My City #nctff

My City 3

(Noir)

Seonghoon ging wieder an seine Arbeit und lies mich mit einem fragenden Ausdruck im Gesicht einfach stehen.

Yunsung trat neben mich.
,,Was erlaubt er sich? Mir einfach verschreiben, was ich zu mir zu nehmen habe. Das zeug schmeckt widerlich." meckerte ich und beobachtete meinen Bruder, wie er gerade irgendeine Pflanze zerstampfte.

Yunsung seufzte.
,,Tu lieber was er sagt. Er will dich nur beschützen. Du bist die einzige Familie die ihm noch geblieben ist. Auch wenn er sagt, das wir Jungs auch seine Familie sind, so bist du ihm noch wichtiger als wir.
Er könnte es nicht ertragen, dich auch noch zu verlieren."

,,Aber die Jungs sind ganz normale Menschen, wie wir auch. Wie soll mich ein widerliches Zeug vor denen schützen?" fragte ich verwirrt und sah zu Yunsung hoch.

Erneut entfuhr ihm ein seufzer und auch sein Blick lag jetzt liebevoll auf mir.
,,Ich denke, das sollte er dir lieber selber erklären.
Tu erstmal das was er sagt. Damit er sich nicht noch mehr um dich sorgen muss."

Ich steckte das Fläschchen in meine Hosentasche und lächelte Yoonsung an.
,,Ich gehe jetzt erstmal zurück zu Sunny."
,,Mach das. Grüß sie lieb von mir."
,,Mach ich." rief ich noch zurück, bevor ich den hinteren Bereich verließ und wieder den grüßen Raum dieses Clubs betrat.

Yunsung hat schon länger Gefühle für Sunny. Nur weis er davon noch nichts. Man sieht es ihm aber an. So wie er sie immer ansieht oder auch wie eben Grüße weiter gibt oder manchmal auch einfach nur fragt wie es ihr geht, wenn wir beide was zusammen unternehmen.

Yunsung ist mein bester Freund und Exfreund.
Bis vor vier Jahren waren wir über drei Jahre zusammen und wir beide dachten, das es ewig halten würde und er hat mir sogar versprochen, mir mal einen Heiratsantrag zu machen. Jedoch haben wir nach zweieinhalb Jahren angefangen uns auseinander zu leben, da er mit dem Studium beschäftigt war und nebenbei noch hier in Seongs Club arbeitete. Ich hatte ebenfalls angefangen Lehramt zu Studieren und sollte bald fertig werden.

Wir hatten also kaum noch Zeit miteinander verbracht und nach 8 Monaten, haben wir dann beschlossen, das es nicht mehr brachte weiterhin zusammenzubleiben. Die Gefühle wurden auch weniger, aber wir versprachen uns beste Freunde zu bleiben.

Wahrscheinlich sagt ihr jetzt, das es nicht klappt, aber es klappt tatsächlich.
Wir können sehr gut über die Zeit, wo wir noch ein Paar waren, reden ohne uns irgendwie schlecht oder unbehaglich zu fühlen. Wir lachen sogar darüber und bezeichnen jetzt diese Zeit, als 'Reifungszeit'. Das heisst, das wir in der Zeit einfach reifer geworden sind.

Lächelnd ging ich zu Sunny und setzte mich neben ihr auf den Barhocker.
,,Na? Woran denkst du wieder?" lachte Sunny und holte mich somit aus den Gedanken.

,,Ach, ich habe wieder an die Zeit von vor vier Jahren gedacht." lachte ich und winkte ab.
Sunny lächelte. ,,Wünschst du dir manchmal wieder die Zeit zurück?" fragte sie nachdenklich und nahm einen Schluck ihres Cocktails.

Ich schüttelte jedoch den Kopf.
,,Nein, es ist gut so wie es ist. Aber ich bereue die Zeit mit ihm nicht. Er ist ein toller Kerl und wird bestimmt bald seine Traumfrau finden." sagte ich lächelnd und nahm keinen Tequila wieder in die Hand.

,,Hahah, und du deinen Traummann." lachte Sunny und deutete mit den Kopf nach links. Ich drehte mich in die Richtung und sah wie Minhyuk einem Gast gerade lächelnd einen Drink überreichte, kassierte und die Theke mit einem Lappen überwischte.

Sein Blick streifte meinen und winkte kurz lächelnd zu uns rüber.

Ich drehte mich wieder um zu Sunny und lachte.
,,Du glaubst also das Minhyuk dieser ist oder wie?" fragte ich lachend und sie zuckte mit den Achseln.
,,Who knows, who knows." sagte sie nur und nippte an ihrem Glas.

Ich lachte wieder und mein Blick streifte wieder den von Minhyuk.

Nein. Da ist nichts. Wir machen nur zwischendurch was miteinander oder reden einfach öfters. Er kam vor einem halben mal auf mich zu und fragte nach Rat wie er ein gewisses Mädchen beeindrucken konnte.
Ich konnte ihm wohl helfen, nur dauerte die Beziehung nicht lange an.
Die Unterhaltungen und treffen haben wir jedoch nicht ausgelassen. Ich würde sagen er ist wie ein Bruder für mich, aber mehr nicht.