Kapitel 4

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>Jonas Schätzchen! Ist Lis schon wach oder mit wem redest du?<

Ertöt die Stimme meiner Mom aus dem Zimmer nebenan.

>Ja, sie ist wach! Wir kommen sofort! Hast du hunger? Die anderen haben schon angefangen.<

Letzteres gilt mir. Er wirkt aber immer noch ziemlich unbeholfen. als er mir seine Hand zum aufstehen reicht. Jetzt stehe ich vor ihm. Er ist ungefähr einen Kopf größer als ich.

>Wieso bist eigentlich gerade du bei mir und nicht meine Mom oder Flora, meine Schwester? <

Man muss kein Lügendetektor sein, um zu wissen , dass seine weiteren Worte frei erfunden sind. 

>Also, du... ich meine ich wollte Ähhm... bei dir sein wenn du aufwachst um ich zu Ähh... vergewissern, dass es dir gut geht, weil , als ich dich da so.. zusammengeklappt gesehen habe, hast du mir ... leid getan.. uuuund.. Ähhm ja.<

Er kratzt sich verlegen am Hinterkopf. 

>Aaaaaja.< Gebe ich nur misstrauisch zurück. Als wir zusammen ins Nebenzimmer gehen, welches wie sich herausgestellt hat das Esszimmer ist, bemerke ich ein Zeichen auf seinem linken Arm, welches sich von der Innenseite der Handfläche über das Handgelenk bis zur Mitte des Unterarms zieht.

>Was ist das?<

frage ich und will gerade seinen Arm umdrehen, doch er hält meine Hand vorher fest. 

>Ein Tattoo< Sagt er nur kalt. Man wird aus ihm echt nicht schlau..

Das Esszimmer ist echt riesig groß und der Tisch reicht locker für 20 Personen. Denn dieser steht in der Mitte und erstreckt sich von der gegenüber liegenden Wand, in die Mitte des Raumes. An jeder Seite haben 10 Personen Platz und vor Kopf ist auch noch ein Platz. Also passen insgesammt 21 Personen dran.

Wofür braucht man bitte so viel Platz? die sind doch nur zu zweit, denke ich. 

Rechts und links befinden sich ebenso riesen Schränke, in denen wahrscheinlich alles mögliche an Geschirr steht. Jonas und ich setzen uns gegenüber direkt an die Wand. Ich schaue ihn mit einem misstrauischen Blick an und er wird wieder einmal nervös. 

>Was war eigentlich mit dir los, Lis? Ich meine, weil du zusammengebrochen bist.<

Ha! Jetzt sage ich auch die Wahrheit, wenn ich schon gefragt werde. 

Ich schaue kurz zu Jonas welcher kaum merklich in meine Richtung mit dem Kopf schüttelt, doch ich ignoriere diese Geste einfach.

>Also da war so ein Schatten als ich ausgestiegen bin und auf einmal ist dieser in jon-< 

Weiter lässt jonas mich nicht sprechen, denn er antwortet einfach weiter an meiner Stelle. 

>Sie war verwirrt und weiß es, schätze ich, selbst nicht. <

Da das Thema dann für meine Mom geklärt ist, komme ich nicht mehr zu Wort und kann Jonnas einfach nur immer weiter böse anfunkeln, während wir weiter essen. Nach einer Weile kommt ein Mädchen. Ungefähr zwei Jahre älter als ich, ins Esszimmer und gibt Harry einen Kuss auf die Wange und Jonas sowie Mom eine Umarmung. 

>Jessica, Liebes! Wie war das Shoppen? <

>Super! Schön das ihr hier seid! <

Wer ist das denn jetzt? Und woher kennt Mom sie?

> Oh Entschuldigung. Das ist Jonas'Schwester, Jessica.<

Sagt Mom dann auch endlich, als hätte sie meine Gedanken gelesen.

Sie setzt sich neben Jonas und strahlt mit der Sonne um die Wette. Ich hasse es, wenn Leute zu gut gelaunt sind.

Es kommt noch jemand rein. Eine Frau mit blonden Haaren und einer Schürze. Ich schätze sie auf Ende 40. 

>Was möchten Sie denn zum Dessert haben?< 

Und wer ist das jetzt?

Anscheinend hat sie meine Gedanken gelesen, denn sie antwortet

>Ach ja, natürlich. Das ist Frau Scholz, unsere Haushälterin. Aber alle nennen sie Lottie. <

Sie zeigt Flora und mir ein zuckersüßes Lächeln. Ich kann diese Jessica jetzt schon nicht leiden. Immer muss die gut drauf sein. Ich mache den Anfang, da keiner auf die Idee kommt, mache ich den Anfang und stelle mich vor. 

>Hey, ich bin Li-< 

Doch Lottie unterbricht mich.

>Das weiß ich doch schon längst, Liebes. Grace hat mit schon so viel von euch erzählt! <

Moment, bitte was?! Ich dachte Hary wäre nur ein Arbeitskollege wie Mom es immer nennt, aber dass sie sich anscheinend schon so oft getroffen haben, dass selbst deren Haushälterin über Flora und mich bescheid weiß...

>Wir müssen euch etwas sagen..< 

Ich schaue Mom verwirrt an und bin glaube ich nicht die einzige. Sie blickt unsicher zu Harry, welcher kaum merklich nickt, und Mom fängt an wie eine Verrückte zu lächeln.

Alle Blicke liegen auf den Beiden. 

Mom dreht sich wieder zu uns.

>Harry und ich sind Verlobt. < ...




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