Am Morgen verschlafe ich. Und genau wie am Vortag in Geschichte, träume ich von Schatten. Jedoch nur kurz, denn ich bin so müde, dass ich in einen tiefen Schlaf falle. Doch jetzt ist es 14:00 Uhr und weder meine Schwester, noch meine Mutter lassen sich blicken.
Ich schlurfe in die Küche, mache mir einen doppelten expresso und schalte den Fernsehr ein. Das Telefon klingelt: Der AB. Also laufe ich zum Festnetz und höre ihn ab.
>Hallo Schätzchen!<
Unverkennbar meine Mom.
>Kannst du gleich zum Markt kommen? Flora und ich sind schon hier. Fahr doch bite mit dem Bus. Wir warten hier auf dich.<
>Na toll!< Fluche ich.
Meine Hausschuhe über den Boden schlurfend, mache ich den Fernsehr also wieder aus. Dann gehe ich in mein Zimmer, ziehe mir das erstbeste Sommerkleid an und laufe zum Bus. Ich steige gerade ein, als Mom anruft.
>Äh, wir sind jetzt schon zu Harry nach Hause gefahren, Lis.<
>Dann komm ich eben nicht. Wie denn auch? Ich weiß noch nicht mal wo der wohnt!<
>Reg dich doch bitte nicht auf. Der Jonas wartet do-<
>Warte mal. Erstmal sagst du mir wer Harry und wer Jonas ist. <
> Harry ist mein Arbeitskollege und Jonas ist sein Sohn. Er wartet am Markt auf dich und wird dich mitnehmen. <
>Ist gut. < ,knurre ich und lege auf.
Als ich da so eine Weile stehe, wir fahren ja durch Tunnel, sehe ich an eben dieser Wand einen Schatten. Zuerst denke ich mir nichts dabei, ich meine es ist ja jetzt nicht so unnormal, dass man Schatten sieht. Besonders nicht bei einem Beleuchteten Zug voller Menschen. Doch irgend etwas ist anders. Dieser Schatten wirkt realer, geradezu lebendig. Und noch dazu sehe ich keine Person, zu welcher dieser Schatten passen könnte. Was mich außerdem stutzig werden lässt ist, dass dieser Schatten mir direkt in die Augen schaut.
Es mag merkwürdig, ja schon fast verrückt klingen doch es scheint so, als würde er sich vergewissern das ich Ich bin. Das ich die Person bin, die er sucht. Angst kriecht in mir hoch und schnürt mir die Kehle zu.
Die U-Bahn hält, und schon glaube ich verrückt verrückt zu werden. Ich stolpere hinaus und sehe gerade noch wie der Schatten in einem Jungen verschwindet. Mir wird schwindelig. Jetzt ist es offiziell. Ich, Lis Miller, werde verrückt. Doch bevor ich weiter darüber nachdenken kann, klappe ich zusammen und alles wird schwarz.
Ich weiß nicht ob es Sekunden, Minuten oder gar Stunden sind, bis ich aufwache und in Haselnussbraune Augen blicke. Nach kurzer Zeit in der ich noch zwischen Traum und Wirklichkeit hänge, merke ich dass diese Augen zu einem Jungen gehören
Moment mal.
Das sind die Augen von dem "Schattenjungen", wie ich ihn insgeheim ab jetzt nenne.
Doch ich bin immer noch zu erschöpft um mich zu erschrecken. Und ich bin verwirrt. Sehr verwirrt. Also sage, eher gesagt stottere ich
>D... Da ist ein Schat... Schatten in di... dir.. ver.. verschwun.. den. <
Der Junge wirkt zu meinem Erstaunen sichtlich nervös.
>D..du bist bloß verwirrt. Du... bi.. st zusammengeklappt. <
>Sicher. < gebe ich nur zurück und setze mich auf.
Wenn er denkt er ist mit seiner Erklärung jetzt fein raus, hat er sich getäuscht. Ich weiß was ich gesehen habe und lasse mich nicht einfach von einer unsicheren Ausrede täuschen. Ich sehe mich um.
Ich befinde mich in einem riesen Wohnzimmer. Neben der Tür gibt es jeweils zwei Siteboards und neben dem einen, einen mega großen Flachbildfernsehr und gegenüber von diesem ein Sofa auf dem ich jetzt liege...
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Schattenstadt
RomanceWas is, wenn deine Welt plötzlich auf den Kopf gestellt wird? Wenn du Dinge erfährst, in die du verwickelt bist, dich aber nicht erinnern kannst? Das passiert Liv Silber, als sie in ihr neues Leben zieht. Zu einer Neuen Familie. Sie kann plötzluch s...