie gab mir Wärme und ein Gefühl von Geborgenheit.

Red Rose » l.p. *On Hold* Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt