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Die vier Erzengel schauen sich das ganze Geschehen von oben an, um sicher zu gehen, dass alles nach Plan läuft und Taehyung aus seinem Fehler lernt. Doch wie sie feststellen müssen, läuft zwischen ihm und Jungkook alles gut. Zu gut für ihr Ermessen. Im Nachhinein müssen die Erzengel feststellen, dass es vielleicht doch nicht so gut war, Taehyung ausgerechnet dort auf die Erde zu bringen, wo sich Jungkook befand. Ihm sollte es nicht so gut gehen. Doch wenn sie Yoongi so sehen, glauben sie doch, dass sich das alles schon von allein regeln wird.

»Ich kann nicht fassen, dass du mich so hintergehst! Was soll dieser Kerl hier?!«, schreit Yoongi quer durch die Wohnung, als er diese betritt und Jungkook sieht, wie er vergnügt mit diesem Fremden von gestern zu Abend isst. Als hätten die beiden dieses Gespräch um den Irren nicht schon gestern geführt. 
»Dieser Kerl«, betont Jungkook, während er sich aufrichtet und sich für einen Streit bereit macht. »Dieser Kerl hat zufälligerweise diese Nacht auf einer Parkbank verbracht und sich beinahe verkühlt. Ist es nicht in deinem Ermessen eine Person zu unterstützen, die wirklich Hilfe braucht?« Jungkook versuch ruhig zu bleiben. Er hat keine Lust mit Yoongi zu streiten und sich gegenseitig anzuschreien. Das machen die beiden in letzter Zeit sowieso viel zu oft. Doch leider sieht Yoongi das nicht so. Dieser schreit wild um sich, fühlt sich von Jungkook betrogen und will diesen Fremden einfach aus seiner Wohnung haben. Dass Yoongi auch immer so eifersüchtig wird.

Gegen Jungkooks willen, artet das ganze Szenario dann doch in einem großen Streit aus. Und Taehyung ist mitten drin. Noch nie in seinem Leben hat er sich so unwohl gefühlt. Da war die Predigt der Erzengel ein Klacks dagegen. Durch die Schreie der beiden Streitenden fühlt er sich so langsam aber sicher erdrückt und die Tatsache, dass es auch noch um ihn selber geht, lässt ihn nicht besser fühlen. Aus einer Not heraus ruft er laut: »Aufhören!« und stellt sich zwischen die beiden Parteien. 
»Hört auf. Ich glaube das beste für alle ist, wenn ich einfach von hier verschwinde. Ich komme schon allein zurecht«, lügt Taehyung. Er weiß sich dort draußen nicht zu helfen. Doch er ist im Herzen immer noch der Schutzengel von Jungkook und will wirklich alles tun, damit es ihm gut geht. Das ist schon immer seine Aufgabe gewesen, auch wenn er dabei selbst leiden muss. 

»Ja«, ruft Yoongi im gleichen Moment, als Jungkook entsetzt »Nein!« von sich gibt. Doch Taehyung kann wohl nur einem gerecht werden. Und es ist ihm lieber, wieder auf einer Parkbank zu schlafen, als hier zwischen die Fronten zu geraten. Solange Yoongi ihn nicht hier haben will, wird auch nicht da bleiben. Und vielleicht haben die beiden eine Chance ihre Beziehung so weiter zu führen, wie sie es immer schon getan haben, ohne Streitereien. 
»Danke für die Mahlzeiten und die Dusche, Jungkook. Aber ich sollte jetzt wirklich gehen«, verabschiedet sich der Ex-Engel schweren Herzens von seinem freundlichen Gastgeber und der Person, die er schon seit Jahren liebt. Es schmerzt ihn hinter sich zu lassen. Doch ihm bleibt nichts anderes übrig. Offensichtlich hat Taehyung schon am zweiten Tag seines Daseins auf der Erde versagt. Doch eines wird er definitiv nicht machen. Die Erzengel um Vergebung bitten. Diesen Triumph würde er ihnen niemals schenken. 

Traurig verlässt Taehyung die Wohnung, die ihm für ein wirklich kurzen Zeitraum ein Obdach gegeben hat. Nachdenklich zieht er um die Häuser, bis er sich wieder einmal auf eine Parkbank setzt und die Zeit einfach nur vorüber ziehen lässt. In Gedanken versunken merkt er nicht, wie zuerst der Tag und dann die Nacht verstreicht und ehe er sich versieht, bricht Taehyungs dritter Tag als Mensch an. Abgesehen von der quälenden Müdigkeit, verspürt er auch schmerzenden Hunger. Doch er hat kein Geld um sich etwas essbares zu kaufen. Also bleibt er einfach sitzen und hofft. Worauf er hofft, weiß er nicht so genau. Doch das hoffen lohnt sich, denn als Taehyung gerade vor hat die Hoffnung doch auf zu geben, tritt ein junger Mann vor ihn und lächelt ihn aufmunternd an. Taehyung hat wieder einmal verdammtes Glück, denn dieser Mann nimmt ihn mit nach Hause, gleich nachdem er sich als Jimin vorgestellt hat. 

Während dieser Taehyung etwas zum essen zubereitet, schaut er sich wieder einmal in der Wohnung um und entdeckt Bilder, auf denen Jimin mit Jungkook zu sehen ist. Er nimmt eines in die Hand und geht damit zu Jimin in die Küche.
»Du kennst Jungkook?«, fragt Taehyung aufgeregt, da er die Chance sieht, Jungkook doch noch weiter zu sehen. Jimin gesteht dem Gast, dass die beiden sich kennen und Jungkook ihm aufgetragen hat, nach Taehyung zu suchen und ihm zu helfen.
»Er konnte dich nicht einfach auf die Straße setzten, da du offensichtlich nicht weißt wo du hin sollst. «

In diesem Moment wird Taehyung eines klar. Auf der Welt kann Taehyung nicht für Jungkook sorgen. Er hat hier keine Macht. Seine Zeiten als Schutzengel sind vorbei. Dafür übernimmt Jungkook den Part als Beschützer für Taehyung, wofür er wirklich sehr dankbar ist.

ᶠᵃˡˡᵉⁿ ᵃⁿᵍᵉˡ  ᴛᴀᴇᴋᴏᴏᴋWo Geschichten leben. Entdecke jetzt