sebelas.

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ELF

"Ich wusste nicht, dass du so gut kochen kannst", sagt Namjoon, nachdem er das Essen aufgegessen hat.

Ihre dunklen Katzenaugen werden klein, als sie verlegen lacht. "Kann ich eigentlich nicht", gesteht sie, "Ist das Rezept von meinem Bruder. Er besitzt paar Restaurants und ist Chefkoch."

Der Mund des Jungen öffnet sich vor Schreck. "Pa-Paar?", stottert er, "Er besitzt paar Restaurants?"

Hwayoung nickt und nimmt den kleinen Tisch vom Boden, um ihn sauber zu machen. Während sie spült, erzählt sie: "Ja, er hat zwei in Gwacheon, in Daegu hat er eins und noch irgendwo in Busan. Ist dir der Name 'Seok and Gin' bekannt?"

Namjoon schluckt schwer. "Eh, ja."

'Seok and Gin' ist dafür bekannt, dass sich das Essen für den teuren Preis lohnen soll. Es hat vier Sterne. Einer fehlt, weil der Besitzer wohl zu viel mit seinen Kunden redet und manche dabei stört.

"Yep, gehört meinem Bruder."

Er hätte nicht erwartet, dass sie die Schwester von einem Chefkoch ist.

"Als... Als was arbeitest du eigentlich?", fragt er, als sie fertig mit spülen ist.

"Ich assistiere in einer Grundschule", antwortet sie und setzt sich zu ihm auf den Boden, "Die Direktorin ist eine gute Freundin meines Onkels. Ich habe ihm erzählt, dass ich nach Seoul ziehen werde und zufällig ist die Schule nur zehn Minuten von hier entfernt. Deshalb hat er für mich gefragt und ich wurde direkt angenommen, weil sie sowieso Hilfe brauchen. Weil ich aber nicht studiert habe, darf ich nur aushelfen. Also Papierkram erledigen, den Kindern helfen und alles was einfach ist. 'Assistieren' hört sich aber professioneller als 'Aushelfen' an."

Namjoon stellt sich vor, wie sie mit den Kindern spielt und wie ihr Lächeln die Kinder ansteckt. Die Vorstellung ist schon süß.

"Kommst du gut mit den Kindern klar?"

"Ja", nickt sie lächelnd, "Ich liebe Kinder! Natürlich können sie anstrengend werden, aber man darf sich einfach nicht aus der Ruhe bringen lassen. – Irgendwann will ich auch Kinder, aber... aber ich glaub daraus wird nichts."

Er sieht sie fragend an: "Warum nicht? Du magst doch Kinder?"

Ertappt schaut sie ihn an. Sein Blick macht sie nervös, weshalb sie seine Augen versucht zu meiden.

"Ah, du-du weiß doch", lacht sie und streicht ihre Haare hinters Ohr, "Man-Man muss einen Partner finden. Heutzutage wollen Frauen und Männer keine-keine Kinder mehr und uh, mein Vater ist streng, wenn es um sowas geht."

Namjoon beißt auf seine Unterlippe. Er will ihr sagen, dass er auch gerne Kinder hätte. Vielleicht sogar zwei.

"Aber-Aber genug von mir", versucht sie das Thema zu wechseln, "Was ist mit dir? Hast du Geschwister?"

Der Braunhaarige nickt. "Eine große Schwester, Geongmin. Sie wohnt aber in Busan mit ihrem Mann und hat mittlerweile ein Kind. Ich habe sie schon seit einem Jahr nicht mehr gesehen."

"Du muss sie sicherlich vermissen?", fragt sie.

"Ja, also es geht. Wir haben ein Altersunterschied von fünf Jahren und dadurch hatten wir immer andere Interessen, jeden Tag diskutiert und so ein shit", erzählt er, "Als wir aber älter wurden, verstanden wir uns besser. Dann hat sie aber ihren Mann, Junho, getroffen und gerade als wir uns so gut verstanden haben, zieht sie nach Busan."

Das Mädchen hört etwas Enttäuschung aus seiner Stimme heraus. Sie presst ihre Lippen zusammen und versucht ihn aufmunternd anzusehen, aber sein Blick liegt auf dem laminierten Boden.

prophecy [k.nj]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt