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„In zwei Stunden beginnt die Versteigerung und sie liegt hier immer noch dreckig und blutig auf dem Boden! Nur Ärger macht dieses Pack! Würde sie mit ihrer ungewöhnlichen Augenfarbe nicht so viel Geld einbringen, läge sie schon längst auf dem Meer...

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„In zwei Stunden beginnt die Versteigerung und sie liegt hier immer noch dreckig und blutig auf dem Boden! Nur Ärger macht dieses Pack! Würde sie mit ihrer ungewöhnlichen Augenfarbe nicht so viel Geld einbringen, läge sie schon längst auf dem Meeresgrund!"

Ein stechender Schmerz breitete sich von ihrem Magen in ihren ganzen Körper aus und ließ sie würgen. Gepeinigt schlug sie die Augen auf.

„In der Tat beeindruckend. Wie flüssiges Gold", murmelte eine ältere Frau in dunklen Gewändern. Saya kannte Tücher, die man um den Kopf schlang, von ihrer Heimat. Sie waren sehr praktisch, da sie die Haare davor bewahrten, in die Stirn zu fallen und schmutzig zu werden. Jedoch bedeckten sie weder den kompletten Hinterkopf, noch das Gesicht, wie bei der Frau vor ihr. Lediglich für die Augen lagen sehr schmale Schlitze frei. Saya konnte nicht umhin, sich ein wenig zu fürchten.

„Mit den dunklen Haaren und der Augenform sieht sie aus wie ein Panther. Hoffen wir, dass sie sich nicht auch so aufführt." Ein spöttisches, nahezu bösartiges Lachen erfüllte den Raum, der Mann schien seinen Satz unglaublich witzig zu finden. Saya konnte beim besten Willen nicht sagen, wieso auch die Frau begann, zu kichern.

Jedoch machten ihr ganz andere Dinge zu schaffen. Der hämmernde Kopfschmerz, ihre vernebelte Sicht und die Tatsache, dass sie sich nur unter größter Anstrengung überhaupt bewegen konnte, setzten ihr zu. Plötzlich fühlte sie sich so hilflos. Dieses Gefühl war ihr neu. Leise schrie Saya auf, als ihr eiskaltes Wasser über den Kopf gekippt wurde. Es brannte an ihrem Kopf und als sie die rötlich gefärbte Flüssigkeit beobachtete, wie sie langsam über den Boden floss und im Abfluss verschwand, wurde ihr klar, dass sie sich verletzt haben musste.

Der Frau schien das jedoch egal zu sein, rücksichtslos riss sie an Sayas verknoteten Haaren und versuchte sie zu entwirren. Jedesmal, wenn sie dabei gegen die Wunde kam, musste Saya einen Schmerzensschrei unterdrücken.

Man zog ihr die nasse Kleidung aus und zwang sie, nachdem sie sich mühsam abgetrocknet hatte, eine Bandage um die Brust zu wickeln, wie auch um ihre Hüfte. Das kleine Stück Stoff verdeckte kaum etwas, es reichte nicht einmal bis zum Anfang der Oberschenkel. Die verschleierte Frau stopfte ihr zwei seltsame Kissen unter die Bandage, nachdem sie Sayas Busen kritisch gemustert hatte.

Als das junge Mädchen an sich herabblickte, sah sie die zahlreichen blauen Flecken, die in allen Farben schillerten. Viele alte Narben, aber auch frische Aufschürfungen zierten ihre Beine wie ein grausames Muster. Die Stelle am Bauch, in die sie mehrmals getreten worden war, schimmerte grün-gelblich und nur zu deutlich in der Form einer Schuhsohle. Schaudernd wandte Saya ihren Blick davon ab. Mit den weichen Kissen sah ihr Busen viel größer aus, als er war und langsam dämmerte ihr, zu welchem Zweck sie benutzt wurden.

Wieder trat die vermummte Frau vor sie und schmierte mit einem schwarzen Stift etwas um ihre Augen, bevor sie eine rosafarbene Paste auf ihre Lippen auftrug. Saya ließ alles über sich ergehen und kein Laut kam über ihre Lippen, als die Frau ihre entwirrten Haare frisierte und dabei mehrmals auf die Wunde drückte.

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