2) Furie

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Serena

Ich wachte auf und machte mich entspannt fertig. Ich duschte, zog mir die Klamotten an, die Dad für mich hat besorgen lassen, kämmte meine Haare und schminkte mich. Dad hatte mit eine schwarze Jeans, eine dunkelrote lockere Bluse mit V-Ausschnitt, schwarze Stiefel, die bis kurz unter meine Knie gingen und eine ebenfalls schwarze Lederjacke herausgesucht. Dad und sein Lederfetisch...

Meine Augen hatte ich mir wie immer etwas dunkler geschminkt und meine Lippen glänzten leicht. Das einzige was jetzt noch ziemlich unnormal aussah, war meine Augenfarbe. Sie wirkten immer so als würde ein Feuer in ihnen lodern und ich konnte mir nicht vorstellen, dass es bei den Menschen auch so war.

Schließlich nahm ich mir meine Tasche und steckte mir zwei kleine Dolche in meine Stiefel. Dann ging ich aus meinem Zimmer und lief die elendig langen Treppen und Gänge bis zum Wohnzimmer hinunter. Wenn ich irgendwann einmal ein Haus bauen sollte, würde ich eindeutig ein kleineres bauen. Kein riesiges Schloss.

Ich kam im Wohnzimmer an und dort saß auch schon Dad, der mich schon erwartet hatte.

"Es kann losgehen, Dad.", verkündete ich und konnte die Freude in meiner Stimme nicht zurückhalten. Endlich durfte ich aus der Hölle raus. Dad stand auf und kam auf mich zu. Er breitete seine Arme aus und deutete mir an ihn zu umarmen. Er war der einzige, den ich umarmen konnte, ohne, dass ich diese Dinge sah, weil er auf irgendeine göttliche Art und Weise meine Kräfte unterdrücken konnte.

"Dad...", fing ich genervt an, ging aber trotzdem auf ihn zu und umarmte ihn kurz. Er roch wie immer nach Rauch und Feuer, wie ich auch. Ich war kein Umarm-Typ und das wusste er.

"Wir müssen, bevor du aufbrichst, noch einige Sachen klären, Tochter.", verkündete er und ließ mich los. "Wie machen wir das mit meinen Augen?" Er sah mich kurz irritiert an. "Ich denke nicht, dass alle Menschen Augen wie Feuer haben." Die Genervtheit in meiner Stimme konnte ich nicht zurückhalten. "Darum brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Menschen werden deine göttlichen Augen nicht sehen können. Nur göttliche Wesen wie Halbgötter und naja...Götter können sie sehen.", erklärte er.

"Okay. Muss ich sonst noch was wissen?"

"Zeus will den Herrscherblitz bis zur Sommersonnenwende zurückhaben ansonsten bricht Krieg aus. Du musst es also in 15 Tagen schaffen den Blitz und den Jungen hierherzubringen. Alecto befindet sich schon in der Schule in ihrer Menschenform. Gib ihr ein Zeichen, dass sie angreifen soll. Außerdem erwarte ich, dass du mit mir Kontakt aufnimmst, sobald du etwas Wichtiges erfährst oder etwas passiert." Ich nickte mehrmals während seiner Erzählung und atmete dann tief durch.

"...und versuche möglichst wenig in Brand zu stecken. Die Welt da oben ist leicht entzündlich. Und berühre am besten nicht so viele andere Menschen!", erinnerte er mich und ich nickte.

"Ich weiß."

"Ich glaube, ich sollte dann langsam mal los.", drängte ich, doch im nächsten Moment hörte ich die Stimme meiner Mutter mal wieder: "Ich muss mich doch auch noch von dir verabschieden.", sagte sie und kam auf mich zu.

"Pass bitte gut auf dich auf, okay? Und vertraue dir selbst.", sagte sie eindringlich und ich sah sie mit einem Ernsthaft-Mom-Blick an. Sie lächelte nur irgendwie traurig und fügte dann hinzu.

"Wenigstens kannst du der Hölle hier unten entfliehen.", seufzte sie und ich sah kurz über meine Schulter zu meinem Vater, der sich gerade mit seiner Kralle eine Weintraube aufspießte und in seinen Mund schob.

"Halte dich an Luke, den Sohn des Hermes. Er hasst seinen Vater.", ergänzte Persephone und ich nickte, wenn auch etwas irritiert. Mom drückte mir eine blau-türkis schimmernde Perle in die Hand und ging dann einen Schritt zurück. Natürlich wusste ich von den Perlen.

Love can change you (1) // Percy JacksonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt